12.07.1999 Tuscaloosa - Huntsville - Lynchburg (Jack Daniels Destillery) - Nashville ---> 507 km
 

Da heute die große Tour begann, stand ich um 7.30 Uhr auf, Frühstückte mit Haggy und Stefan und machte mich um 8:30 Uhr auf den Weg nach Norden. Über die I20 fuhr ich Richtung Osten bis nach Birmingham und wechselte dort auf die I65, weiter in nördlicher Richtung und schließlich auf die AL255. Mein erstes Ziel, das US Space & Rocket Center in Huntsville, erreichte ich nach 158 Meilen, bzw. 2 ½ Stunden Fahrtzeit. Auf dem großen Parkplatz war schon ein Vorgeschmack von dem zu erahnen, was mich erwarten würde, da ein Space-Shuttle mit seinen Feststofftanks in Realgröße zu sehen war. Vor dem Eingang, auf einer Wiese steht zudem noch ein Tarnkappenbomber. Der Eintrittspreis beträgt mit Stand September 2003 $16.95.

 
 
 
 

Als erstes gelangte ich in ein Museum, welches die Errungenschaften der amerikanischen Raumfahrt veranschaulichte, sowohl die Anfänge derer, als auch die zu dem Zeitpunkt aktuellen Projekte. Dabei waren viele Einzelteile, wie z.B. ein gebrauchter Raumfahrtanzug u. a. ausgestellt. Weiterhin ist auch eine Nachbildung eines Raumfahrtlaboratoriums ausgestellt, welches betreten werden kann. Das Herzstück des Museums war ein Kino, in welchem ein IMEX 3D Film, über die Raumfahrtgeschichte gezeigt wird. Weiterhin wird auch für Kinder viel geboten.

 
 

In einem „Kinderlaboratorium“, können die Kleinen Astronaut spielen und dabei z.B. Erfahrungen mit der Zentrifugalkraft machen. Mit einem Bus machte ich dann eine Rundtour über das Gelände. Bei dem ersten Stopp, wurde ich in eine Halle geführt, in der man von oben hinter Plexiglasscheiben, in einen Reinraum hineinsehen kann, in welchem Einzelteile für die Raumstation Alpha montiert werden. Der nächste Stopp der Busfahrt war an einem „Historic Test Site“, wo Werner von Braun die ersten Raketenversuche gemacht hatte. Weiter ging es in den Rocket Park, wo Nachbildungen diverser Raketen, aus dem Apollo-, Jupiter-, und Saturnprogramm ausgestellt sind. Die älteren und nicht so großen Raumfahrtzeuge (bis ca. 15 Meter) sind aufrecht ausgestellt, die Neueren und damit auch längeren, liegend. Zudem ist noch ein Mondfahrzeug zu sehen und die Raketentriebwerke eines Shuttles, neben welches ein Mensch auffallend klein wirkt. Die Möglichkeit den Big Shot zu testen, in welchem man 45 Meter in 2,5 Sekunden in die Luft geschossen wird und dabei kurz die Schwerkraft spürt, schenkte ich mir allerdings und zog ein Mittagessen, in einem Fastfood Restaurant im Space Center vor. Da es mittlerweile schon 14.30 Uhr war, machte ich mich auf den Weg zur Jack Daniels Destillery, obwohl ich mir gerne noch das ein oder andere im Space Center angesehen hätte.

 
             
 

Aber die Zeit ist nun mal bei einem solchen Urlaub immer ein Problem. Weiter ging es über die kleinen Landstrassen US231 und TN55, in einer Stunde die 46 Meilen ins verschlafene Nest Lynchburg. Dem einen oder anderen mag der Ort einen Begriff sein, wahrscheinlich den Jack Daniels Trinkern am meisten. Jedenfalls wird jener dort gebrannt. Wie in der deutschen Werbung dargestellt, ist es ein verschlafenes Nest. Ich hatte Glück, denn es begann gerade eine Besichtungstour.  Im Prinzip eine Besichtigungstour, wie jede andere auch, vom Roh- zum Endprodukt. Die Gruppe besichtigte dabei als erstes die Quelle und durchschritt folgend, die verschiedenen Produktionsstufen des Herstellungsprozesses. Ähnlich wie in einer Brauerei, riecht es dabei immer derart „streng“, dass einem der Geschmack an das Produkt vergeht. Der Führer sprach dabei ein derartiges breites Südstaatenamerikanisch, dass es kaum zu verstehen war. Ebenso bei den beiden Filmen, welche über die Destillery und deren Fertigungsprozess gezeigt wurde – sehr schwer zu verstehen. Aber es gab Informationsmaterial in deutscher Sprache. Zum Abschluss waren wir noch in einem der vielen Fasslager,  wo der Whisky über Jahre heranreift – hier roch es hingegen wieder ganz angenehm. Abschließend einen Jack Daniels zu probieren, ist aber nicht drin, da sich die Destillery in einem Dry County befindet. Das bedeutet, dass in dem Verwaltungsbezirk 24 Stunden, 7 Tage die Woche, Alkohohlverbot besteht.

 
 
 

Man bekommt dort nichts zu kaufen und auch keinen kostenlosen angeboten... Die amerikanischen Gesetzte halt... Nach der Gesamtdauer der Besichtigung von 2 Stunden (lohnte sich sehr), machte ich mich auf den Weg nach Nashville, wo ich nach 1 ½ Stunden Fahrt gegen 19 Uhr eintraf. Nach kurzem Suchen fand sich auch schnell ein preiswertes Motel, ein wenig außerhalb der City. Da ich Downtown noch in einen Pub gehen wollte, nahm ich ein Taxi für $8. In der City konzentrieren sich die Lokale um den Broadway und der 2nd Avenue, wobei ich letztgenannte entlang spazierte. Dabei kam ich an der Nashville Arena vorbei, wo alljährlich der Country Musik Award verliehen wird. Im Grunde eine große Veranstaltungshalle, wo lediglich der Vorraum ,mit einigen Dingen zum Thema Country ausgestellt, geöffnet war.

 

Weiter auf der 2nd Av., sah ich den Wild Horse Saloon, welchen ich mit dem Hofbräuhaus für Countrymusik gleichstelle. Da ich in der Woche dort war, war er natürlich wenig besucht. Der Wild Horse Saloon bestand aus einer riesigen Halle, in dem mittig eine fast ebenso große Tanzfläche (welche sogar frequentiert war) ist. Eintritt war, soweit ich mich recht erinnern kann, nicht zu entrichten. Ich sah mir das Spektakel etwa eine Stunde an und trank zwei Bier dabei. Da es mit aber doch zu langweilig wurde, suchte ich mir eine andere Ausgehmöglichkeit. Auf der 2nd. Av. fand ich dann eine Kneipe mit Live Musik. Hier lernte ich jemanden aus Kalifornien kennen, welcher auch schon mal in Europa war und unterhielt mich ein wenig mit ihm. Gegen 22 Uhr machte ich mich mit dem Taxi wieder auf dem Rückweg zum Motel. Dabei entdeckte ich, dass in dem Rezeptionsgebäude auch eine kleine, zum Motel gehörige Kneipe war, wo, wie man hören konnte, noch gut was los war. Dort ging ich dann auch noch hinein und lernte diverse Leute aus Australien und England kennen. Kurz nach Mitternacht sah ich dann aber zu, die Kurve zu bekommen und ins Zimmer zu gehen, da es ja am folgenden Tag weitergehen sollte.

 
                                                                                       
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