Unangenehm früh um 5.30 Uhr verließen wir das Haus und fuhren zu unserem Parkplatz in Dortmund Aplerbeck, von wo aus wir mit dem Linienbus zum Flughafen fuhren. Damit waren wir 1 ½ Std. vor Abflug am Dortmunder Flughafen, wo zur frühen Stunde trotz Corona viel los war (die Reisefreiheit mit Corona-Test begann so langsam wieder). Wie immer startete 30 Min. vor Abflug das Boarding und pünktlich um 8 Uhr starteten wir mit einer halbvollen Boeing 737-800 von Ryanair bei diesigem Wetter. In 1 Std. 15 Min. flogen wir nach Kattowitz, wo wir bei durchwachsenem Wetter vor dem Terminalgebäude in einen Kleinbus der Firma Matuszek stiegen und damit für 25 PLN pro Person in das Stadtzentrum fuhren.

 
 
 
 

Der Bus war mit 15 Fahrgästen bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt – Corona-Abstand Fehlanzeige. Der Fahrer fuhr sehr zügig, folglich waren wir schon um 10.15 Uhr am Kattowitzer-Hauptbahnhof und nach einem 15 Min. Fußweg (davon die letzten 5 Min. im Regen) am gebuchten Hotel Courtyard by Marriott Katowice City Center. Mit 28 Stockwerken das höchste Haus der Stadt und auch unser Zimmer bot aus dem 23. Stockwerk einen hervorragenden Ausblick. Der Regen war aber nur ein kurzer Schauer, sodass wir um 11 Uhr unsere Stadterkundung begannen. Zuerst zur Ausgehmeile in der Altstadt Mariacka mit zahlreichen Restaurants in schön restaurierten Häusern, aber auch mal die ein oder andere Häuser-Ruine dazwischen.

 
 
 
 

Wir liefen bis zum Ende der Straße, wo die Marienkirche ist. Dann wieder die Ausgehmeile zurück, durch eine große Baustelle zum Hauptbahnhof. Im dortigen Starbucks benötigte Frau erstmal einen Kaffee und ich eine Kleinigkeit zu essen – 4:30 Uhr aufstehen war einfach zu früh. Anschließend besuchten wir das angrenzende Shopping-Center Galeria Katowicka, die größte Mall im Innenstadtbereich. Nachdem Frau dort ein kleidsames Halstuch gefunden hatte, liefen wir entlang der Fußgängerstraße Richtung Einkaufszentrum Supersam (ohne hineinzugehen) und von dort entlang einem kleinen Markt mit Gemüse und Kleidung (was für eine Mischung) zum Platz Rynek w Katowicach.

 
                                                                        

 

 
 
 

Vorgenannter Platz ist riesig groß, autofrei, wird aber von mehreren Straßenbahnlinien befahren und ist angrenzend am Schlesischen Theater. Von dort hat man auch den besten Blick auf das Hochhaus unseres Marriott Hotels. Dann liefen wir weiter vorbei am brutalistischen Wohnblock Superjednostka, wo 1.300 Menschen in 762 Wohnungen leben. Dann zur wie ein Ufo aussehenden Veranstaltungshalle Spodek (fasst 11.500 Zuschauer) und gleich weiter zum Kongresszentrum Międzynarodowe Centrum Kongresowe. Letzteres ist clever in die Landschaft eingefügt, mit begrüntem Dach, auf welches wir hinaufliefen. Direkt gegenüber ist das Konzerthaus des Nationalen Rundfunk-Symphonieorchesters, ein weiteres sehr modernes Gebäude.

             
          
 
        
 
 

Über einen großen Parkplatz (mit einem kaum besuchten Drive-In-Corona-Testcenter, denn in Polen kosten auch Schnelltests immer Geld) liefen wir zum Schlesischen Museum auf dem alten Gelände der Zeche Ferdinand. Das Museum befindet sich unter der Erde, allerdings empfanden wir den Förderturm als sehenswert und da wir aus dem Ruhrgebiet sind, ist uns die Zechengeschichte wohl vertraut. Da wir von unserem Hotelzimmer aus einen besseren Ausblick auf Kattowitz haben, fuhren wir nicht auf den Förderturm, sondern entschieden uns für den Rückzug und liefen zurück zur großen Kreuzung nahe dem Spodek (Katowice Rondo). Dort stiegen wir in eine (recht alte) Straßenbahn und fuhren 5 Stationen bis Dąb Kościół.

 
 
 
 

Von dort weiter zu Fuß in eine kleine Seitenstraße, vorbei an sehr modernen und auch ungemein baufälligen Häusern (nirgendwo sah ich alte und neue Bausubstanz so nah beieinander) in 10 Min. zur Seilbahn ELKA. Für jeweils 20 PLN kauften wir am Automaten 2 Tickets und schon begann die Fahrt ohne anzustehen (wegen Corona waren kaum Touristen in der Stadt) mit einer modernen Doppelmayr Seilbahn über den Schlesischen Park. Zuerst vorbei an einem Freizeitpark, dann einem Zoo, weiter über den riesigen, gut gepflegten Park mit Seen und letztlich vorbei am Schlesischen Stadion (Kapazität 55.000 Zuschauer – leider von innen nicht zu besichtigen).

 
 
 
 

Nach 10 Minuten Sessellift-Fahrt erreichten wir unser Ziel, schauten uns noch am Eingang des Stadions um und setzten uns schließlich in ein Restaurant in einem angrenzenden Park. Denn mittlerweile war keine Wolke mehr zu sehen und es mit 28 Grad Celsius ausgesprochen heiß. Schließlich fuhren wir mit der Seilbahn wieder zurück und liefen weiter zum riesigen Silesia City Center (Shopping-Center). Dort aßen wir eine Kleinigkeit, Frau schaute sich noch etwas in den Modeläden um, und ich beehrte die lokale Tesco-Filiale (Supermarkt) wegen der Getränkeversorgung. Als wir gegen 18 Uhr das Shopping-Center verlassen wollten, regnete es zu unserer Überraschung in Strömen. Aber in Polen gibt es ja den Taxi-Dienst Uber, sodass wir uns für 11 PLN = 2,45 EUR die 15 Min. zurück zum Hotel fahren ließen.

 
 
 
 

Dort sortierten wir uns kurz und spazierten alsbald wieder 10 Min. Richtung Altstadt Mariacka, von wo aus wir weitere 500 Meter zur Christkönigskathedrale, der Dom des Erzbischofs von Kattowitz liefen und letztlich weitere 300 Meter zum Schlesischen-Regional-Parlament. Dann wieder zurück zur Altstadt, wo wir im Restaurant des Best Western Hotels hervorragend zu Abend aßen. Als wir gegen 21 Uhr zurück zum Hotel liefen, waren wir überrascht von der Handhabung der Corona-Maßnahmen in Polen. Die Straßen waren voll, niemand trug eine Maske und man umarmte sich bei der Begrüßung wie selbstverständlich – nach 1 Jahr Corona-Maßnahmen in Deutschland irgendwie befremdlich. Im Hotel bestaunten wir noch den Ausblick aus dem 23. Stock, schauten noch etwas (deutsches) TV und erklärten den langen Tag alsbald für beendet.

 
 

       

         

                                                                                                                                                                

 
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