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Hätten wir uns aber schenken können, da der Canyon dort „flach
ausläuft“. Nach 2 ½ Std. Fahrzeit erreichten wir den Keetmanshoop.
Dort suchten wir einen Supermarkt, bis plötzlich Blaulicht hinter
uns unsere Aufmerksamkeit erregte. Also links ranfahren, Papiere
vorzeigen und ein paar unnötige Fragen beantworten. Das Ende der
Geschichte war, dass ich ein Stoppschild überfahren habe (ich kann
es nicht ausschließen, dass wir mit 2 km/h noch gerollt sind). Dafür
wollte die Polizei unglaubliche 1.500 NAD = 90 Euro. Diese waren
aber nicht vor Ort zu bezahlen, sondern im örtlichen Polizeirevier. Ich
hätte es bei der Annahme des Strafmandates belassen, hätte mich
bedankt und wäre in 2 ½ Tagen aus Namibia ausgereist. |
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Doro hingegen hatte Sorge, dass man mich nicht ausreisen lässt. Also
zum Geldautomaten und dann zur Polizei. Zuerst habe ich gefragt, ob
man sich bei den 1.500,00 NAD mit dem Komma vertan hätte, was man
dort wenig witzig fand. Man zeigte mir schließlich ein Buch, welches
Rotlicht-Verstoß und Stoppschild-Missachtung mit 1.500 NAD
aufzeigte. Ich musste letztlich ein Schuldeingeständnis
unterschreiben, was ich wiederrum wenig witzig fand. Meine Laune
hinsichtlich Namibia war somit auf dem Tiefpunkt. Das ist abzocken
von Touristen und ist sicherlich nicht förderlich, dass ich dieses
Land wieder besuche und dort Geld lasse (im Übrigen nicht wenig).
Das monatliche Durchschnittseinkommen ist ~ 140 EUR und ich muss 90
EUR Strafe bezahlen? |
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Da stimmt doch was nicht! Die gesamte Aktion dauerte 1 Std.,
woraufhin wir schließlich zu Fuß einen Supermarkt fanden und dort
Getränke und etwas zu Essen für unterwegs kauften. Keetmanshoop ist
grundsätzlich mit fast 21.000 Einwohnern einer der größeren Orte in
Namibia und wo in Bezug auf Fußgänger auf den Straßen viel los war.
Aufgrund des Vorfalls sahen wir uns den Ort nicht weiter an und
fuhren umgehend weiter nach Norden unserem Ziel entgegen. Den nicht
weit entfernten Köcherbaumwald ignorierten wir ebenfalls, da wir am Fish River Canyon schon viele dieser eigentümlich aussehenden Bäume
gesehen hatten. Wir fuhren die Haupt-Verbindungs-Straße B 1 weitere
300 km, bis wir gegen 15 Uhr unser Ziel, die Teufelskrallen Tented
Lodge erreichten. |
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Dabei passierten wir vereinzelte kleine Orte, wo die Armut der
Bevölkerung sehr augenscheinlich war. Je weiter wir nach Norden
kamen, umso trockener und staubiger wurde die Umgebung, da wir immer
weiter in die Kalahari-Wüste fuhren (zumindest den Teil, der zu
Namibia gehört). Das Haupthaus (Altes Farmhaus) der Teufelskrallen
Lodge ist nahe dem kleinen Ort Kalkrand, wo wir die Schlüssel zum
Gate und zu unserer Hütte erhielten. Dazu wurde uns mitgeteilt, dass
in einer Stunde der Sundowner Drive in der nahen Kalahari Red Dunes
Lodge beginnt, wozu wir uns spontan entschlossen. Vom Haupthaus
fuhren wir erst 3 km Piste zu dem doppelten Gate und dann weitere 3
km durch kompakten Sand zu unserer Hütte. |
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Ungefähr 2,5 Meter hoch auf Stelzen mit einem gemütlich
eingerichteten Wohnraum und einer großen Terrasse. Das Badezimmer befindet
sich in einer angrenzenden, ebenfalls auf Stelzen befindlichen
Hütte. Da ja der Sundowner Drive auf uns wartete, waren wir 15 Min.
später schon wieder unterwegs zurück zur Hauptstraße bei Kalkrand
und von dort 5 km südlich zur Red Dunes Lodge. Dort mussten wir 15
Min. warten, bis der Sundowner Drive begann. Wie zu erwarten
erhielten wir Informationen zur Kalahari Wüste und den lokalen
Gegebenheiten. Beeindruckend fanden wir die riesigen Vogel-Nester in
den Bäumen, welche durchaus über einen Meter Durchmesser groß werden
können, sodass auch mal ein Ast abbricht. Wir fuhren durch das große
Gebiet der Lodge, verließen aber nie die Piste und sahen Springbock
und Gnu in naher Entfernung. |
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Die beiden Giraffen aber
bekamen wir nicht zu Gesicht. Im Vergleich zum Etosha-Park war die
Rundfahrt ein Witz in Bezug auf die Tiere, aber die meisten
Touristen fahren zuerst zur Kalahari Wüste und erst am Schluss zu
Etosha. Die Landschaft war ok, sandig mit Busch-Bewuchs, aber nicht
so umwerfend wie wir es vorher in Namibia gesehen hatten. Wer hätte
es gedacht – zum Sonnenuntergang hielten wir auf einer Anhöhe, die
Drinks wurden gereicht und erfreuten uns des Lebens. Im Nachhinein
hätten wir uns den Sundowner Drive schenken können, ich empfehle,
den Sundowner Drive dort nur, wenn man nach der Ankunft in Windhoek
dort seinen ersten oder zweiten Tag in Namibia verbringt. Gegen 19
Uhr waren wir wieder zurück am Alten Farmhaus, dem Haupthaus der
Lodge und aßen dort á la carte zu Abend. Gegen 20.30 Uhr fuhren wir
schließlich wieder 6 km zurück zu unserem Zelt auf Stelzen und
ließen den Abend auf der Terrasse ausklingen. |
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