Woche 1

                    

                           

   

15.05.2008 - Reisebericht USA - Westen 2008 - Tag 2 - San José - Sacramento (State Capitol, Old Town, Downtown Plaza) - Johnson Pass - South Lake Tahoe - Westumfahrung - Mt. Rose Pass - Reno

Reiseblog - Fotoblog - USA - Nevada - Atlantis Hotel

 
 
 
 

Der zweite Tag war von der Taufe und daraus resultierenden Festivitäten geprägt, auf die ich nicht näher eingehe, da es sich hier um eine Reiseseite handelt. Am dritten Tag verließ ich San José um 10 Uhr fuhr über die vollen Highways I101 und I680 und schließlich I80 nach Nordwesten zu meinem ersten Ziel Sacramento. Auf der I680, welche bei Benicia die Grizzly Bay eine Mautbrücke überquert, passierte mir etwas, wovon ich noch hören werde. Auf den rechten Fahrspuren staute sich der Verkehr vor den Kassenhäuschen, sodass ich die Express Lane in der Annahme entdeckte, dass die Benutzung möglich ist, wenn man die $4 passend hat. Als ich in meiner Geldbörse wühlte, übersah ich wohl das erklärende Schild, denn Express Line bedeutet, jene nur nutzen darf, wenn man eine Dauerkarte für die Brücke hat.

 
 
 
 

Hatte ich aber nicht. So überfuhr ich die Brücke, ohne halten und bezahlen zu können. Das Schild: „Toll Fine is $100“, stimmte mich nicht glücklicher.  Ich werde aktualisieren, was sich daraus ergibt. Zwei Stunden benötigte ich nach Sacramento, wo mein erstes Ziel um 12 Uhr das State Capitol war. Von der I80 einfach zu finden, über eine gelbe Metallbrücke über den Sacramento River, fährt man auf der Capitol Mall Street direkt auf den Amtssitz von Gouverneur Schwarzenegger zu. Direkt davor ist ein kleiner Park, auf dessen penibelste gepflegten Rasen diverse Schulklassen saßen. Der Regierungssitz, zu den schönsten der USA zählend, kann man kostenlos besichtigen. Nach Sicherheitskontrollen wie am Flughafen, stand ich in der riesigen, hauptsächlich aus Holz bestehenden Eingangshalle.

 
 
 
 

In deren Mitte wirkt die Höhe der Kuppel enorm. Im Gebäude kann man des Weiteren die Wohn- und Büroräume vergangenen Tagen bewundern, als auch Informationen über vergangene Gouverneure erhalten. Zudem wird jedes County in einem Glaskasten mit seinen Besonderheiten vorgestellt. Die leider verschlossenen Sitzungssäle, vor denen jeweils uniformierte und bewaffnete Beamte standen, trugen die Namen der in der nahen Vergangenheit amtierenden Gouverneure. Es gibt sicherlich noch viel mehr zu sehen, aber die Zeit dränge, zumal die Parkuhr vor dem Capitol, wo mein Wagen stand, ablief, sodass ich nach 40 Minuten zurück war. Mein nächstes Ziel in Sacramento war das Downtown Plaza.

 
 
 
 

Eine mittelgroße, nicht besondere Shopping Mall, in welchem das Hardrock Cafe ist. Ich sah mir die Mall kurz an und entdeckte, dass es von dort nur 5 Minuten Fußweg zur Old Town sind. Old Town auf amerikanisch, nicht was wir in Europa unter einer Altstadt verstehen. Ein paar Häuser welche einem Western entsprungen aussehen mit einem Bürgersteig aus Holzbohlen. Nach Westen begrenzt ist die Old Town vom Sacramento River, an dessen Ufer mehrere Raddampfer festgemacht hatten. Irgendwie New Orleans ähnlich. Insgesamt sind 30 Minuten ausreichend, um sich die Altstadt anzusehen. Mit einem Sandwich „to go“ verließ das Viertel und holte mir das obligatorische T-Shirt im Hardrock Cafe ab. Nach insgesamt zwei Stunden in Sacramento war ich wieder am Auto und setzte meinen Weg nach Lake Tahoe fort.

 
 
 
 

Grundsätzlich ist Sacramento einen Stopp wert. Ich fuhr vor 2 Jahren daran vorbei, was ich nun als Fehler betrachte. Wenn man dort lang kommt, sollte man zwei Stunden für einen groben Überblick einplanen. Der Ort wirkt deutlich familiärer, als manche sterile amerikanische Großstadt.  Nachdem ich die Auffahrt zur US50 nach Lake Tahoe gefunden hatte, konnte es weiter gehen. Die ersten 30 Meilen sind noch Autobahn und werden später zur gut ausgebauten Landstraße. Dort öffnete ich zum ersten mal das Verdeck, denn bei ca. 30 Grad war es an der Zeit, sich den Cabrio Wind um die Nase wehen zu lassen. Ab Placerville wird die Routenführung landschaftlich interessant, denn die US50 windet sich durch einen Tannenwald, entlang einem Gebirgsbach, in welchem Gesteinsbrocken bis zur Größe eines Autos liegen.

 
 
 
 

Bis man schließlich die hochalpine Gebirgsregion erreicht, bei welcher die zweispurige Straße am Echo Summit auf 2.235 Metern ihren Scheitelpunkt erreicht. Naheliegend, dass sich dort ein schöner Ausblick auf die Gebirgsregion, mit den noch im Juni schneebedeckten Gipfeln ergibt. Leider fehlt es aber an Aussichtspunkten, wo man das Auto parken kann. 30 Minuten benötigt von dort ins Tal bis zur Kreuzung, an welcher man entscheiden muss, oben man den Lake Tahoe links oder rechts herum unrunden möchte. Ich entschied mich zuerst für rechts, da ich nach South Lake Tahoe wollte, an der Staatengrenze zwischen Kalifornien und Nevada. Entlang der Straße sind viele Motels und Cabins, bis man nach 20 Minuten South Lake Tahoe erreicht.

 
 
 
 

Direkt hinter der Grenze, schon in Nevada sind die Hochhäuser der Hotels mit seinen Casino Spielen. Ich parkte das Auto am Motel direkt auf der State Line St., in welchem ich 2 Jahren zuvor übernachtet hatte und lief etwa 15 Minuten durch den Ort. An den Hotelkomplex entlang, der sich um die Talstation des Skigebietes Heavenly befindet. Die Gondeln, welche den Wanderer bis auf 3.042 Metern befördern waren im Sommerbetrieb, aber da es bereits 16 Uhr war und ich noch bis Reno wollte, war an eine Bergfahrt nicht zu denken. Also zurück zum Auto, um den See im Uhrzeigersinn über das Westufer zu umrunden. Nachdem ich endlich wieder an der zuvor beschrieben Kreuzung war, begann die Route landschaftlich interessant zu werden.

 
 
 
 

Die US89 schlängelt sich durch den Wald, gewinnt an Höhe und erlaubt schöne Ausblicke auf den See. Bei Emerald Bay lege ich einen ersten Stopp ein. Die Emerald Bay ist eine kleine Bucht des bis zu 500 Meter tiefen Gebirgssees, in dessen Mitte sich die einzige Insel, Fannette Island befindet. Auf dieser ist auch das Grab des exzentrischen Fischkapitäns Dick Barter, welcher von 1863 bis 1873 auf der Insel lebte. Von zu einem weiteren Aussichtspunkt, keine 5 Fahrminuten entfernt, auch an der Emerald Bay gelegen, wo Wanderungen zum Seeufer beginnen, da die Aussichtspunkte etwa 70 Meter über dem See hoch liegen. Schon 17:15 Uhr, musste ich mich auf die Socken machen und fuhr die US89 auf der Westseite des Sees, weiter nach Norden. 

 
 
    
 
 

Die Strecke führt zwar immer in der Nähe des Seeufers entlang, dennoch sieht man nur in den Ortschaften wie z. B. Meeks Bay, Hommewood, Tahoe Pines, Sunnyside und Tahoe City den See. Außerhalb der Ortschaften ausschließlich hohe Hecken oder Mauern von Holzhäusern, der wohlhabenden Bevölkerung. Am Nordufer, noch auf kalifornischer Seite ist der Ort Kings Beach, welcher fast nur auf Tourismus basiert. Allerdings ohne Hochhäuser der großen Kasinos. Der kleine, namensgebende, aber nicht einladende Sandstrand an Agate Bay, säumt die Küstenlinie. Aber zu einem See auf 1.900 Metern über dem Meeresspiegel, fährt man eh nicht zum baden. Dieser Ort geht über in das bereits auf Nevada Seite gelegenen Incline Village an der Crystal Bay.

 
 
 
 

Dort zweigt der Mt. Rose Highway von der dem See umrundenden Straße ab und schlängelt sich aufwärts, um eine Bergkette zu überwinden. Nach 2 km befindet sich auf der dem See zugewandten Seite ein Parkplatz, von dem man einen weitreichenden Blick auf den See, die umgebenden Berge, als auch die Orte am Nordufer hat. Ganz weit im Süden waren im Dunst sogar die Hochhäuser von South Lake Tahoe zu erkennen. Soweit auch der einzige Haltemöglichkeit bis zum Scheitelpunkt, des sich auf 2.697 Meter hochschlängelnden Passes. Dabei durch die baumlose hochalpine Bergwelt, an dessen Wegesrand Mitte Juni vereinzelt Schnee lag, über den höchsten ganzjährig geöffneten Pass, der über die Sierra führt.

 
 
 
 

Auf der Passanhöhe ist ein riesiger Parkplatz, da dieser Ausgangspunkt für Wanderungen auf den 3.265 Meter hohen Mt. Rose (7,68 km) und 3.132 Meter hohen Relay Peak (6,24 km) ist. Unten am See noch angenehm warm, war es 800 Meter höher mit 13 Grad Celsius sehr frisch, zumindest in Sommerbekleidung. Ausblick auf die Lake Tahoe gibt es dort keinen, dafür aber um so besser auf die Schneebedeckten Berge und das Tal auf  Seiten von Reno. Der Mt. Rose Highway  führt in unzähligen Serpentinen hinunter, vorbei an dem Mt. Rose Skigebiet. Kein unbedingt großes Skigebiet mit 6 Liften und einer Höhendifferenz von 2.500 Meter (Talstation) bis zu 2.900 Meter (Berg) = 400 Meter. Vorteil ist, dass es nur ½ Stunde Fahrzeit von Reno ist.

 
 
   
 
 

Ansonsten würde ich dem deutlich größeren Gebiet Heavenly klar den Vorzug geben. Aber die Saison war schon seit über einen Monat vorbei. In gerader Linie stetig weiter bergab, erreicht ich bald die autobahnartig ausgebaute US395. Um 19.30 Uhr erreichte ich Reno, fuhr an dem vorab über Priceline gebuchten Hotel Atlantis vorbei, direkt in das Zentrum der nach eigenen Angaben kleinsten Stadt der Welt. Mit den Leuchtreklamen nicht viel anders als Las Vegas, halt alles zwei bis drei Nummern kleiner und beschaulicher. Ich würde es mit dem Glitzer eher mit Downtown Las Vegas vergleichen, alles wirkt etwas älter und herunter gekommen, aber nicht schäbig. Ohne auszusteigen fuhr ich mit dem Cabrio bei Sonnenuntergang die Hauptstraße des Zentrums entlang und kehrte schließlich zum etwa 3 km außerhalb gelegenen Atlantis Hotel zurück.

 
 
 
 

Nach der Buchung hatte ich bei Tripadvisor die hauptsächlich schlechten Kritiken gelesen und ein ungutes Gefühl. Dieses wurde aber nicht bestätigt. Die Zimmer waren groß, geräumig und sauber  (ok, nicht mit dem Venetian zu vergleichen – you get what you payed for) und aufgrund meiner Nachfrage erhielt ich eines im 17. von 27 Stockwerken. Das ermöglichte in der Dämmerung einen wunderbaren Blick von Südwesten auf das Lichtermeer der Stadt. Nachdem ich zu Hause ein Lebenszeichen abgegeben hatte, begab ich mich um 21.30 Uhr nach unten in die Spielhölle.  Da das Hotel 1.000 Zimmer hat, war der Spielsaal entsprechend groß. Erst ein wenig Poker am Spielautomaten, dann zu den Spieltischen, um die Zeit bis 1.30 Uhr beim Black Jack spielen zu verbringen.

 
 

                              

           

                                                                                                                                                                                        

 
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