Woche 1

 

Woche 2
Woche 3

 

 

 
Plötzlicher Wintereinbruch auf der Kobold Rd.  

Um 7:30 Uhr standen wir auf und beim Blick aus dem Fenster war uns fast wieder nach hinlegen, denn es war regnerisch und wolkenverhangen. Wir nahmen das angebotene Continental Breakfast ein, was für amerikanische Verhältnisse recht üppig war. Zu Toast und Obst gab es sogar mit flüssigem Teig gefüllte Becher, aus welchem man sich mit dem zugehörigen Waffeleisen selber Waffeln backen konnte. Eine Stunde später waren wir im Auto auf der UT-9, auf dem Weg zum Zion National Park. Unterwegs kamen uns recht viele Lance Amstrongs entgegen, was auf ein Radrennen schließen ließ. Etwa 7 km nach Hurricane bogen wir links in die Kobold Rd., welche Ausgangspunkt diverser Backcountry Trails ist, aber schon von der Wegstrecke her lohnenswert ist. Die Straße schlängelte sich immer höher, an den Felsbrocken des Zion Parks vorbei. Mit der Höhe ergab sich, dass erst die Tannen am Wegesrand schneebedeckt waren und schließlich auch die Straße.

 

Kurz vor dem Koboldsee, drehten wir um, um wieder zurück zur UT-9 zufahren und weiter zum Eingang des Zion National Parks. Um 11 Uhr erreichten wir das Visitors Center. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass die Narrows (Trail am Ende des Engen Tals) wegen des nächtlichen Regens, bzw. Schnees geschlossen seien, da der Virgin River eine zu hohe Fließgeschwindigkeit hätte. Daher nahmen erst mal ein vorgezogenes Mittagessen ein und beratschlagten, dass wir anstelle dessen, eine Wanderung zum Observation Point machen würden. Wir packten unseren Rucksack und fuhren mit dem, im autofreien Zion Park (zumindest ab April) 7-10 minütlich verkehrenden Elektrobussen, bis zur Station Weeping Rock. Dort führt der Weg rechte Hand über eine kleine Brücke und es beginnt der lange, mühsame Aufstieg über geschätzte 10 – 12 Kehren zum Echo Canyon, welchen wir nach einigen Pausen nach etwa einer Stunde erreichten.

  Zion - Ausblick nach einer Stunde Aufstieg zum Observation Point
 
Zion -  Erholungpause - keine Steigung im Echo Canyon  

Mit zunehmender Höhe wird der Ausblick auf das Tal und dem Startpunkt immer besser. Weiter dann durch den Echo Canyon, welcher teilweise sehr eng ist und durch einen kleinen Bachlauf führte. Diese halbe Stunde auf gleicher Höhe brauchten wir auch, um uns ein wenig zu erholen. Aber weit gefehlt. Im Anschluss ging es wieder über 6 – 8 Kehren steil bergauf, sodass uns trotz der Höhe recht warm war. Hat man auch diesen Aufstieg überwunden (wir brauchten dafür 1 Stunde und 10 Minuten incl. drei Pausen), gelangt man auf ein mit Sträuchern und Moosen bewachsenes Hochplateau. An der sich dort befindlichen Weggabelung  bogen wir links ab, um nicht über den East Mesa Trail zum Zion Mt. Carmel Highway zu gelangen. Der Boden war aufgrund der Feuchtigkeit aufgeweicht und die letzten Meter hatten mehr mit Schliddern, als mit Wandern zu tun. Nach 20 Minuten auf gleichbleibender Höhe, erreichten wir den Observation Point. Glücklicherweise klarte es während unser Wanderung auf, sodass kaum noch Wolken am Himmel waren und wir einen kaum zu beschreibenden, grandiosen Überblick über den gesamten Zion Canyon hatten. Es ist der gesamte Weg, welchen der eingangs beschriebene Bus zurücklegt, vom Visitors Center, bis zur Endstelle Temple of Sinawava deutlich, nur von oben zu erkennen. In der Ferne sogar noch Springdale, der letzte Ort vor dem Eingang des Zion Parks.

 
Zion -  Endlich angekommen am Observation Point   Zion -  Blick vom Observation Point
 
             
 

 Verständlicherweise erholten wir uns dort eine halbe Stunde und schossen einige Fotos. Mit uns waren etwa 10 weitere Leute am Zielpunkt, aber trotzdem herrschte eine staunende und erschöpfte  Stille. Auch einige Tiere, welche für mich als Nichtzoologen wie Eichhörnchen aussahen befanden sich dort. Der Abstieg gestaltete, sich wie nicht anders zu erwarten, als ausgesprochen schnell  und problemlos. Ohne Pause waren wir in 1,5 Stunden am unserem Ausgangpunkt im Tal. Zusammenfassend sei zu bemerken, dass vorgenannter Trail wirklich nicht ohne war. Zwar halten wir beide uns für nicht konditionslos, aber besonders der Aufstieg verlangt einiges ab. In Summe haben wir vom auf 1.328 Meter gelegenen Tal , 655 Höhenmeter pro Weg zurückgelegt, um auf den 1.983 Meter gelegenen Observation Point zu gelangen. Dabei haben wir hin und zurück 12 km innerhalb von 5 Stunden (incl. der halben Stunde Pause zurückgelegt). Wieder an der Busstation Weeping Rock, sind wir mit dem Bus zurück zum Visitors Center und umgehend zum Auto. Am Parkplatz befand sich ein Picknickplatz, den wir umgehend nutzen, um unser Abendessen in Form von Bockwürsten mit Kartoffelsalat einzunehmen, was wir am Vortag im Supermarkt eingekauft hatten. Mittlerweile bereits 18 Uhr, verschwand die Sonne bereits hinter den Bergen und wir machten uns auf den Weg, zu unserem Tagesziel, Kanab.

  Zion National Park - Blick auf die Felsen von unten
 
Zion Mt. Carmel Highway - Tunnel  

Über den Zion Mt. Carmel Highway, bzw. UT-9, verließen wir den Park über die wunderschöne Strecke aus dem Ostausgang. Die Straße schlängelt sich über mehrere Serpentinen an Höhe gewinnend, an den riesigen, roten Felsen vorbei, bis zu einem Tunnel. An jenem werden Wohnmobile geblockt, um den jenen im Konvoi (Gebühr $10, für Fahrzeuge über 2,40 Breite oder 3,40 Höhe) zu passieren. Glücklicherweise waren zum Zeitpunkt, wo wir durch den Tunnel fuhren, keine Wohnmobile präsent und wir konnten ohne Wartezeit durch den Tunnel. Weiter über die US-89 erreichten wir Kanab nach 43 Meilen, bzw. einer Stunde und da es mittlerweile schon 20 Uhr war, ließen wir den Plan fallen, noch eine Stunde länger bis Panguitch zu fahren, was für unseren morgigen Besuch im Bryce National Park ein besserer Ausgangspunkt gewesen wäre. Für $33 + Tax stiegen wir in der Aiken´s Lodge ab, einem keiner Kette zugehörigen Motel, mit kleinen, aber sauberen Zimmern.

 
                                                                                                                                          
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