Wir ließen den Morgen friedlich beginnen, standen gegen 8 Uhr auf und bedienen uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet des Plaza Hotels in Mestre. Jenes war für 4 Sterne nicht herausragend, aber ich habe schon schlimmere erlebt. Gegen 10 Uhr war alles erledigt und natürlich liefen wir wieder zum Bahnhof, damit uns der Zug wieder für den Fahrpreis von 1 Euro pro Person, auf die Insel Venedig bringt. Am Vortag kamen jene noch im Minutentakt, aber am Samstag standen wir gute 20 Minuten auf dem Bahnsteig. Endlich wieder in Venedig angekommen, fuhren wir mit einer der vielen Linienfähren, zum Markusplatz. Es gibt 12 Fähren-Linien (mal von Buslinie abgeleitet, keine Ahnung, ob es das Wort gibt) in Venedig, Sowohl die Linie 82 als auch die Linie 1 fahren zum Markusplatz, wobei erstere die Strecke schneller bewältig, da sie an weniger Stationen anlegt. Der Fahrpreis betrug mit Stand September 2007 6 Euro, mit Gültigkeit von 60 Minuten. Alternativ kann man auch ein Tagesticket für 15 Euro kaufen oder gleich eine 3 Tageskarte für 30 Euro.

 

Blick auf die Kanäle am Bahnhof

 

 

 

Gondeln in Venedig

Innerhalb der Insel sind die Fahrten meines Erachtens nicht notwendig, da es zu Fuß auch nicht so viel länger benötigt. Sollte man allerdings auf die Glasbläser Insel Murano wollen oder nach Lido, sind die Dauerkarten sicherlich eine gute Investition. Wenn man schon in Venedig ist, gehört eine Bootsfahrt dazu. Aber um mit einer Gondel zu fahren, war ich zu geizig (80 Euro für 50 Minuten). Eine Alternative dazu wäre ein Wassertaxi, wobei es sich um teilweise sehr luxuriöse Motorboote handelt, welche aber mit 50 Euro für den Weg vom Bahnhof zum Markusplatz auch keine preiswertere Möglichkeit darstellen. Nun aber wieder zurück zu unserer Reise. Die Fahrt mit dem Linienboot dauerte ca. 25 Minuten, wobei die Fahrt immer dem Canale Grande folgte. Dabei erhielt man einen anderen Blick auf die Stadt. Am Anlegeplatz angekommen, waren es nur wenige Meter bis zum Markusplatz. Dort begann wie schon an der Rialtobrücke das touristische Venedig, mit Hunderten von Menschen auf dem mit 176 Metern breiten und 82 Meter langen, trapezförmigen Platz.

 
 

Mindestens gleich viele Tauben waren ebenfalls anwesend. Lt. Gesetz ist der Markusplatz der einzige Ort in Venedig, wo man Tauben füttern darf. Dazu gibt es sogar Taubenfutter-Verkaufsstände. Hinzu kam, dass der Platz ein wenig überflutet war, sodass sich die Menschen auf den trockenen Stellen drängten. Die Flut war wohl ein wenig heftiger ausgefallen, wobei das Wasser nicht aus einem der nahen Kanäle überschwappte, sondern aus der Kanalisation kam. Den Versuch, in die im 11 Jahrhundert erbauten, pompösen Markuskirche zu gelangen, gaben wir schnell wieder auf, da die Warteschlange eine Länge angenommen hat, die uns ein paar Stunden gekostet hätte. Nachdem alle Foto geschossen waren, machten wir uns weiter aus den Weg durch die Calle Vallaresso. Entlang jener befinden sich die teuren Boutiquen, wo alle namhaften Designer vertreten sind. Da in den Gassen Venedigs viele Schwarzafrikaner versuchen, gefälschte Designer-Taschen an die Käuferin zu bringen, befanden sich vor den Nobelboutiquen Schilder.

 

Markusplatz Venedig

 
 
 

 

Blick von der Rialtobrücke

Diese wieder unter anderem darauf hin, dass der Kauf bei den Schwarzafrikanern eine Straftat sei und die Taschen in Kinderarbeit hergestellt wurden. Eine recht krasse Abwehrmaßnahme. Bei den teuren Läden, war auch das Hotel Bauer, das erste Haus am Platze, mit Preisen ab 800 Euro (pro Nacht – nicht Woche!!). Über den Börsenpalast, dem Fenice-Theater, dem Ponte delle Ostreghe erreichten wir die im 10 Jahrhundert gegründete Kirche Santa Maria del Giglio.  Weiter über die Brücke Campiello della Feltrina erreichten wir den Campo San Maurizio, liefen weiter über den Campo Santo Stefano und kamen wir zur Ponte dell Accademia, der südlichsten Brücke über den Canale Grande im Stadtteil Dorsoduro. Ein insgesamt sehr schöner Spaziergang durch den Stadtteil San Marco. Wir folgten immer dem Fußweg entlag des Ufers, von wo auf man einen schönen Blick auf die Insel Giudecca hat. Immer weiter westlich erreichten wir schließlich die Stazione Marritima, wo recht große Privatyachten vor Anker lagen.

 
 

Die Kreuzfahrtschiffe allerdings, legen in Venedig unweit des Bahnhofs an, von denen zum Zeitpunkte unseres Besuches auch mindestens drei präsent waren. Da man aber als Normalbürger zum interessanten Bereich der Stazione Marritima keinen Zugang erhält, drehten wir auch alsbald um. Wieder auf der Uferstraße, entdeckten wir einen Supermarkt. Genau das Richtige, um gegen 14 Uhr ein verspätetes Mittagessen auf einer nahen Bank einzulegen. Dabei beobachteten wir die Schiffe, welche zwischen den Inseln Venedig und Giudecca verkehrten, darunter auch Ozeanriesen, obwohl nur etwa 500 Meter Wasser zwischen den Inseln liegt. Obwohl es morgens noch bewölkt und mit 15 Grad Celsius recht frisch war, hat sich das Wetter mittlerweile so sehr zum guten gewandelt, als dass keine Wolke mehr am Himmel war und es mit 23 Grad Celsius fast schon zu warm war. Weiter ging der Rundgang ohne Konzept und mit grober Orientierung, vorbei an einem Gebäude, in welchem sich die deutsche und österreichische Botschaft befindet, bis wir wieder die Rialtobrücke erreichten.

 

 

 
 
 

 

Von dort liefen wir über den nördlichsten Stadtteil Venedig´s Cannaregio, die dem Canale Grande folgende Straße entlang, welche wir bereits am gestrigen Abend entlang gelaufen sind. Unterwegs entdeckten wir die Pizzeria Vesuvio, in einer Seitenstraße der Strada Nova. Gegen 18 Uhr ließen wir uns dort nieder und genossen die italienische Lebensart,, oder zumindest dass, was wir darunter verstehen. Mit 32 Euro für zwei Hauptgerichte, auch nicht übertrieben teuer. Wir ließen uns Zeit und als wir gegen 20 Uhr bezahlten, begannen wir, die Studentenkneipe vom Vortag zu suchen. Obwohl wir uns am Vortag den genauen Standort auf einer detaillierten Karte haben einzeichnen lassen und normal keine Probleme mit dem Lesen von Straßenkarten haben, hatten wir Schwierigkeiten, die Örtlichkeit zu finden. Aber schließlich wurde alles gut und wir ließen dort den Abend bei ein paar Bier und Wein ausklingen. Gegen 23 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof und Zug, da wir nicht erneut mit dem Bus zurück fahren wollten. Der bereit stehende Zug brauchte allerdings noch 15 Minuten, bis er sich in Bewegung setzt, sodass wir erneut erst wieder gegen Mitternacht im Hotel waren.

 
 
  Markuskirche  
 
                                                                                                                
 
                                                                               Besucher seit dem 07.07.2003: