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22.11.2018 - Reisebericht Namibia - Tag 12 - Fish River Canyon - Keetmanshoop - Kalkrand - Teufelskrallen Lodge - Sundowner Drive - Kalahari Wüste

Reiseblog - Fotoblog - Namibia - Kalkrand - Teufelskrallen Tented Lodge

 
 

 
 

Nach einem ausgiebigen Frühstück in aller Ruhe waren wir gegen 9.30 Uhr wieder „on the road“. Zwar bietet die Fish River Lodge u.a. einen 6-stündigen Canyon Drive hinunter in den Canyon an, aber dann hätten wir nicht vor 14 Uhr zu unserem Tagesziel losfahren können und wären bei über 5 Std. geplanter Fahrzeit in der Dunkelheit angekommen. Folglich wurde aus dem Canyon Drive nichts. Wir fuhren zuerst wieder 100 km Piste zurück bis zur asphaltierten B 4 und folgten der landschaftlich schönen Straße durch grau-braune Tafelberge bis Keetmanshoop. Unterwegs legten wir einen kleinen Stopp beim Ort Seeheim ein, von deren Brücke über den Fish River man etwas in den Canyon sehen kann.

 
 
 
 

Hätten wir uns aber schenken können, da der Canyon dort „flach ausläuft“. Nach 2 ½ Std. Fahrzeit erreichten wir den Keetmanshoop. Dort suchten wir einen Supermarkt, bis plötzlich Blaulicht hinter uns unsere Aufmerksamkeit erregte. Also links ranfahren, Papiere vorzeigen und ein paar unnötige Fragen beantworten. Das Ende der Geschichte war, dass ich ein Stoppschild überfahren habe (ich kann es nicht ausschließen, dass wir mit 2 km/h noch gerollt sind). Dafür wollte die Polizei unglaubliche 1.500 NAD = 90 Euro. Diese waren aber nicht vor Ort zu bezahlen, sondern im örtlichen Polizeirevier. Ich hätte es bei der Annahme des Strafmandates belassen, hätte mich bedankt und wäre in 2 ½ Tagen aus Namibia ausgereist.

 
 
 
 

Doro hingegen hatte Sorge, dass man mich nicht ausreisen lässt. Also zum Geldautomaten und dann zur Polizei. Zuerst habe ich gefragt, ob man sich bei den 1.500,00 NAD mit dem Komma vertan hätte, was man dort wenig witzig fand. Man zeigte mir schließlich ein Buch, welches Rotlicht-Verstoß und Stoppschild-Missachtung mit 1.500 NAD aufzeigte. Ich musste letztlich ein Schuldeingeständnis unterschreiben, was ich wiederrum wenig witzig fand. Meine Laune hinsichtlich Namibia war somit auf dem Tiefpunkt. Das ist abzocken von Touristen und ist sicherlich nicht förderlich, dass ich dieses Land wieder besuche und dort Geld lasse (im Übrigen nicht wenig). Das monatliche Durchschnittseinkommen ist ~ 140 EUR und ich muss 90 EUR Strafe bezahlen?

 
 
 
 

Da stimmt doch was nicht! Die gesamte Aktion dauerte 1 Std., woraufhin wir schließlich zu Fuß einen Supermarkt fanden und dort Getränke und etwas zu Essen für unterwegs kauften. Keetmanshoop ist grundsätzlich mit fast 21.000 Einwohnern einer der größeren Orte in Namibia und wo in Bezug auf Fußgänger auf den Straßen viel los war. Aufgrund des Vorfalls sahen wir uns den Ort nicht weiter an und fuhren umgehend weiter nach Norden unserem Ziel entgegen. Den nicht weit entfernten Köcherbaumwald ignorierten wir ebenfalls, da wir am Fish River Canyon schon viele dieser eigentümlich aussehenden Bäume gesehen hatten. Wir fuhren die Haupt-Verbindungs-Straße B 1 weitere 300 km, bis wir gegen 15 Uhr unser Ziel, die Teufelskrallen Tented Lodge erreichten.

 
 

 
 

Dabei passierten wir vereinzelte kleine Orte, wo die Armut der Bevölkerung sehr augenscheinlich war. Je weiter wir nach Norden kamen, umso trockener und staubiger wurde die Umgebung, da wir immer weiter in die Kalahari-Wüste fuhren (zumindest den Teil, der zu Namibia gehört). Das Haupthaus (Altes Farmhaus) der Teufelskrallen Lodge ist nahe dem kleinen Ort Kalkrand, wo wir die Schlüssel zum Gate und zu unserer Hütte erhielten. Dazu wurde uns mitgeteilt, dass in einer Stunde der Sundowner Drive in der nahen Kalahari Red Dunes Lodge beginnt, wozu wir uns spontan entschlossen. Vom Haupthaus fuhren wir erst 3 km Piste zu dem doppelten Gate und dann weitere 3 km durch kompakten Sand zu unserer Hütte.

 
 
 
 
 

Ungefähr 2,5 Meter hoch auf Stelzen mit einem gemütlich eingerichteten Wohnraum und einer großen Terrasse. Das Badezimmer befindet sich in einer angrenzenden, ebenfalls auf Stelzen befindlichen Hütte. Da ja der Sundowner Drive auf uns wartete, waren wir 15 Min. später schon wieder unterwegs zurück zur Hauptstraße bei Kalkrand und von dort 5 km südlich zur Red Dunes Lodge. Dort mussten wir 15 Min. warten, bis der Sundowner Drive begann. Wie zu erwarten erhielten wir Informationen zur Kalahari Wüste und den lokalen Gegebenheiten. Beeindruckend fanden wir die riesigen Vogel-Nester in den Bäumen, welche durchaus über einen Meter Durchmesser groß werden können, sodass auch mal ein Ast abbricht. Wir fuhren durch das große Gebiet der Lodge, verließen aber nie die Piste und sahen Springbock und Gnu in naher Entfernung.

 
 
 
 

Die beiden Giraffen aber bekamen wir nicht zu Gesicht. Im Vergleich zum Etosha-Park war die Rundfahrt ein Witz in Bezug auf die Tiere, aber die meisten Touristen fahren zuerst zur Kalahari Wüste und erst am Schluss zu Etosha. Die Landschaft war ok, sandig mit Busch-Bewuchs, aber nicht so umwerfend wie wir es vorher in Namibia gesehen hatten. Wer hätte es gedacht – zum Sonnenuntergang hielten wir auf einer Anhöhe, die Drinks wurden gereicht und erfreuten uns des Lebens. Im Nachhinein hätten wir uns den Sundowner Drive schenken können, ich empfehle, den Sundowner Drive dort nur, wenn man nach der Ankunft in Windhoek dort seinen ersten oder zweiten Tag in Namibia verbringt. Gegen 19 Uhr waren wir wieder zurück am Alten Farmhaus, dem Haupthaus der Lodge und aßen dort á la carte zu Abend. Gegen 20.30 Uhr fuhren wir schließlich wieder 6 km zurück zu unserem Zelt auf Stelzen und ließen den Abend auf der Terrasse ausklingen.

 
   

  

                                                                                                                                                         

 
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