Donnerstag, 24.11.2005,  Rom

 
     
 
Tag 1:

Hinflug - Kollosseum - Palatin - Forum Romanum - Palazzo Venezia - Trevibrunnen

 

Wie schon am Vortag, stiegen wir an der sich direkt vor unser Pension befindlichen Station Vitorio Emanuele in die U-Bahn bis zur Station Ottaviano-S. Pietro. Auch diesen Tag waren die Wagons restlos überfüllt. Über die Via Leone IV liefen wir direkt zum Eingang des Vatikanischen Museums. Jeweils 12 Euro Eintritt und wir gelangten über die modern gestaltete Eingangshalle über Rolltreppen in den ersten Stock. Von dort führte unser erster Weg in den großzügigen Hof, mit penibel gepflegter Rasenfläche und den ersten Statuen. Wieder in den Räumlichkeiten folgten wir der Menschenmasse (an den neuralgischen Punkten war es derart voll, wie am langen Samstag vor Weihnachten in der Innenstadt). Wir gelangten zur Galleria dei Candelabrim wo in einem langen, hohen Gang reichlich Statuen ausgestellt sind. Teilweise fehlte denen der Kopf oder ein anderes Gliedmaß. Wie das halt so ist, wenn man hunderte von Jahren alt ist. Eine der bedeutendsten, ist die Statue Diana von Ephesus aus dem 2. Jh. n. Chr..

  Innenhof des Vatikanischen Museums
 
Tag 2:

Spanische Treppe - Piazza del Popolo -  Panteon - Piazza Nanova Engelsburg - Vatikan

 

Fresken der Gänge im Vatikanischen Museum

Nächste Galerie war die Galleria delle Carte Goegrafice, mit geschätzten 200 Metern ausgesprochen lang und kunstvoll und mit reichlich Gold verzierter Decke. Wie zu vermuten, waren die Wände mit Landkarten aus dem 16. Jh. bemalt. Teilweise aus der direkten Umgebung Roms, aber auch Karten Italiens, der Mittelmehrländer oder der bis zu dem Zeitpunkt bekannten Welt. Stellenweise gar nicht so schlecht abgeschätzt ohne Luft und Sattelitenaufnahmen, aber Schweden / Norwegen hatte die größte Ausdehnung in West- / Ostrichtung und Australien war mit dem asiatischen Festland verbunden. Danach erreichten wir die Galerie Papst Pius V durch das Jan Sobieski Zimmer und den Raum der unbefleckten Empfängnis mit großen Fresken. In Vitrinen kann man dort alte Bücher und Manuskripte bewundern. Weiter durch die Stanzen Raffaels, vier Räume des Renaissancepapsts Julius II. Im nächsten Raum, die Stanza della Segnatura, befinden sich weitere Fresken, mit den Themen Poesie, Theologie, Gerechtigkeit und Philosophie, ebenfalls ein beeindruckendes Werk Raffaels. Weiter durch die Borgia Wohnung, welche nach Papst Alexander VI benannt ist und 1492 sein Amt antrat. Letzte Station der Besichtigung des Vatikanischen Museums war die Sixtinische Kapelle, von Papst Sixtus IV erbaut und 1483 eingeweiht. Dabei ist besonders die Deckenbemalung von Michelangelo herauszuheben, welche Szenen aus dem Genesis auf 520 m2 zeigt und 1541 fertiggestellt wurde. Weltberühmt davon ist das Bild „Die Schaffung des Mannes“, welches Gott zeigt, wie er mit ausgestreckten Finger Adam das Leben einhaucht.

 
Tag 3:

Papstaudienz - Petersplatz - Petersdom

 

Auch sind die Wände mit überlebensgroßen Figuren bemalt, direkt hinter dem Altar ein Bildnis des jüngsten Gerichts auf über 200 m2. Ebenfalls bekannt ist die Sixtinische Kappelle dadurch, dass dort die Papstwahl stattfindet. Da sowohl die kurzen Rundgänge, als auch die mehrstündigen, alle in der Sixtinischen Kappelle münden, war es entsprechend voll. Zwar standen auf Erhöhungen zwei Museumswächter, welche immer den Spruch riefen „No Photo please“, woran sich aber meiner Beobachtung nach niemand störte. Wir setzten uns auf einer der am Rand angebrachten Bänke und ließen das Deckengemälde auf uns wirken. Im Anschluss begabe wir uns über die große und auch für Rollstuhlfahrer geeignete Wendeltreppe (ohne Stufen – eher eine Rampe), zum Ausgang. Zusammenfassend sei angemerkt, dass sich die 12 Euro Eintritt für die Sixtinische Kappelle sehr gelohnt haben. Ich bin zwar kein sonderlicher Kunstliebhaber, aber was man dort zu sehen bekommt, ist Wahnsinn.

  Deckenbild von Michelangelo (Altes Testament)
 
Tag 4:

Vatikanisches Museum - Sixtinische Kapelle -  Piazza del Popolo- Mund der Wahrheit - Tiberinsel - Kapitolshügel - Bahnhof Termini

 

Die Sixtinische Kapelle

Dabei möchte ich gar nicht wissen, was noch in den Kellerräumen des Vatikans schlummert, das Normalbürger gar nicht zu sehen bekommt. Auch die Größe des Museums sei sonderlich erwähnt. Wenn man will, kann man dort einen ganzen Tag verbringen. Sicherlich habe ich bei meine Beschreibungen zum Vatikanischen Museum den ein oder anderen Raum vergessen, wie z. B. die Vatikanische Bibliothek, da man bei der Vielzahl der Räume und deren historischen Hintergrund nicht annähernd alles behalten kann. Und aus dem Reiseführer abschreiben – damit ist niemanden geholfen. Mittlerweile 12:30 Uhr, liefen wir zur Via del Mascherino, da wir auf dem Weg zum Museum einen Flyer von einem Restaurant die Hand gedrückt bekamen. Eigentlich nicht unsere Art solchen Angeboten zu folgen, aber bei 7 Euro für ein Menü  kann man nichts falsch machen. War auch nicht falsch, für einen Salatteller, eine dünne Pizza und ein Eis zum Nachtisch. Das Lokal ist zwar spartanisch eingerichtet, aber für den Preis ist nun mal kein 5 – Sterne Ambiente zu erwarten.

 
                                  
 
Tag 5:

Villa Borghese - Bahnhof Termini

Nun hatten wir eigentlich alle Besichtigungspunkte, welche wir unbedingt sehen wollten abgeharkt und ließen es allgemein gemächlicher angehen. Wir schlenderten entlang der Via Cola di Rienzo, wo wir mehr durch Zufall auf eine Markthalle trafen. Wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit, es war bereits 14 Uhr, war dort nicht mehr viel los. Trotzdem waren die Auslagen, insbesondere die im ganzen und noch nicht filettiert und auf Eis liegenden Fische interessant anzusehen. Wir folgten der Straße weiter, kamen an mehreren alten Villen vorbei, dabei auch die tschechische Botschaft. Die Straße mündet auf dem Piazza del Popolo (Details zu dem Platz sind auf der Seite des zweiten Tages beschrieben). Dann über die Via dei Corso, zur Via Condotti, der Nobelmeile mit Geschäften wie Joop, Cartier und Armani. Dort kamen wir auf dem Piazza di Spagna aus, direkt am Fuß der Spanischen Treppe. Wir bogen rechts ab und gelangten über die Via Due Macelli und unzähligen anderen kleinen Straßen am Forum Romanum.

  Rom Markthalle
 
Tag 6:

Rückflug - Flughafen Ciampio - Hannover - Herne

Forum Romanum

Gerade die kleine Straßen, wo wir Zwischenstation in vielen kleinen Boutiquen machten, macht das Flair Roms aus. Am Kolosseum setzten wir uns auf eine Mauer, um das dortige Treiben zu beobachten und nach dem längeren Marsch auszuruhen. Über die Via di San Gregorio und Via dei Cerchi liefen wir um das Forum Romanum, bis zur Piazza Bocca dei Verita. Dort besuchten wir die Kirche Santa Maria in Cosmedin, genauer gesagt den Stein, welcher den Mund der Wahrheit abbildet. Davor befand sich eine lange Schlange Asiaten, welche sich alle einzeln vor dem Stein fotografieren ließen. Die geschätzten 30 Minuten Wartezeit taten wir uns nicht an und fotografierten von der Seite in einem Moment, wo gerade Darstellerwechel war. Sowohl der Besuch der Kirche, als auch die Besichtigung des Steines sind übrigens kostenlos. Entlang des Tibers liefen wir die Straße Lungotevere dei Cenci bis zur Isola Tiberina (Tiberinsel). Von beiden Seiten mit einer Brücke verbunden, wurde auf der Insel 200 v. Chr. der Kult des Gottes der Heilkunst gepflegt.

 
    Dort hofften Kranke auf Genesung. Wir fanden wir die Insel mit ihrer Bebauung nicht sonderlich spannend. In die Gebäude kam man nicht hinein, ein paar Ordensschwestern liefen umher und nur ein kleiner Souvenirladen hatte geöffnet. Über die Via dei Teatro di Macello liefen wir darauf zum Kapitolshügel. Über eine breite Treppe erreichte ich den Piazza del Campidoglio, den berühmtesten von Roms sieben Hügeln und in der Antike Zentrum der Macht. Der angrenzende Plazzo Senatorio, das offizielle Rathhaus Roms ist, aber nur noch repräsentativen Zwecken dient, schenkte ich einen kurzen Blick, da Susanne die Stufen nicht mit hinauf gelaufen war und unten auf mich wartete. Mittlerweile war es dunkel und wir liefen ca. 2 km zurück zur Pension, um unseren Beinen eine Verschnaufpause zu gönnen. Zwei Stunden später liefen wir zum nahe gelegenen Hauptbahnhof, um uns erstens jenen mal anzusehen und zweitens schon mal um den Bus zu kümmern, der uns in zwei Tagen zum Flughafen bringt. Der Bahnhof Termini ist ein Sackbahnhof mit ca. 25 Gleisen.   Mund der Wahrheit
 
                                  
 
  Tiberinsel

Auf selbiger Ebene sind einige Geschäfte, unter anderem kleine Schnellrestaurants mit verführerischen Angeboten. Weder das Ambiente, noch die mir positiv aufgefallene Sauberkeit, sind mit einem deutschen Bahnhof zu vergleichen. Aber die Deutsche Bahn AG Arbeitet ja mächtig daran. Dann kam das schwierigste Kapitel. Suche der Bushaltestelle und Auskundschaften der Fahrpläne. Wir fragten in mehreren Geschäften des Bahnhofs, einschließlich des Informationsschalters nach, wo wir vorgenannte Informationen erhalten könnten. Aber niemand hatte etwas von der Gesellschaft Cortal gehört, womit wir den Hinweg bestritten hatten. Draußen, wo alle Busse stehen, faden wir durch Zufall einen Bus der Gesellschaft mit einem anderen Ziel. Leider wusste der Fahrer die Abfahrtszeiten nicht und ein Plan hang nicht aus. Wir erhielten eine Telefonnummer, welche sich als falsch herausstellte. Also verschoben wir die Problematik Rücktransport zum Flughafen Ciampino auf den nächsten Tag.

 
 

Direkt in der etwas schmuddeligen Bahnhofsgegend entdeckten wir einen Dönerladen. Zu unserer Überraschung, bediente uns der Türke hinter der Theke in fast akzentfreiem Deutsch, da er uns wohl vorher gehört hatte, als wir unsere Speiseauswahl besprachen. Wir stöberten danach durch die kleinen, bei Dunkelheit nicht unbedingt vertrauenserweckenden Bahnhofsgegend befindlichen Läden, wobei der Schwerpunkt auf Schuhgeschäfte lag. Es war auch einiges preiswertes mir gefallendes dabei, aber meist scheiterte es an meiner Schuhgröße 46. Da scheint sich das Vorurteil zu bewahrheiten, dass Südländer klein sind. Auf dem Weg zur nahegelegenen Pension, gingen wir in das Kaufhaus Standa, an welchem wir schon mehrfach vorbeigelaufen waren. Außer diesem Kaufhaus gibt es keine weiteren im Zentrum. Wie unserer Reiseführer schrieb, hält der Römer Kaufhäuser für teuer. Dieses war aber bei Standa keinesfalls so. Über zwei Etagen erhält man dort alles, was es in Deutschland bei Karstadt auch gibt.

  Treppe zum Kapitolshügel
 
  Piazza del Campidoglio

Zudem gab es eine Lebensmittelabteilung im Keller. Wir stöberten dort ein wenig und suchten einen Geldautomaten, um die Übernachtungsrechnung zahlen zu können. Der erste Automat wollte uns trotz des Maestro Zeichens nichts geben, aber beim zweiten gab es Bares. Der Höchstbetrag war 250 Euro, wobei 3,60 Euro Gebühren belastet wurden. Abgebucht wurde der Betrag erst zwei Wochen später. 21 Uhr erreichten wir die Pension und bezahlten bei der Anwesenden Vermieterin Antonella. Wie schon am ersten Tag erwähnt, vertrauen in den Kunden wird scheinbar im Carlo Alberto Haus groß geschrieben.

 
 
                                                                                                                      
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