Um 9 Uhr verließen wir das Hotel, fuhren mit der Metro mit zweimaligem Umsteigen zur Sagrada Famila mit dem Ziel, den Tag mit einem Frühstück dort zu beginnen. Da es sich bei der Sagrada Famila um das Wahrzeichen von Barcelona handelt, rechneten wir mit entsprechenden vielen Cafes. Womit wir nicht rechneten war aber, dass eines vor 10 Uhr öffnet. Und bei dem welches früher geöffnet hatte (Cafe Erveceria), erhielt ich eine durch den Schmutz gezogene und abgelaufene Flasche Cola. Dort  haben wir nichts gegessen. Schon bereit zu Mc Donalds zu geh en, brachte uns das auch nicht weiter, denn die öffnen auch erst um 10 Uhr (nach spanischem Zeitverständnis = um 10.15 Uhr machte nichts den Anschein, dass bald geöffnet wird).

 
 
 
 

Schließlich waren wir schon mit einem Baguette vom Straßencafe zufrieden. Die Sagrada Familia ist das Lebenswerk des Architekten Gaudi, wurde 1882 begonnen und bis zu seinem Tod 1926 zum Teil erbaut. Danach führten verschiedene Architekten den Bau nach den mündlich überlieferten Ideen Gaudis fort, da die ursprünglichen Baupläne im spanischen Bürgerkrieg verloren gingen. Aktuell ist die Kirche ist immer noch nicht fertig gestellt. Im vollendeten Zustand soll sie 18 Türme (davon acht aktuell fertig) mit der Höhe von 90 bis 112 Metern besitzen, welche den Aposteln geweiht sind. Der Hauptturm mit 170 Meter, soll der höchste Kirchturm der Welt werden. Sie verfügt über drei Schiffe, wobei das Hauptschiff eine Länge von 90 Meter und Breite von 15 Meter hat.

 
 
 
 

Selbst die Nebenschiffe sind 60 x 7,5 Meter. Schon früh um 10 Uhr waren lange Schlangen vor dem Einlass (10 Euro Eintritt), sodass wir uns gegen einen Besuch des inneren entschieden. Aus dem nahegelegenen Park  auf der Westseite schossen wir Fotos der hauptsächlich eingerüsteten Sagrada Familia und liefen über die Avinguda de Gaudi zum Hospital de la Santa. Obwohl keine 10 Minuten zu Fuß von der Sagrada Familia entfernt, finden nur wenige Touristen den Weg zum Hospital de la Santa, einem Klinikkomplex im katalanischen Jugendstil. Auch wenn es sich komisch anhört ein Krankenhaus zu besichtigen, sind die Gebäude von außen einen Besuch wert. Nicht umsonst sind auch diese Gebäude seit 1997 Weltkulturerbe der UNESCO.

 
 
 
 

Zusammen handelt es sich um 48 voneinander unabhängige Pavillons verschiedener medizinischer Abteilungen, in einer weitläufigen Gartenanlage. Letztere lädt durch Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Ausruhen ein. Um 12:30 Uhr, machten wir uns auf den Weg zum Park Güell. Eine Stunde Fußweg, teilweise steil bergauf, sodass wir bei 30 Grad ziemlich ins Schwitzen kamen. Der Park ist an einem Hügel angelegt und wie sollte es anders sein, seit 1984 Teil des UNESCO Weltkulturerbes und von Gaudi erschaffen. Dort wohnte der Architekt der die Stadt prägte wie kein anderer, bis zu seinem Tode. Im Gegensatz zum Hospital de la Santa, waren dort wieder die Touristenmassen.

 
 
 
 

Durch den Eingang mit zwei Pförtnerhäusern mit Zuckergussdächern, führt eine große Freitreppe zum großen Terrassenplatz, welcher Treffpunkt von Malern, Gauklern und Künstler sonstiger Art ist. Die gesamte Brüstung des Terrassenplatzes ist zudem eine lange, aus Mosaiken bestehende Bank. Da der Park auf / an einen Hügel gelegen ist, bietet sich von dort ein super Überblick über die Dächer der Stadt bis auf das Mittelmeer. Umgeben sind diese Sehenswürdigkeiten von einen großen, penibelst gepflegten Park. Nach verlassen des Park Guell liefen wir den Hügel hinunter zur Hauptstraße Travessera de Dalt, wo wir am späten Nachmittag in ein Schnellrestaurant einkehrten, um in Anschluss mit der Metro zum Camp Nou, dem Stadion des FC Barcelona fuhren.

 
 
 
 

Zum Abschluss sei bemerkt, dass der Park Güell an den öffentlichen Nahverkehr schlecht angebunden ist. Man muss keine Stunde laufen wie wir, aber mindestens 1,8 km zur nächsten U-Bahnstation Lesseps (auf dem Hinweg bergauf) sind zu bewältigen. Aber es lohnt sich. Leider lohnte sich der Besuch des 98.787 Zuschauer fassenden und damit größten Fußballstadion Europas für uns nicht. Denn die Besichtigungszeiten am Sonntag sind lediglich bis 14 Uhr (in der Woche bis 18 Uhr) und wir waren erst um 15.30 Uhr dort. Also wieder zu Fuß 10 Minuten zur Metrostation Palau Reial zurück. Von dort fuhren wir zum Montjuic. Die U-Bahnstation Paral.el ist unterirdisch verbunden mit der ebenfalls unterirdischen Standseilbahn Funicular, welche sich im Verbund der Verkehrsbetriebe Barcelonas befindet (also kein neues Ticket nötig).

 
 
 
 

Von dort aus umsteigen eine der 2007 renovierten 6´er Kabinenbahnen des Teleferic de Montjuic, welche in 752 Metern die Höhendifferenz von 84,5 Metern fast zum Gipfel des Hausberges Barcelonas überwindet. Da nichts umsonst ist im Leben, kostet eine einfache Fahrt  5,70 Euro, Hin- und Zurück 7,90 Euro. Wir entschieden uns lediglich für die Bergfahrt, denn runter ist immer einfacher...  Die Seilbahn ermöglicht aus den Gondeln einen super Blick auf die Dächer der Stadt, wie schon von Park Güell, nur aus einer anderen Perspektive. Von der Bergstation find es noch wenige Meter zu Fuß, bis man zum Castillo de Montjuic einer 1640 errichteten Festung gelangt. Denn früher war der Hügel von strategischer Bedeutung, denn Herrschaft über den Hügel bedeutete gleichzeitig Herrschaft über Barcelona.

 
 
 
 

Unrühmliche Bekantheit gelangt die Festung später dadurch, dass in der Franco Zeit die führenden Köpfe der politischen Opposition dort erhängt wurden. Insgesamt bietet der Montjuic eine neben eine Vielzahl von Musen, sodass man in diesem Naherholungsgebiet einen ganzen Tag verbringen kann. Von der Burgmauer bietet sich zudem ein genialer Blick auf die Küstennahen Gebiete, als auch auf den Fährhafen, nebst des Industrie- und Containerhafens bis zum Flughafen El-Prat. Die dem Land zugewandte Seite natürlich eine beste Übersicht über das Häusermeer der Stadt bis zu den Bergen, wie z.B. den Sagen umwobenen Montserrat. Die Festung besichtigten wir nicht, sondern liefen entlang der Straße den Berg hinunter und gelangten zum Olympiastadion (Estadi Olímpic Lluís Companys), wo 1992 die Weltspiele ausgetragen wurden.

 
 
    
 
 

Das Stadion ist täglich bis 18 Uhr geöffnet (auch sonntags), sodass wir einen kurzen Blick in die 55.000 Zuschauer fassende Arena (ausschließlich Sitzplätze) warfen. Zur Zeit der Olympischen Spiele in Barcelona waren als Fassungsvermögen noch 60.000 Zuschauer zugelassen. Angrenzend des Stadions, führte unser Weg entlang des angrenzenden Olympischen Schwimmstadions (Piscines Bernat Picornell), mit der Torre de comunicacions de Montjuïc. Der 136 Meter hohe, schneeweiße, futuristisch aussehende Telekommunikationsturm soll an einen Sportler erinnern, der die Olympische Fackel trägt. Über Rolltreppen (ja Rolltreppen unter freiem Himmel, nicht in einem Gebäude) gelangten wir zum Palau Nacional.

 
 
 
 

Der Nationalplast war 1929 das größte Gebäude der Weltausstellung mit einem 20.000 Menschen fassenden Festsaal. Erneut über Rolltreppen gelangten wir hinunter zur Avinguda de la Reina Maria Cristina, einer breiten Prachtstraße, entlang des Museu Nacional d'Art de Catalunya (Museum der modernen Künste) an dessen Ende die 47 Meter hohen Torres Venecianes stehen. Die beiden venezianischen Türme bildeten den Eingang der Weltausstellung. Entlang der Prachtstraße, als auch auf  dem terrassenförmig ansteigenden Gelände zum Nationalpalast hinauf, befindet sich der Font Màgica (magische Brunnen), eine riesige Springbrunnenanlage, welche aufgrund der Wasserknappheit im Sommer leider nicht in Betrieb war.

 
 
 
 

Hinter den Venezianischen Türmen ist schon der Plaça d’Espanya einer der größten Verkehrsknotenpunkte (Kreisverkehr) mit einem großen und reichlich verzierten Brunnen. Eine der dort mündenden Straßen ist die Gran Via de Les Corts Catalanes, welche uns in 500 Metern zu unserem Hotel zurück führte. Dort stellten wir uns unter die Dusche, denn wie man sich fühlt und riecht, wenn man den ganzen Tag bei 30 Grad Celsius herumläuft, könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen. Um 19 Uhr waren wir wieder auf den Beinen und fuhren mit der U-Bahn zum Arc de Triomf. Der in rötlicher Ziegelbauweise im neu – maurischen Stil errichtete, etwa 30 Meter hohe Triumphbogen wurde 1888 anlässlich der damaligen Weltausstellung erreichtet und stellte das Haupteingangstor dar.

 
 
 
 

Hinter dem Arc de Triomf beginnt die Passeig de Lluís Companys, eine weitläufige, Kilometer lange Promenade. Diese mündet schließlich auf Parc de la Ciutadella, welcher die Weltausstellung beherbergte. Heute ein riesiger und beliebter Park der Stadt. Durch diesen spazierten wir um einen See und der Cascada, einen wunderschönen Brunnen, erbaut unter anderem auch von Gaudi. Auf der anderen Seite angekommen, mussten wir unter nicht ungefährlichen Umständen eine Hauptstraße überqueren und gelangten so zum Olympiahafen. Das Freizeit und Unterhaltungsgelände wurde (man mag es fast schon vermuten) anlässlich der Olympischen Spiele 1992 errichtet. Heute ist es insbesondere wegen seines guten Nachlebens mit Bars, Diskos und Restaurants beliebt.

 
 
 
 

Auch tagsüber durchaus einen Besuch wert, wegen der zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten. Zudem sind dort auch die eindrucksvollen Zwilllings-Hochhäuser Mapfre Tower und Hotel Arts Barcelona. Uns gefiel insbesondere die breite Strandpromenade, Sandstrand zur einen und schicke Restaurants zur Landseite. Dort haben wir den Abend in einem Restaurant in erster Strandreihe ausklingen lassen. Zwar nicht ganz billig, aber schließlich zahlt man für Lage und Ambiente mit. Restlos „vollgefressen“, mit schmerzenden Beinen aufgrund der an den Vortagen zurückgelegten Wegstrecken, liefen wir um 22.30 Uhr zur Metrostation Ciutadella, von wo aus wir zurück zum Hotel fuhren. Dort setzten wir uns noch für einen Absacker auf die Dachterrasse des Hotels, bevor auch dieser Tag für uns ein Ende fand.

 
 

                                                                                                               

         

                                                            
 

    

 

                                                                                                                                                                            
 
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