Woche 1

 

 

 

Woche 3
Woche 2

 

 
 

Unser erster Urlaubstag in Camps Bay begann mit einem Wolken- / Sonnengemisch und Temperaturen um 23 Grad schon gegen 10 Uhr. So haben wir es uns vorgestellt, dem kalten März in Deutschland zu entfliehen. Unser erster Weg führte mit dem Auto herunter zur Strandpromenade, um in einem der zahlreichen Cafes zu frühstücken. Gleichzeitig fand den Tag in Kapstadt ein Großereignis statt und zwar das Radrennen „Cape Argus Cycle Tour“. Knapp 40.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt, fahren hierbei eine 109 km lange Strecke entlang der Kaphalbinsel, welche auch durch Camps Bay führt. War nett beim Frühstück anzusehen, die Halbprofis, Duos auf Tandems und am Schluss die Spazierfahrer, alle gekleidet wie die Profis. Teilnehmer im Trikot vom Team Telekom entdeckte ich nicht. Nach einem deftigen, britischen Frühstück enterten wir kurz einen Supermarkt, welcher sonntags geöffnet hatte, versorgten uns mit Getränken und fuhren diesmal auf dem direkten Weg in die City von Kapstadt.

 
Blick von der Terasse auf Camps Bay
 

 

Blick vom Signal Hill auf den Tafelberg

Dabei kamen wir am 669 Meter hohen und nur per Wanderung zu besteigenden Lion´s Head vorbei und entschlossen uns spontan, auf dem sich daneben befindlichen, 350 Meter hohen Signal Hill zu fahren (7 Minuten Fahrt von Camps Bay). Eine asphaltierte Straße führt zum Parkplatz am Aussichtspunkt, von wo aus man einen guten Blick auf die Küste von Camps Bay und dem noch teureren Ort Clifton hat. Wenn man Kapstadt von oben sehen möchte, sollte man auf halber Strecke zum Parkplatz einfach am Straßenrand halten, da der Blick vom Parkplatz in südwestlicher Richtung ist. Am Aussichtspunkt war ebenfalls eine Gruppe Motorradfahrer, mit den neusten BMW Motorrädern mit Münchener Kennzeichen. Ich konnte es nicht lassen zu fragen, ob jene Afrika durchquert hätten, aber jene wurden per Luftfracht transportiert. Susanne, welche sich besser mit Motorrädern auskennt kam auf die Idee, dass es sich um brandneue Modelle handelt und somit wohl der Hersteller BMW dort hinter steckt.

 

 

Wie dem auch sei – wir fuhren weiter in die Innenstadt, zur Victoria und Alfred Waterfront, welche einfach zu finden ist, da überall ausgeschildert. Benannt nach Königin Victoria und ihrem zweiten Sohn Alfred, befand sich dort ab 1870 der Schiffsankerplatz nebst Hafengebäude. 1905 und 1944 erweitert, war das Gelände trotzdem nicht mehr dem Schiffsaufkommen und der Größe der modernen Ozeanriesen gewachsen und diente ab 1960 lediglich als Ankerplatz der Hochseeschlepper und Fischereiflotte. Mangels Investments verfiel das Gelände immer mehr, bis man 1988 den Wiederaufbau und die Modernisierung beschloss und dort das Vergnügungsviertel (nicht das mit der roten Laterne...) nebst Shoppingzentren angesiedelt wurde. Dieses wurde von gut angenommen, sodass immer mehr der alten Hafenschuppen modernisiert wurden. Da nach wie vor dort Schlepper und privaten Yachten ankern, ist die Hafenatmosphäre nicht verloren gegangen. 

 
V&A Waterfront mit Blick auf den Lion´s Head
 
  Promenade der Victoria und Afred Waterfront

Wir parkten in der Nähe des Clock Tower Centers auf einem Bewachten Parkplatz für 10 ZAR (1,33 Euro) und liefen zu vorgenanntem, kleinen  Shoppingzentrum. Neben vielen Souvenirgeschäften mit afrikanischer Handwerkskunst, befindet sich dort das Cape Town Tourism Büro, bzw. Gateway to Africa. Was immer man im südlichen Afrika vor hat und noch nicht zu Hause gebucht hat, man sollte es dort buchen, denn nirgendwo im gesamten Land, haben wir ein größeres und konzentrierteres Angebot gesehen. Zudem kann man sich auch mit allen möglichen Informationen und Angeboten in Form von Flyern eindecken oder im Internet surfen. Neben dem Gebäude befindet sich das Nelson Mandela Gateway to Robben Island, sowohl ein dreistöckiges Museum, welches über die Historie der Insel informiert, als die An- und Ablegeplätze für die Schiffe zur Gefängnisinsel, wo Nelson Mandela 18 Jahre verbrachte, welche 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde.

 
 

Sollte man mit dem Gedanken spielen diese Insel besuchen zu wollen, sei rechtzeitige Buchung angeraten, da die Anzahl der Besucher pro Tag auf 250 limitiert ist. Die Tickets kosten mit Stand März 2006, für eine 3,5 Stunden dauernden Tour 150 ZAR (20 Euro). Als nächstes liefen wir zum neu restaurierten Old Clock Tower, welcher früher den Schiffen zur Ermittlung der Ein- und Auslaufzeit diente. Leider waren keine Seehunde zu sehen, welche dort immer in der Sonne liegen sollen. Anstelle dessen, sahen wir dort einen großen Biergarten, welcher zum Paulaner Brauhaus gehört. Danach war uns aber nicht und wir liefen über eine Drehbrücke zur anderen Seite der V&A Waterfront, dem Quay 4, vorbei am Captain´s Building, an welchem sich viele kleine Restaurants mit Terrasse befinden (bei mittlerweile angenehmen 28 Grad, eine Versuchung wert). An diesen entlang, erreichten wir eine ehemalige Schiffshalle, in welchem ein kleiner afrikanischer Markt, der Waterfront Craft Market, mit Kunsthandwerk ist. Schlussendlich kamen wir zur Victoria & Alfred Mall, das zweitgrößte Shoppingzentrum Kapstadts mit 250 Geschäften über zwei Etagen. Es sei bemerkt, dass sich die Geschäfte in einer Preisklasse befinden, was viele Südafrikaner als Kunden ausschließt, aber trotzdem noch knapp unter dem europäischen Preisniveau. Dort verbrachten wir die nächsten zwei Stunden (mir kam es vor wie vier) und im Food Court stärkten wir uns. Abschließend ein Zwischenfazit zu Alfred & Victoria Waterfront.

 
Old Clock Tower
 
                                  
 
  Canal Walk bei Century City

Jeder, der auch nur zwei Tage in Kapstadt weilt, sollte sich diesen Besuchermagneten ansehen. Selbst wenn man nicht dort ist, um eine Einkaufstour zu machen, lohnt sich der Besuch schon wegen der gelungenen Mischung aus modernisierten Hafenviertel und Ausgehmeile. Und entgegen manch anderer Gegenden in Kapstadt, ist diese zu jeder Uhrzeit als die Sicherste der ganzen Stadt zu bezeichnen, dafür sorgen 1.000 Sicherheitskräfte. Mittlerweile 16 Uhr, liefen wir zum Auto zurück, um in die Innenstadt zu fahren. Zwar verkehren Pendelbusse für 1,50 ZAR (0,20 Euro) pro Weg, aber wir zogen es vor, die 7-minütige Strecke mit dem Wagen zurückzulegen. Direkt auf der Adderley Street, keine Minute Fußweg vom Hauptbahnhof, fanden wir sosort einen Parkplatz. Da aber Sonntag und somit kein Geschäftstag, lungerten sehr viele zwielichtige Gestalten herum (ein Klebstoff schnüffelnder Schwarzer kam auch sofort auf uns zu, als wir aussteigen wollten), was uns dazu veranlasste, gleich weiter zu fahren zu Century City bei Milnerton.

 
 

Von der Innenstadt etwa 15 Minuten Fahrt, schon von der Autobahn N1 auf der linken Seite zu erkennen. Entgegen unseren Erwartungen, fanden wir den Weg durch das Gewirr der vielen Schnellstraßen in und um Kapstadt auf anhieb. Century City ist eine Stadt für sich. Ausgestattet mit dem größten Shoppingzentrum der südlichen Hemisphäre (so wird zumindest geworben) mit über 400 Geschäften, dem Freizeitpark Ratanga Junction, der riesigen Disko „Dockside“, Veranstaltungshallen und ein mit Kanälen durchzogenes Areal von luxuriösen Appartementwohnungen und Bürokomplexen, von denen Erweiterungen der beiden letztgenannten im März 2006 noch im Bau waren. Letzter Bestandteil ist ein angrenzendes, noch zu errichtendes Naturschutzgebiet. Ein wirklich riesiger Komplex! Obwohl auf der grünen Wiese gebaut, war das Parken dort nicht kostenlos, für über 3 Stunden zahlten wir 9 ZAR = 1,20 Euro. Natürlich ging es zuerst in der Shoppingzentrum Canal Walk, welches innen sehr luxuriös eingerichtet ist.

 
Die Einkaufsmall Century City von Innen
 
  ...und noch ein Bild der Kanäle und Appartementhäuser in Centruy City

Die Deckenkuppeln mit ihren Bemalungen, erinnerten mich sehr an eine abgespeckte, aber trotzdem nicht minder schön wirkende Version des Petersdoms in Rom. Hier wurde an nichts gespart. Natürlich war wieder Bummeln angesagt, da sonntags sonst nicht viel los ist. Susanne wurde bei ein Paar Schuhen fündig, welche (exakt der gleiche Hersteller) wir später in Deutschland zum genau doppelten Preis fanden. Mittlerweile meldete sich der Magen wieder und in einem großen Food Court, welcher mich wegen seiner ganzen Leuchtreklamen an den Times Square in New York erinnerte, gab es was bei Mc Donalds. Im großen Hof des Foodcourts, wurde auf einer Großleinwand ein Cricket Endspiel, unter großer Anteilnahme der dort zahlreich und lautstark anwesenden Bevölkerung übertragen. Da in den Medien ständig von den Commonwealth berichtet wurde, vermute ich einen Zusammenhang. Jedenfalls gewann Südafrika das Spiel und die Zeitungen überschlugen sich in den folgenden Tagen, als wenn Deutschland die Fußball Weltmeisterschaft gewonnen hätte.

 
 

Direkt angrenzend der Fressmeile, gingen wir vor die Tür, um uns Centruy City mit seinen Kanälen und Appartementhäusern anzusehen. Da haben die Gartenbauarchitekten wirklich ganze Arbeit geleistet, alles wirkt sehr neu und symmetrisch bis ins Detail geplant. Zudem sehr neu, sauber und penibel gepflegt. In der Mall kamen wir dann zum ersten mal mit den Gepflogenheiten Südafrikas bezüglich Alkoholverkauf in Berührung. Und zwar wollte ich mir ein Sixpack Bier kaufen. Da aber schon fast 19 Uhr, musste der Abend trocken verlaufen. Denn Wein bekommt man dort in jedem Supermarkt. Aber Bier und „harte“ Alkoholika kann man nur in den Liquor Shops kaufen und diese schließen um 18 Uhr. Gegen 20 Uhr (die Mall schließt um 21 Uhr) machten wir uns auf den Weg zurück nach Camps Bay zu unserem Appartement und genossen den Abend auch dem Balkon.

 
Abschliessend noch mal ein Blick auf den Strand von Camps Bay und im Hintergrund die 12 Aposteln
 
                                                                                                                
 
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