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Nach
90 Minuten Fahrzeit von Estes Park erreichten wir die I70, welche
über die Rockys führt. Dieser folgten wir aber nur ein paar Meilen,
fuhren dann auf der US119, für ca. 30 Minuten über diverse
Serpentinen, nach Central City / Black Hawk. Central City ist eine
ehemalige Goldgräberstadt, wo immer noch aktive Minen sind, aus
denen goldhaltiges Erz gefördert wird. Das attraktive an der Stadt,
sind die verbliebenen Häuserfassaden aus der Zeit des Goldrausches,
sodass man sich in den Wilden Westen versetzt vorkommt. Zudem gibt
es in dem Ort fünf Casinos (in Colorado wurde 1991 per
Volksentscheid der Glückspiel legalisiert!!!). Nach einer kleinen
Rundfahrt durch den Ort, kehrten wir in das Fortune Valley Casino
ein. Aber nicht, um dort zu spielen – wir hofften darauf, dass es
dort ein Buffet gibt. Und dem war auch so. Für etwas über $15 haben
wir uns dort richtig voll gestopft, da wir den ganzen Tag noch
nichts anständiges zu essen hatten. |
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Auch
qualitativ braucht sich das Haus nicht hinter den Vegas Buffets
verstecken. Ich würde es auf der Ebene Mirage Buffet einstufen. Das
nicht kleine Kasino, mit über 1.000 Slots (Quelle: Webseite des Fortune
Valley Kasinos – ich habe sie nicht gezählt) wirkte auf mich insgesamt
etwas muffig. Weit weg vom Glamour in Vegas. Insgesamt übertrug sich
dieser Eindruck für mich auch auf den Ort. Klar, dass eine
Goldgräberstadt nicht so sauber ist wie ein Operationssaal – aber so
manches Auto, welches schon 20 Jahre im Flussbett lag, hätte man in der
Zeit schon mal entsorgen können. Ich schweife ab. Nach zwei Stunden
Aufenthalt und keinem einzigen Spiel, führte unser Weg zurück zur I70.
Anstelle wieder die US119 zu fahren, versuchten wir es über die Virginia
Canyon Road, welche auch als Oh my God Road bezeichnet wird. Diese
fanden wir aber nicht, machten aber anstelle dessen, eine kleine
Rundfahrt über unasphaltierte und teilweise schlammige Pisten, welche an
den noch produktiven Erzbergwerken vorbei führten. |
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Nichtsdestotrotz eine interessante Runde von etwa 10 Meilen, durch
die Berge bis wir wieder in Central City raus kamen. Also auf
direktem Weg, den wir schon kannten, zum Interstate. Die I70 führte
stetig berauf, bis wir auf sage und schreibe 3.350 Meter, den 1,7
Meilen langen Eisenhower / Johnson Tunnel erreichten, der die Great
Divide (Wasserscheide)durchquert. Kurz vor dem Tunnel, sahen wir zu
unserer Linken, das bis zu 3.966 Meter hohe Skigebiet Loveland,
welches keine Saison mehr hatte. Nach dem Tunnel (in jenem auch) war
die Sonne schon so weit hinter dem Horizont verschwunden, sodass es
dunkel wurde. Es ging die nächsten Meilen bergab, bis wir gegen 21
Uhr Silverthorne erreichten. Da der Ort über eine brauchbare
Infrastruktur verfügt, da es ein Wintersportort ist, überlegten wir,
ob wir bereits dort übernachten sollten. Da wir aber nicht gleich zu
Beginn, der in Bezug auf die Strecke, zu großzügig geplanten Tour
ins Hintertreffen geraten wollten, wollten wir unbedingt das 90
Meilen entfernte Steamboat Springs erreichen. |
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Keine glückliche Entscheidung.
Bereits nach 10 km Fahrt sahen wir auf dem Standstreifen der Gegenspur,
ein an der Motorhaube übel zerbeulten Wagen und das tote Reh auf dem
Seitenstreifen unserer Seite. Das Blut war deutlich auf der Straße zu
sehen… Das war uns mehr als eine Warnung, die Geschwindigkeit zu
drosseln, denn es war Frühling. Auf stockdunkler Landstraße war es mehr
ein Kampf als eine wohltuende Urlaubsreise, die restliche Strecke bis
zum Ziel hinter uns zu bringen. Es kamen uns kaum Fahrzeuge entgegen,
bis wir um 22:30 Uhr endlich im Super 8 Motel in Steamboat Springs
einliefen. Für den Preis von $66 checkten wir umgehend in das sowohl
äußerlich, als auch von den Zimmern sehr angenehme Hotel ein. Den
Innenpool nutzten wir nicht mehr – ich öffnete noch ein Bier, das ich
nicht mal mehr austrank und schlief übermüdet vor dem Fernseher ein. |
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