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Der
Plan St. Petersburg und Moskau als Individualreisende zu besuchen existierte
schon lange, nur hatten wir nie so recht den Mut dazu. An einem dunklen
Novembertag fand ich einen Flug mit Swiss / Lufthansa nach St. Petersburg
und zurück ab Moskau zum Kampfpreis von 140 Euro. Dem folgte die Recherche
nach Hotelpreisen, welche im Sommer sowohl in St. Petersburg, als auch in
Moskau exorbitant sind (4-Sterne ab 170 Euro / Nacht). Letztlich fanden wir
in St. Petersburg ein privates Bed & Breakfast für 90 Euro/Nacht und ein
Park Inn Hotel in Moskau zu einem ähnlichen Preis, beide sehr zentral
gelegen. |
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Das
war der Startschuss, um den Flug zu buchen und sich Informationen anzulesen.
Das meint andere Reiseberichte im Internet und die Reiseführer von „Reise
Know How“. Zudem noch Wegbeschreibungen von Google-Maps mit kyrillischen und
lateinischen Buchstaben, welche uns vor Ort sehr weiterhalfen. Am
Abreisetag standen wir um 3.45 Uhr auf, verließen unser Haus um 4:30 Uhr und
fuhren über fast leere Autobahnen zum Flughafen. Am (uns) bekannten Park and
Ride Parkplatz geparkt und eine Station mit der S-Bahn zum Flughafen
gefahren, waren wir um 5:30 Uhr im Terminalgebäude. |
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Da der
erste Flug mit Lufthansa war, wurden wir dazu genötigt, den Check In am
Automaten durchzuführen, bevor wir die Koffer abgeben durften. Achja, dies
war der erste Flug, auf dem wir (auch auf Nachfrage) nicht zusammen sitzen
konnten – 5 Reihen auseinander, …danke, dass Sie Lufthansa gewählt haben…
Die Sicherheitskontrolle war schnell erledigt, worauf wir noch 30 Min. Zeit
bis zum Boarding hatten. Vorgenanntes erfolgte pünktlich, ebenso wie der
Start und bei wolkenlosem Himmel um 7:00 Uhr in Richtung Zürich. Die Boeing
737-200 war komplett ausgebucht, hauptsächlich von Anzugträgern. |
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Über
dem Schwarzwald wurde der Landeanflug eingeleitet und bei wolkenlosem Himmel
landeten wir nach 45 Min. Flugzeit in Zürich. Wie in der Schweiz erwartet,
war der Flughafen sehr modern und fast einer Shoppingmall gleichzusetzen.
Von den 75 Min. Transferzeit benötigen wir wegen Terminalwechsel 30 Min. für
den Weg. Die Passkontrolle wegen der Ausreise ging schnell und schon waren
wir am Gate, wo wir auf den Abflug warteten. Dank (auf einer Std.
limitiertem) kostenlosen Wifi verging die Zeit schnell. Wegen dem verspätet
ankommenden Flugzeug verzögerten sich Boarding und Abflug um 20 Min., sodass
wir um 9:40 Uhr nach Norden starteten. |
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Dann
flogen wir eine 315 Grad Kurve um den Zürichsee, um schließlich nach
Nordosten zu fliegen. Der Airbus A320-200 war zu ca. 70% ausgebucht und
entgegen denen der Lufthansa mit Monitoren ausgestattet, welche die aktuelle
Position anzeigen. Vorbei am Südufer des Bodensees, das deutsche
Voralpenland, Niederbayern nach Tschechien und quer über Polen nach Danzig.
Von dort immer der Ostsee-Küste entlang über die Baltenrepubliken, landeten
wir bei Regenwetter um 14:30Uhr nach 2 Std. 50 Min. Flug in St. Petersburg (Pulkovo).
Bis zur Grenze Estland / Russland waren nur vereinzelte Wolken, aber ab
dort, wie abgeschnitten, war eine geschlossene Wolkendecke, welche uns in
den folgenden Tagen schlechtes und kaltes Wetter bescherte. |
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Die
Passkontrolle war nicht ansatzweise so streng wie erwartet. Keine Fragen,
ein strenger Blick in unseren Pass und das Visum nebst visuellem Abgleich,
ob die Person dazu passte und schon flogen die Stempel und wir waren 15 Min.
nach der Landung im Land. Am Kofferband angekommen, fiel unser Koffer
zeitgleich auf das Band und kurz darauf verließen wir den
Sicherheitsbereich. Dahinter wartete Andrej, der Betreiber der vorab
gebuchten Bed and Breakfast Unterkunft und lief mit uns zusammen zum Auto.
Einer der Gründe warum wir das B&B namens Pride gewählt hatten, war der
Abholservice, der mit 20 Euro preiswerter ist, als ein offizielles Taxi.
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Auf
einer 4 bis 5 spurigen Straße mit viel Verkehr fuhren wir 45 Min. bis zur
Unterkunft. Die Eindrücke unterwegs waren wenig positiv, sehr chaotischer
Verkehr – der mutigere mit dem größeren Auto hat Vorfahrt und alles „grau in
grau“ (wozu das Wetter auch beitrug). Andrej, der gut Englisch sprach, gab
uns unterwegs viele Tipps und stimmte und positiv auf unser Abenteuer
Russland ein. Zur Begrüßung gab es in der Unterkunft Kaffee und Kuchen und
nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, begaben wir uns um 16.30 Uhr auf
einen ersten Erkundungsrundgang. |
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3 Min. zu Fuß entfernt ist die Kasaner Kathedrale, eine durch ihre
Kolonnaden sehr auffällige russisch-orthodoxe Kirche, gebaut nach
dem Vorbild des Petersdom in Rom. Direkt am Newski-Prospekt gelegen,
der Haupt- und Prachtstraße von St. Petersburg. Da wir schon mal
dort waren und es leicht regnete, gingen wir in die mit reichlich
Gold verzierte Kirche hinein – Eintritt kostenlos – loht sich.
Weitere 5 Min. zu Fuß entfernt ist die Auferstehungskirche (auch
Blut-Erlöserkirche genannt) mit bunten Zwiebeltürmen. Direkt am
Gribojedow-Kanal gelegen, für mich das Wahrzeichen von St.
Petersburg. |
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Die
Kirche ist aber kein Gotteshaus mehr sondern ein Museum, weshalb uns
der Eintritt von 250 Rub. = 5,50 Euro zu teuer war, um die
Mosaike zu bestaunen. Nach kleinen Orientierungs-Schwierigkeiten
(ein von unserer B&B-Unterkunft erhaltener Stadtplan mit
lateinischen Buchstaben bringt nicht viel, wenn manche / aber nicht
alle die Schilder auf Kyrillisch sind) liefen wir etwas ziellos
umher und fanden ein italienisches Restaurant, wo wir zum Abendessen
einkehrten. Hierbei wurde uns erstmalig deutlich, dass englische
Sprachkenntnisse hier wertlos sind – zum Glück war die Speisekarte
bebildert. |
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Um 19.30 Uhr verließen wir das Restaurant, liefen
über den Newski-Prospekt zurück in Richtung Hotel
und suchten einen Supermarkt, der für uns als Russland-Neulinge
nicht einfach zu finden war. Denn darauf hindeutende Werbung an den
Fenstern gibt es nicht – man muss einfach in die Geschäfte hinein
schauen… Dort deckten wir uns für die kommenden Tage mit Getränken
ein und liefen zurück zum Hotel, wo wir noch etwas Fußball WM
schauten. Wegen der 2 Std. Zeitverschiebung schliefen wir
erwartungsgemäß früh ein. |
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