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Sonntag
war der dritte und zugleich letzte Tag unseres Kurzausfluges. Nach einem
ausgiebigen Frühstück unter der schon morgens intensiven Sonne Italiens,
begaben wir uns um 9 Uhr auf den Rückweg nach Bologna. Unser Flug
startete zwar erst um 20:30 Uhr abends, aber die Gelegenheit uns die ca.
375.000 Einwohner zählende Großstadt anzusehen, wollen wir nicht
auslassen. Etwa 1 ½ Stunden benötigten wir über die stark frequentierte
A14 Autobahn bis zur Ringautobahn. Von dort folgten wir der
Beschilderung Centro durch italienisch dichten, bis chaotischem Verkehr,
bis wir gegen 11 Uhr die City erreichten. |
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Zu unserem Erstaunen fanden wir direkt an der Universität einen sonntags
kostenlosen Parkplatz und begannen dort unsere Stadterkundung. Zuerst
entlang den Gebäuden der Universität von Bologna, 1088 gegründet und
somit eine der ersten Universitäten überhaupt. Entlang des altertümlich
aussehenden Universitätsgeländes liefen wir unter Fresken zum Zentrum
der Stadt zum Piazza Maggiore. Grundsätzlich ist Bologna die Stadt der
Arkaden, denn alle zusammen gerechnet, erstrecken sich über 38 km.
Sollte man in Deutschland evtl. auch mal einführen, da es bei uns
deutlich häufiger Regenwetter gibt. |
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Fast
schon an den Due Torri die zwei schiefen Türme, welche das Wahrzeichen der
Stadt sind, entdeckten wir ein kleines Restaurant, auf dessen Terrasse
wir zum Mittagessen einkehrten. Bologna wird als die kulinarische
Hauptstadt Italiens bezeichnet, insbesondere wegen deren Tagliatelle
oder Tortellini. Über ein Urteil kann ich mir mangels Sachverstand nicht
erlauben. Direkt um die Ecke sind die schon erwähnten und im 11
Jahrhundert erbauten Due
Torri, genauer gesagt der Garisenda (kleinere) und Asinelli (größere).
Bei einer Höhe von 97 Metern hat der Größere eine Neigung von 2,20
Meter, der kleinere bei 48 Meter Höhe sogar 3,20 Meter was mehr als
deutlich zu erkennen ist. |
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Der
Höhere kann besichtigt werden, was wir zum Preis von 3 Euro pro Person
machten. Dazu ist aber Schwindelfreiheit und ein uneingeschränktes
Vertrauen in die Treppenkonstruktion notwendig. Denn der 97 Meter hohe
Turm hat keine Zwischenstockwerke und eine alte, hölzerne Treppe führt
immer an den Außenmauern hinauf zur Aussichtsplattform. Man sollte beim
Auf- oder Abstieg besser nicht nach unten sehen… Dafür wird man oben
angekommen mit einem genialen Blick über die Stadt belohnt. Von leichten
Hügeln eingerahmt, sieht man die altertümliche Bebauung der Stadt,
ausschließlich aus roten Dächern bestehend. |
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Dort entdeckten wir unser nächstes Ziel, den Piazza Maggiore, der
Hauptplatz der Stadt. Er ist von bedeutenden Gebäuden der
mittelalterlichen Innenstadt umgeben. Zum Beispiel nach Westen vom 1290
errichteten Palazzo d'Accursio (Palazzo Comunale), das heutige Rathaus von Bologna.
Dort sind die Stadtkunstsammlungen von Bologna und das Museo Morandi
untergebracht. Nach Süden wird der Piazze Maggiore begrenzt vom Palazzo
del Podestà. Im Jahr 1201 errichtet und zwischen 1472 und 1484
weitgehend renoviert, ragt die unvollendete Fassade der Basilika San
Petronio, Bolognia´s Hauptkirche und Bischofssitz hoch. |
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Mit einer gewaltigen Dimension (Länge 132 m, Breite 60 m, Gewölbehöhe 45
m) ist sie die fünftgrößte Kirche der Welt und beherrscht damit den
Platz optisch. Ein guter Ort für eine kurze Pause, welche wir uns in der
über 25 Grad warmen Sonne bei einem Eis gönnten. Von dort liefen wir
weiter auf der Via dell‘ Independenza, der Haupteinkaufsstraße,
natürlich unter Arkaden. Hier begann Doro´s Shoppingherz höher zu
schlagen und meine Geduld wurde strapaziert, bzw. trainiert. Die
restlichen zwei Stunden liefen wir recht orientierungslos durch die
Stadt und kamen wundersamer Weise wieder an der Universität aus, wo
unser Leihwagen parkte. |
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Gegen 18 Uhr war es an der Zeit zum Flughafen zu fahren, da um
20.30 Uhr unser Flug zurück nach Weeze starten sollte.
Auf dem Weg suchten wir erst vergeblich eine Tankstelle, da der
Alfa 157 wieder voll retourniert werden musste. Nur waren die
entweder am Sonntag geschlossen oder es handelt sich um
Selbstbedienungs-Tankstellen, die meine Kreditkarte nicht nehmen
wollten. Daraus folgt, nur Bares ist Wahres in Italia. Etwa 40
Minuten Fahrzeit benötigten wir von der Innenstadt von Bologna
zum Flughafen. Dort stellen das Auto in die Parkgarage und
liefen zum nahen Terminal, um die Schlüssel zurück zu geben und
uns wegen der abgefahrenen Reifen und den daraus resultierenden
Reifenplatzer auf der Autobahn deutlich zu Beschweren. |
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Das Ergebnis war eine noch günstigere Rate für die Fahrzeugmiete
- man muss sich halt bemerkbar machen.
Gemäß den Monitoren war der Flug pünktlichn und wir begaben uns
zur Maconi Business Lounge, welche vor den Sicherheitskontrollen
ist. Mit dem Vorteil, dass man aus dem Hinterausgang der Lounge,
durch eine zweite und nur von dort zugängliche
Sicherheitskontrolle gehen kann, was viel Zeit spart. Etwa 40
Minuten verbrachten wir in der Maconi Lounge dessen
Speiseangebot bis auf ein wenig Ost und ein paar Cracker sehr
mäßig war. Pünktlich um 20:00 Uhr begann das Boarding und ½
Stunde später startete die Boeing 737-800 in den Abendhimmel
hinein. |
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Da es jahreszeitlich bedingt dunkel war gab es nichts zu sehen
und nach einer Flugzeit von Bolognia nach Düsseldorf Weeze
von 1 Stunde und 40 Minuten landeten wir pünktlich in der
deutlich kälteren Heimat. Schließlich noch eine Stunde Autofahrt
und wir waren wieder zu Hause und das schöne Wochenende hatte
somit ein Ende. Schlussfolgernd betrachtet, haben wir
zwar nur einen kurzen, oberflächlichen Eindruck von Bologna
gewinnen können, ein Tag war vollkommen ausreichend, um alles zu
sehen. |
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Die Stadt ist nicht sonderlich groß, hat
aber wie viele norditalienische Städte ihr Flair aufgrund der
historischen Gebäude und der kleinen, verwinkelten Gassen.
Deshalb bietet es sich nahezu an, Bologna mit einem der
Küstenorte an der Adria zu verbinden, um so ein langes
Wochenende zu gestalten. Ob wir wirklich noch einmal diese alte
Universitätsstadt besuchen werden, mag ich bezweifeln. Nicht
weil es uns missfiel, sonder weil wir in dem Tag einfach alles
gesehen hatten. |
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