Im Winter bin ich auf der Germanwings-Internetseite bei einer Angebots-Aktion fündig geworden. Für 70 Euro Return nach Pisa. Mit Ryanair zwar preiswerter möglich, aber nicht mit solch angenehmen Flugzeiten, die das gesamte verlängerte Wochenende ausnutzen. Um 7 Uhr Abfahrt in Bochum und in etwa einer Stunde mit wenig Stau auf dem Kölner Ring, waren wir am Flughafen Köln/Bonn. Eine S-Bahnstation vor dem Flughafen das Auto kostenlos auf dem Park and Ride Parkplatz geparkt und mit der Bahn zum Terminal. Bereits online eingecheckt, ließen wir die Sicherheitskontrollen schnell hinter uns.

 
 
 
 

Doro erfreute sich die kommende ½ Std. der zahlreichen Geschäfte im Transitbereich, bis wir zum Gate gingen. Um 10 Uhr begann das Boarding des Airbus A319 und pünktlich ½ Std. später starteten wir in den diesigen, grauen Himmel hinein. Der Flug war ca. 75% gebucht, ruhig und angenehm. Bis zum Hauptalpenkamm war es durchgehend bewölkt, bis endlich die Wolkendecke aufriss. Wir sahen den Lago Maggiore und den Luganer See im Schweiz/Italienischen Grenzgebiet. Beim Anflug überflogen wir den Flughafen von Pisa und machten im Endanflug einen großen Bogen auf das Mittelmeer hinaus. Pünktlich um 12:15 Uhr landeten wir und liefen danach im Gänsemarsch über das Vorfeld zum Terminal.

 
 
 
 
 

Da wir nur Handgepäck dabei hatten, liefen wir direkt zum Bus, der zum nahen Mietwagen-Zentrum fährt (alles bestens ausgeschildert). Dort wurden die Verträge schnell erstellt und unterschrieben. Die kleinste Klasse gebucht, erhielten wir einen Fiat Panda. Allerdings passte unser Navi-Ladekabel nicht in den Zigarettenanzünder. Also reklamiert und einen schneeweißen, schnittigen Fiat 500 mit 100 PS erhalten – ein klasse Fahrzeug. Durch den Chaos-Verkehr, mit vielen unberechenbar fahrenden Motorrollen, fuhren wir erst zum Schiefen Turm von Pisa. Parkgelegenheiten sind ausgeschildert und reichlich vorhanden.

 
 
 
 

Ebenfalls reichlich vorhanden am Turm waren Menschen – tausende befanden sich auf dem Gelände. Direkt angrenzend ist die Kathedrale und der Baptisterium – seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe. Der 55 Meter hohe Turm aus weißem Carrara Marmor ist (wieder) zur Besichtigung freigegeben - aber 15 Euro Eintritt hielten uns davon ab. Wir liefen weiter über das große Gelände, vorbei an zahlreichen Souvenirständen. Eine Besichtigung der Kathedrale und des Baptisteriums von innen ließen wir ebenfalls aus, wobei die Kathedrale aufgrund ihrer Größe sicherlich ein Besuch wert gewesen wäre.

 
   
 
 

Nach einer Stunde hatten wir genug gesehen und liefen durch kleine Straßen zur Altstadt, denn Pisa ist sehr übersichtlich = kurze Wege. Wir liefen entlang der Piazza dei Miracoli mit Palästen und Geschlechtertürmen, zur Piazza dei Cavalieri, dem mittelalterliche Mittelpunkt der Stadt. Dann eigentlich nur noch kreuz und quer durch die Altstadt, deren Geschäfte mittags (zum Glück) geschlossen sind.  Unser Wendepunkt war der Fluss Arno mit seinen schönen, geschwungenen Brücken. Im großen Bogen, vorbei an der Kirche Santo Stefano dei Cavalieri, liefen wir zurück zum Auto, welches nahe dem Stadio Arena Garibaldi - Romeo Anconetani, dem Stadion des AC Pisa parkte.

 
 
 
 

Für einen oberflächlichen Eindruck hatten wir genug von der 88.000 Einwohner Stadt Pisa gesehen und fuhren über die Landstraße nach Lucca. Erst durch die Ebene, dann über Serpentinen hinauf in die Berge, bzw. durch einen Tunnel, erreichten wir in 30 Min. unser Ziel. Die 85.000 Einwohner Stadt Lucca ist aufgrund ihrer schönen Altstadt interessant. Wir parkten außerhalb der Stadtmauer, welche das beschauliche, autofreie Zentrum nach außen abschirmt. Im Grunde liefen wir planlos durch die kleinen Gassen und trafen dabei zuerst auf den Dom San Martino, dessen reich geschmückte Fassade auffällig ist. Weiter zur Piazza San Michele mit der gleichnamigen Kirche, der Mittelpunkt des städtischen Lebens.

 
 
 
 

Wir ließen uns weitertreiben über die Via Fillungo, die Haupteinkaufsstraße, mit vielen traditionellen Läden. Schließlich fanden wir die Piazza dell´Anfiteatro, ein hübscher kleiner Platz und ehemaliges Amphitheater der Römer, auf dem Straßencafés zum Verweilen einladen. Dort setzten wir uns hin und tranken bei angenehmen Temperaturen von etwas über 20° Celsius eine Kleinigkeit. Zusammengefasst ist Lucca aus unserer Sicht ein wunderschöner, kleiner Ort, in dem im positiven Sinne die Zeit stehen geblieben ist. Mittlerweile schon 18 Uhr, wurde es Zeit, zu unserem Tagesziel Montecatini-Terme zu fahren – eines der berühmtesten Heilbäder Italiens.

 
   
 
 

Über die Autobahn A11 sind es nur 30 Min. Fahrt und dank unseres Navis fanden wir das Grand Plaza e Locanda Maggiore Hotel schnell. Wer hinter dem wohlklingenden Hotelnamen Luxus vermutet, vermutet falsch. Die Eingangshalle ist zwar pompös, die Zimmer aber lieblos, etwas über Jugendherbergs-Niveau (wo die ihre 4 Sterne her haben ist mir ein Rätsel). In der Dämmerung erkundeten wir noch etwas den Kurort und fanden ein kleines Restaurant (Da Lorenzo) in dem wir zum Abendessen einkehrten.

 
 
 
 

Das Essen war ok, aber der Preis für ein großes Bier mit 11 Euro einfach zu teuer zum längeren Verweilen. Also liefen wir entlang der Straße Corso Giaccmo Matteotti und fanden ein kleines (Zelt)überdachtes Straßencafé mit Heizstrahler, wo wir den Abend ausklingen ließen. Gegen 23 Uhr zurück im Hotel und im Bett, schlugen die ersten Schlafversuche fehl, da draußen eine riesige Party im Gange war und sich der Lärmpegel entsprechend verhielt. Irgendwann überwog aber die Müdigkeit…

 
 
 
                                                           
 
                                                           

 

             

 

                                                                                                                                                                            
 
                                                                                                         Besucher seit dem 07.07.2003: