Nach einem sehr zeitintensiven Frühstück im Hotel (Buffet geht schneller, als einzeln zu bestellen – Corona-Zeit halt), begann unsere Lissabon Erkundung Teil 2 erst um 10.30 Uhr und zwar wieder mit einem Spaziergang entlang der Fußgängerstraße Rua Augusta. Erneut liefen wir durch den Arco da Rua Augusta (Triumphbogen) zum großen Platz Praça do Comércio und von dort zum Ufer des Flusses Tejo. Denn diesmal war die Brücke Ponte 25 de Abril nicht im Dunst und Christo Rei deshalb nicht vernebelt. Gesehen und für gut befunden liefen wir die Fußgängerstraße zurück bis zum Abzweig zum Elevador de Santa Justa. Der 1901 in Betrieb genommene Personenaufzug mit der auffälligen Stahlkonstruktion überwindet 45 Meter vom Stadtteil Baixa nach Chiado.

 
 
 
 

Eigentlich wollten wir mit jenem hinauffahren, aber nach 10 Min. Warten fuhr der Aufzug nicht 1x, wodurch die Schlange auch nicht kürzer wurde und wir nicht vorankamen. Also liefen wir erst die Treppen hinauf und dann weiter durch eine Einkaufsstraße und kleine Gassen immer bergauf zur Museu Arqueológico do Carmo, dem Archäologischen Museum mit den Ruinen einer Kirche. Von dort führte der Weg zur „Bergstation“ des Aufzugs, von wo aus wir einen hervorragenden Blick über die Dächer der Stadt hatten (die noch höhere Aussichtsplattform auf dem Dach des Aufzugs war wegen der Corona Pandemie geschlossen). Dann ging es durch kleine Gassen wieder hinunter zum Platz Praça Dom Pedro IV mit dem 20 Meter hohen Champions League Pokal zum nahen Hotel Mundial, von wo aus wir mit einer der kleinen, für Lissabon typischen gelben Straßenbahnen fuhren.

 
 
 
 

Erstaunlich durch welche schmalen Gassen und steilen Hügel hinauf diese Gefährte fahren. Wir jedenfalls fuhren bis zum Aussichtspunkt Miradouro de Santa Luzia – der meiner Meinung nach beste Ausblick über Lissabon bis hinunter zum Meer. Von dort liefen wir durch kleine Gassen steil bergauf zum Eingang der Burg von Lissabon (Castelo de São Jorge). Alleine der Weg durch das Altstadtviertel Castelo mit den kleinen Gassen durch die stellenweise kein Auto passt, ist schon die Attraktion, sodass wir auf den Besuch der Burg innerhalb der Mauern verzichteten. Umgefallene Steine fanden wir nicht so spannend und einen guten Ausblick auf Lissabon hatten wir bereits. Deshalb liefen wir wieder durch schmale und steile Gassen, vorbei an römischen Ausgrabungen zur Kathedrale von Lissabon (Catedral Sé Patriarcal).

 
                                                                                  

 

 
 
 

Jene sieht mit seinen 2 „Flachdach-Türmen“ irgendwie wie die verkleinerte Notre Dame in Paris aus. Dann liefen wir wieder zum Aussichtspunkt Miradouro de Santa Luzia und direkt weiter hinunter in die zweite Altstadt von Lissabon – den Stadtteil Alfama. Auch hier wieder kleine Gassen durch die kein Auto passt, manchmal auch ein paar Treppen hinunter und kleine Plätze mit gemütlichen Restaurants. Hier meint man wirklich in einer längst vergangenen Welt zu sein. Da es das Wetter heute mit 28 Grad und strahlendem Sonnenschein richtig gut mit uns meinte, suchten und fanden wir im zweiten Anlauf ein Restaurant mit Außenbereich für ein kühlendes Getränk (das erste Restaurant verlangte, dass wir zu den Getränken auch etwas essen).

 
 
 
 

Weiter durch die kleinen Gassen von Alfama liefen wir zur Igreja de Santa Engrácia (Kirche der heiligen Engrácia), eine Barockkirche mit großer Kuppel, die nie als Kirche genutzt wurde, sondern nationales Pantheon (Gotteshaus) ist. Von dort liefen wir schließlich zur Küstenstraße am Kreuzfahrt-Terminal, von wo aus wir mit dem Bus 728 quer durch die Stadt zum Hieronymitenkloster (Mosteiro dos Jerónimos) im Stadtteil Belém fuhren. Ein riesiges Bauwerk mit 300 Meter langer Fassade, bestehend aus der Klosterkirche (mit den Gräbern vieler portugiesischer Könige) und dem Kloster mit schönem Innenhof. Das Gebäude ist wegen seiner Größe absolut beeindruckend. Aber auch hier verzichteten wir darauf hinein zu gehen, sondern spazierten lieber 400 Meter zum Fluss Tejo, bzw. zum Padrão dos Descobrimentos, einem 56 Meter hohen Denkmal, welches 33 portugiesische Persönlichkeiten (meist Seefahrer) darstellt.

        
 
 
 
 

Von dort liefen wir die Promenade entlang zum 35 Meter hohen Torre de Belém, zur Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperiums ein Leuchtturm. Auch hier kam man wegen der Corona-Pandemie nicht auf den Turm. Dann machten wir uns auf den Weg zur Brücke Ponte 25 de Abril, welche 3 km entfernt war. Erst wollten wir laufen, aber die Temperaturen und das vorher schon abgelaufene Programm ließen uns nach 1 km Fußweg in einen Bus einsteigen (auch ein Eis unterwegs half da nicht). Schließlich standen wir vor dieser riesigen, 2,3 km langen roten Hängebrücke, welche große Ähnlichkeit mit der 2,7 km langen Golden Gate Brücke hat. Vor der Brücke ist eine weitere Beton-Brücke „vorgeschaltet“, welche einen kompletten Stadtteil überspannt. Wir liefen wieder zurück zur Bushaltestelle und fuhren zurück ins Stadtzentrum, bzw. weiter zum Platz Praça dos Restauradores, wo ich mir im örtlichen Hard Rock Cafe ein weiteres T-Shirt zulegte.

 
 
 
 

Durch Zufall sahen wir auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes eine der kleinen gelben Straßenbahnen, welche (wie eine der Cable Cars in San Francisco) von einem Seil in der Mitte der Schienen eine sehr steile Straße hinaufgezogen wird. Um unsere ÖPNV-Tageskarte auszunutzen, fuhren wir spontan mal hinauf. Oben angekommen, entdeckten wir den Miradouro de São Pedro de Alcântara (kleiner Park mit bestem Blick auf die Stadt). Dort referierte gerade ein Sport 1 Reporter über das CL-Endspiel in zwei Tagen in die Kamera. Wir fuhren mit der Straßenbahn die steile Gasse wieder hinunter und spazierten daraufhin noch die Straße Av. da Liberdade entlang. Denn dort reihen sich die besonders teuren Modegeschäfte aneinander. Letztlich liefen wir zurück zum Hotel und anschließend zur ebenfalls autofreien Straße R. dos Correeiros (parallel der Haupt-Fußgängerzone), wo sich zahlreiche Restaurants aneinanderreihen. Dort verbrachten wir den Rest des Abends, bis wir gegen 22 Uhr den Abend für beendet erklärten.

 
 

            

 

                                                                                                                                          
 
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