Die Idee nach Schottland zu fliegen ist eines der superbilligen Angebote von Ryanair zu verdanken. Im Internet entdeckt, betrugen die Flugkosten ab Weeze 72 Euro pro Person incl. aller Steuern und Zuschläge. Im Web einen haben wir einen privaten Parkplatzanbieter. Zwar nur 6 Euro Ersparnis gegenüber dem Flughafenparkplatz (bei 3 Tagen), aber mussten wir dabei auch nicht vom Außenparkplatz zum Terminal laufen, da man direkt vor jenes gefahren wird. Im Terminal ohne Wartezeit durch die Sicherheitskontrollen direkt in den Non-Schengen Bereich, in dem wir für eine knappe Stunde Platz nahmen. Das Bording war pünktlich um 9:45 Uhr, ebenso wie der Abflug 30 Minuten später.

 
 
 
 

Wie immer bei Ryanair eine Boeing 737-800 (die City of Nyköping), mit spartanischer Ausstattung und Werbung an den Kofferfächern. Bei wolkenlosem Himmel mit Nebelschwaden in Bodennähe, starteten wir bei bestem Fliegerwetter nach Westen. Über Holland, was wir nordwestlich überflogen, über Amsterdam immer nördlich über die Nordsee, bis wir die britische Insel bei Newcastle erreichten. Wir landeten nach einer Flugzeit von einer Stunde 30 Minuten von Düsseldorf Weeze nach Glasgow Prestwick bei bewölktem Himmel in der schottischen Provinz. Prestwick ist ein typischer Low Cost Flughafen, an welchem außerdem noch Wizz Air landet. Ein altes Gebäude, mit Bahnhof in fußläufiger Nähe, sodass man mit dem Zug in 50 Minuten zum Bahnhof Glasgow Central gelangt.

 
 
 
 

Taktzeit der Züge ist 30 Minuten, wobei man als Ryanairkunde  50 % Fahrpreisermäßigung beim Vorzeigen des Tickets erhält. Da uns natürlich der Zug vor der Nase wegfuhr, mussten wir an dem schäbigen Bahnhof warten, bis wir um 12.30 Uhr in Glasgow waren. Der Sackbahnhof Glasgow Central Station wirkte auf dem ersten Blick ebenfalls schmuddelig. Auf dem zweiten Blick, auf dem Weg zum Ausgang, entdeckten wir  eine Vielzahl an Geschäften, dessen Außenfassade im Stil der 20´er Jahre äußerlich ansprechend renoviert ist. Eines derer ist Burger King, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Danach schnell ins Reisecenter der Scots Rail, wo ich unsere vorher über das Internet gekauften Zugfahrkarten für den kommenden Tag abholte.

 
 
 
 

Einfach die Kreditkarte in den Automaten, schon wusste jener wer ich bin, welche Fahrkarte ich will und druckte diese aus (kein langes Frage- Antwortspiel durch irgendwelche Menüs). Vom Bahnhof waren es 15 Minuten zu Fuß zu unserer Unterkunft Victorian Guest House. Im Zentrum gelegen, 3 Minuten zur Fußgängerzone, direkt neben dem Centrum für zeitgenössische Kunst (Centre for Contemporary Arts). Ebenfalls vorher über das Internet reserviert, eine für den Preis von 40 Pfund eine gute Unterkunft in der 3 Sterne Klasse. Die Koffer auf dem Zimmer, waren wir um 14 Uhr auf den Straßen Glasgows unterwegs. Zuerst entlang der Sauchiehall Street, dem westlichen Ende der Fußgängerzone. Dort sind hauptsächlich die preiswerteren Geschäfte, darunter einige „Alles für 1 Pfund Geschäfte“.

 
 
 
 

Für den Preis erstanden wir dort den vergessenen Adapterstecker (Strom). Kurz darauf erreichten wir die Buchanan Gallaries, eines der vielen überdachten Einkaufszentren der Stadt. Die Hauptfußgängerzone ist L-Förmig, in dessen Knick sich die Buchanan Gallaries befindet. Auf dem Platz davor befindet auch ein Denkmal des ersten schottischen Premierministers Ramsay MacDonald. Weiter entlang der Haupteinkaufsstraße welche nach dem Knick Buchanan Street  heißt, erreichten wir deren südliches Ende. Dort steht mit dem größten Glasdach Europas das St. Enoch Centre eine weitere Mall, die unserem Empfinden nach, weder von den Geschäften, noch vom Ambiente her einen Besuch wert ist.

 
 
 
 

Im Gegenteil, die Mall war eine große Baustelle (Stand Sep. 2008). Von dort hatten wir nur noch die Hauptstraße Clyde Street zu überqueren und gelangten zum Clyde River (klingt logisch, oder). Dessen Ufer folgten wir ca. 3 km nach Westen und erreichten eine der architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, das Clyde Auditorium. Dieses ist das Eingangsgebäude des schottischen Messe- und Konferenzzentrums und sieht aus wie die Sydney Oper in klein. War natürlich nichts los, da weder eine Messe noch eine Konferenz war, sodass wir die Bells Bridge über den Fluss überquerten und zum architektonisch sehr modernen Gebäude von BBC Schottland gelangten. Dieses war auch nicht unser Ziel, sondern das sich Glasgow Science Center mit dem Tower nebenan.

 
 
 
 

Um 16 Uhr dort angekommen, erfuhren wir, dass das Gebäude eine Stunde später schließt. So lange wollten wir eh nicht auf dem 125 Meter hohen Turm und damit höchsten Gebäude Schottlands bleiben. Das Verbundticket mit dem Science Centre zusammen war preiswerter als nur die Liftfahrkarte auf dem Turm, was wir dankend annahmen. Der Turm hat die Besonderheit, dass er um 360° drehbar ist. Aber nicht nur die Spitze, wie z. B das Restaurant in diversen Fernsehtürmen, sondern die gesamte Konstruktion bis zum Boden. Ein gläserner Aufzug brachte uns hinauf (nichts für Leute mit Höhenangst), wo wir bei leicht bewölktem Himmel einen vorzüglichen Blick auf die 580.000 Einwohner Stadt Glasgow hatten.

 
 
 
 

Nach 30 Minuten war es genug mit der Fernsicht, sodass wir hinunter fuhren und uns dem Glasgow Science Center widmeten. Dort werden an simplen, eindrucksvollen Beispielen des alltäglichen Lebens, wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich erklärt. Zum Beispiel zwei 15 Meter auseinander stehende Satellitenschüsseln, in deren Mitte sich eine Vorrichtung befindet, in der man leise hinein sprechen kann und 15 Meter weiter, an eben der selben Stelle der Schüssel, die Worte klar und deutlich versteht. Zudem gibt es IMEX Filme, welche die Naturwissenschaft erklären. Man kann dort einen ganzen Tag verbringen, bei uns mussten 30 Minuten reichen.

 
 
    
 
 

Wieder draußen, überquerten wir über die Millennium Bridge den Clyde River, um von der Zugstation „Exibition Centre“ zurück in die Innenstadt zu fahren. 2,30 Euro Fahrpreis für 2 Personen, da wollten wir nicht laufen. Aber Vorsicht, die Tickets nicht nach Verlassen des Zuges in den Müll schmeißen, da diese am Ausgang der Central Station kontrolliert werden. Als nächstes liefen wir durch „The Merchant City“, das Händlerviertel der ehemaligen Tabakbarone, das historische Glasgow mit dem Schachbrettartig angeordneten Straßen, übernommen aus der neuen Welt. Dort wechseln sich Prestigebauwerke mit verfallenen Häuser ab, wobei letztere deutlich in der Minderzahl sind. Wir liefen an einen kleinen Flohmarkt vorbei und bewunderten die Architektur der Häuser am Italien Center.

 
 
 
 

Wer es braucht, kann sich dort mit italienischer Designermode eindecken oder in einem der noblen Cafes und Restaurants speisen. Von dort ist es ein Katzensprung zum George Square mit dem imposanten Gebäude der Glasgow City Chamber (Rathaus). Große Statuen verschiedener schottischer Persönlichkeiten, (u.a. James Watt), als auch eine Wanderausstellung mit Bildern der Grausamkeit des Vietnamkrieges füllen den Platz. Ein guter Ort zum verweilen und sammeln neuer Kräfte, welche wir brauchten, um unseren Rundgang fortzusetzen. Nahe des George Square befindet sich die Gallery of Modern Art, an welcher wir auf unserem Weg zurück zu unserem Hotel in Glasgow vorbei kamen.

 
 
 
 

Auf dem Weg entdeckten wir auf der Sauchiehall Street (Fußgängerzone) das gut bürgerliche Restaurant Lauder´s in welchem wir einkehrten. Hatte zwar etwas die Atmosphäre einer Bierkneipe, aber in den hinteren Räumen ließ sich friedlich zu Abend essen. Für Verwirrung sorgte das Schild „Gents“ über der Tür und „Laddies“ auf jener. Was denn nun? Herren- oder Damentoilette. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass Laddies (mit dd) der schottische Ausdruck für Männer ist. Muss man erst mal drauf kommen... Von dort aus näherten wir uns unserem Hotel weiter an, machten aber einen weiteren Schlenker in die CCA Bar, welche sich im Centre for Contemporary Arts befindet. Eine kleine, nette Studentenkneipe, wo wir noch einen Absacker zu uns nahmen, bevor wir um 23 Uhr im Hotel waren.

 
 

                                                                                                               

             

 

                                                                                                                                                                          
 
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