Brücke in Venedig

Unser letzter Tag in Venedig begann wie schon der Vorherige, mit einem ausgiebigen Frühstück. Wir packten unsere Habseeligkeiten im Zimmer zusammen und checkten zügigst aus. Die Koffer konnten wir im Hotel in einer Abstellkammer lassen, da der Rückflug erst gegen 20 Uhr angesetzt war. Beim Fahrkartenkauf am Bahnhof erfuhren wir, dass für den Tag ab 19 Uhr ein Bahnstreik angesetzt war. So was gibt es ja mittlerweile auch wieder in Deutschland. Aber zu jener Zeit sind wir ja schon längst mit einem privaten Busunternehmen zum Flughafen gebracht worden. Gegen 10 Uhr also wieder mit dem Zug über den 3 km Meter langen Damm, der Venedig mit dem Festland verbindet. Auf dem Weg sahen wir ein Rennen von Gondolieros, welche sich mächtig ins Zeug legten und von einem Motorboot gefolgt wurden. Auf der Insel der Kanäle und Lagunen liefen wir erneut recht ziellos umher und ließen uns von den Menschenmassen und dem Anblick der alten Häuser treiben. Keine Ahnung, welchen Weg wir nun durch das Gewirr der Gassen nahmen, aber schließlich erreichten wir wieder den Markusplatz.

 

 

Kein bisschen weniger von Menschen frequentiert als am Vortag, aber dafür diesmal trocken. Da Ebbe war, befand sich kein Wasser auf dem Platz. Vorherrschende Sprache schien an dem Tag amerikanisches Englisch zu sein. Ganz klischeehafte Paare hatten ihre Hochzeit gerade vor oder hinter sich und liefen in entsprechender Kleidung über dem Platz (ich meine damit Frauen im Hochzeitskleid). Muss ja jeder selber wissen, ob er sich auf dem Mt. Everest trauen lassen will oder auf dem von Tauben übervölkerten Platz. Gegen 16 Uhr begaben wir uns auf den Rückzug aus der 310.000 Einwohner zählenden Stadt Venedig. Abschließend aßen wir noch in der Pizzeria, in welcher wir schon am Vortag waren, zu Abend, da es bis zu Hause nichts mehr zu essen geben würde. Um 17 Uhr ein Restaurant zu finden, sei am Rande bemerkt, gar nicht so einfach, da die Meisten von 14 bis 18 Uhr geschlossen haben. Gegen 18 Uhr drückte auch langsam die Zeit, wir liefen zum Bahnhof zurück und verabschiedeten uns von der Insel Venedig.

  ...und noch eine Brücke
 
  Markusplatz

Da es wieder ein wenig dauerte, bis sich der Zug aus dem Sackbahnhof in Bewegung setzte, waren wir 30 Minuten später in unserem Hotel. Kurz die Koffer geholt und von dort aus zwei Minuten zum Busbahnhof gelaufen. Nach 20 Minuten Wartezeit kam dieser auch und brachte uns in ca. 30 Minuten Fahrzeit zum Flughafen in Treviso. In der Warteschlange schrieb ich noch schnell zwei Postkarten, da ich vorher dazu keine Zeit gefunden hatte. Der Check Inn erfolgte wie gewöhnlich und glücklicher Weise, musste ich meinen Handgepäckkoffer nicht aus die Waage stellen. Nun begann der Unternehmen: Wir suchen einen Briefkasten im Flughafengebäude. Ich fasse mich kurz – es gibt keinen. Treviso scheint weltweit der einzige Flughafen ohne Briefkasten zu sein. Nach der Sicherheitskontrolle, welche sehr genau war (vom Laptop wurde eine Staubprobe genommen und in einem Gerät ausgewertet, ob jener mit Sprengstoff mal in Berührung gekommen ist), stöberten wir noch ein wenig durch die Geschäfte im Sicherheitsbereich.

 
 
 

Schließlich machten wir uns auf dem Weg zum Ausgang, wo für die rund 100 Flugpassagiere lediglich 8 Sitzplätze vorhanden sind. Entsprechend groß war das Menschen „Gewusel“ der stehenden Passagiere. Ansonsten ist der Flughafen ein moderner Bau, aber in dem Bezug hat man scheinbar was vergessen. Der Flieger kam etwa 10 Minuten später an, aber kaum waren die ankommenden Passagiere ausgestiegen, konnten wir zu Fuß über das Rollfeld die Boeing 737-800 bereits betreten. Gemäß der englisch - sprachigen Durchsage des mit italienischem Akzent sprechenden ersten Offiziers, war der Flugraum über Süddeutschland voll. Wegen des fehlenden Slots, mussten wir noch 15 Minuten am Boden warten, bis es endlich zur Startbahn ging. Somit war die Change, noch bei etwas Tageslicht zu starten, bzw. die glutrote Sonne noch am Horizont zu sehen, gegen Null gesunken. Bis wir endlich in der Luft waren, hatte das Flugzeug bereits 30 Minuten Verspätung.

  Rialtobrücke mit Gondolieros
 
   

Ansonsten war der Flug ereignislos, man sah ja wegen der Dunkelheit nichts und nach einer Stunde Flugzeit von Treviso / Venedig setzen wir am Flughafen Niederrhein bei Weeze auf. Pass- oder Zollkontrollen gab es keine, sodass wir 15 Minuten später bereits am Auto waren. Eine Stunde später waren wir auch zu Hause, womit ein schönes Wochenende sein Ende nahm.

 
 
 

   
 
 
                                                                                                                
 
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