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Woche 3

 

 

 
 

Der Donnerstag begann sehr ruhig. Wir schliefen aus und verbrachten den Vormittag im Garten mit lesen und sonnen. Mit knapp unter 20 Grad Celsius war es zwar für die Jahreszeit recht kühl, aber ein wenig ausspannen musste einfach sein. Gegen 12.30 Uhr machten wir uns auf den Weg, zum 60 Meilen = 96 km entfernte San Franzisko. Nach ziemlich genau einer Stunde Fahrzeit, erreichten wir zuerst China Town mit seiner Hauptstraße, der Grant Street. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Fahrtstrecke des Cable Cars, ein witziges Überbleibsel aus vergangenen Tagen. Es gibt drei Linien, die interessanteste aber, ist jene von der Powelstreet den Berg hinunter zum Fisherman´s Wharf. Da die Stadt an der Bay auf einem Hügel gebaut ist, hatten auch wir einen solchen zu überwinden, der an Steigung kaum zu überbieten war. Mit einem europäischen Kleinwagen mit 4 Insassen wäre das wohl nicht zu schaffen gewesen. Nun aber wieder zu unseren Erlebnissen. Ich neige heute irgendwie zu Erklärungen, ala Reiseführer. Da wir aus Las Vegas noch reichlich 25 Ct. Stücke hatten, konnten wir preiswert an einer Parkuhr stehen ($1,50/Stunde), anstelle auf einen der teuren, bewachten Parkplätze (bis zu $6/Stunde) zu parken. Parkraum ist nämlich ein großes Problem in San Franzisko. Chinatown ist die größte Kolonie von Chinesen außerhalb des Mutterlandes weltweit.

 

Die Straßen sind voller chinesischer Schriftzeichen und es reiht sich ein Gemüseladen an das andere Fischgeschäft, bzw. der nächsten Videothek mit chinesischen Filmen. Viele der Bewohner sprechen gar kein Englisch und auf der Straße ist Kantonesisch die vorherrschende Sprache. Erst richtig interessant wird Chinatown, wenn man die Hauptstraßen verlässt und zu Fuss in die kleinen Gassen einbiegt, was wir auch machten. Da wir kaum noch Benzin im Tank hatten, mussten wir dort nach einer Tankstelle fragen, was mangels chinesischer Sprachkenntnisse meinerseits, gar nicht so einfach war. Wir verbrachten eine knappe Stunde im chinesischen Viertel, bevor wir weiter zum Fisherman´s Wharf fuhren, wo die Parksituation am schlimmsten ist und wir 3x um den Block fuhren, bevor wir etwas fanden. Der Fishermans ´s Wharf ist der ehemalige Fischereihafen, welcher zu einer Touristenattraktion umgebaut worden ist. Vom nahen Pier 41kann man Bootstouren zu der Gefängnisinsel Alcatraz oder durch die Bay (dabei die Golden Gate durchquerend) buchen. Der berühmte Pier 39, bzw. der dazugehörige Steg, bietet allerlei Souvenirläden und sonstige Geschäfte, die die Welt nicht braucht. Dort war auch der Erschrecker von San Franzisko im Einsatz, welcher hinter einem Blätterzweig versteckt, Leute erschrickt und dafür ein Trinkgeld erwartet.  Bescheuerte Ideen, aber scheint lukrativ zu sein, denn im letzten Jahr war er auch schon dort.

 
 
 

Achja, dort ist auch das Hard Rock Cafe. Wir spazierten bis zum Ende des Pier 39, wo auch die Seelöwen faul in der Sonne liegen und genossen den Ausblick auf Alcatraz und die Golden Gate Bridge. Allerdings war es recht kühl und windig, so wie eigentlich immer in San Franzisko, sodass wir wieder zurück zum Auto gingen. Auf dem Weg dorthin machten wir halt an einem... ja richtig, Burger Laden und stärkten uns. Mittlerweile bereits  nach 15 Uhr, war unser nächstes Ziel die 2,7 km lange Golden Gate Bridge. Unterhalb der Bridge, am Fort Point parkten wir unser Auto (Parkuhr) und liefen die letzten 100 Meter zu Fuss zur Brücke. Die Golden Gate wurde 1937 erbaut und benötigte 4 Jahre zur Fertigstellung. Sie schwebt ca. 70 Meter über dem Wasser und wird getragen von ihren 227 Meter hohen Pfeilern. Permanent sind 10-20 Anstreicher damit beschäftigt, die Oxidation aufzuhalten, bzw. die Brücke mit ihren 6 Fahrspuren wieder rot zu streichen.

 
 
 
             
 

Die Hauptstahlstränge sind knapp einen Meter dick und bestehen aus 27.000 bleistiftdicken Einzeldrähten. Wir spazierten bis zur Mitte der Brücke und konnten dabei die Wellenreiter beobachteten, die auf „die“ Welle warteten. Aber alles in allem ist es aufgrund der Autos sehr laut dort, sodass wir unser Vorhaben nicht umsetzten, sie komplett zu überqueren. Da wir auch eines der 100.000 Autos sein wollten, welche die Brücke täglich befahren, machten wir uns auf den Weg, sie von Süden nach Norden zu überqueren. Auf dem Weg ist noch keine Maut zu entrichten, erst auf dem Rückweg sind nach dem Überfahren $3 (Stand 2004) fällig. Auf der Nordseite der Bay angekommen, wollte ich zu einem Aussichtspunkt, den ich schon im Vorjahr schlecht gefunden hatte. Als wir plötzlich in Sausolito, dem ehemaligen Hippieviertel landeten, war das aber auch nicht schlimm. Dieser Vorort schien mir einer der teuersten zu sein. Auf der Küstenstraße befinden sich teure und nobel wirkende Restaurants und Cafes mit einem Yachthafen. Wir entschlossen uns, den Berg hinauf zu fahren (nicht minder Steil, als die Straßen in San Franzisko) und kamen durch eine Gegend, kleiner, aber sehr teuer wirkender Häuser mit noblem Karossen vor der Garage. Von dort aus hatte man einen genialen Blick auf die Bucht. Wieder zurück zur Brücke, fand ich denn auch schließlich den genialen Aussichtspunkt.

 
 
 

Aber da es auch dort windig und kalt war, machten wir bald kehrt und fuhren über die Golden Gate zurück zur Market Street. Auf dem Weg fuhren wir die gesamte Lombard Street entlang (wieder über den steilen Hügel), bis wir endlich den aus Funk und TV bekanntesten Teil erreichten, wo sich die Lombard über enge Serpentinen an Blumenbeeten vorbei, mit 26% Gefälle herunter schlängelt. Weiter zur Market Street fanden wir einen Parkplatz in einer Seitenstraße, welche aufgrund der herumlungernden Gestalten wenig vertrauenswürdig erschien. Aber an der Mercedes C-Klasse, welche vor uns parkte, fehlte nichtmals der Stern und so packten wir alles in den Kofferraum und ließen den Wagen dort stehen. Die Market Street ist sowohl die südliche Grenze der Innenstadt, als auch die Hauptschlagader der Stadt. Für Eisenbahnfans interessant sind die historischen Straßenbahnen der Linie F, in welchem man sich vorkommt, in einem Museum für Nahverkehr zu sein. An einer Haltestelle saß eine Frau am Boden, welche wohl etwas viel.... was auch immer eingeschmissen hat. Sie lachte so laut, dass es über die gesamte Straße schallte, nur dass niemand neben ihr Stand, wer ihr einen Witz hätte erzählt haben können. Wir spazierten die Marktet Street entlang und trafen auf der Kreuzung zur Powel Street auf die Wendeplattform der Cable Cars. Dort werden jene mit Muskelkraft um 180 Grad gedreht um in entgegengesetzter Richtung zurück zu fahren.

 

Wir spazierten weiter zum Union Square, welcher sich einen Block weiter befindet. Hier reihen sich die noblen Einkaufgeschäfte, wie z. B. Macy´s, Tiffany, Gucci oder FAO Schwarz aneinander. In ersteres gingen wir auch.... Aber wir wurden bitter enttäuscht. Zwar hatte Macy´s schicke Sachen, aber in der einzelnen Abteilungen sah es aus „wie Sau“. Am bezeichnetsten war die Schuhabteilung. In Summe lagen 20-30 paar Schuhe, nebst der Kartons auf dem Boden herum. Alles machte den Anschein, als war den ganzen Tag noch keine Ware, welche von den Kunden probiert wurde, beigeräumt worden. Das nahm natürlich die Lust auf Shopping, wenn man Gefahr läuft, über Schuhe, bzw. deren Kartons zu stolpern. Da es mittlerweile draußen schon  dunkel war und man zügig zusehen sollte, dann diese Gegend zu meiden, gingen wir zurück zu unserem unversehrten Auto. Wir fuhren die Market Street in westlicher Richtung entlang, bis wir ins Castro Viertel kamen. Hier sind diejenigen zu Hause, welche der gleichgeschlechtlichen Liebe frönen.

 
 
 

Da sich dort aber nette Restaurants befinden, wollten wir in einem etwas essen. Nachdem wir drei mal um den Block gefahren sind und uns ein Parkplatz vor der Nase weggeschnappt wurde, gaben wir auf und fuhren weiter zu den sich in der Nachbarschaft befindlichen und fast 300 Meter hohen Twin Peaks. Von dort hat man einen gigantischen Blick auf die gesamte Stadt. Da es mittlerweile schon fast 21 Uhr dunkel war, sahen wir das Lichtermeer dieser Millionenstadt zu unseren Fußen. Ein kaum zu beschreiblichter und auf Fotos kaum wiederzugebender Ausblick. Nach einigen Fotos machten wir uns wieder auf den Rückweg, hielten aber zuvor noch an einer Fatsfoodpizzeria,  um etwas in den Magen zu bekommen. Über die I-280, welche parallel zur US-101 verläuft, aber meist leerer ist, fuhren wir wieder zurück nach San José, wo wir gegen 23 Uhr eintrafen. Wir unterhielten uns noch kurz mit Haggy und Ihrem Ehemann und waren auch schnell im Gästezimmer verschwunden.

 
                                                                                                                                                
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