Woche 1

                    

                           

   

17.05.2008 - Reisebericht USA - Westen 2008 - Tag 5 - Lave Beds NM (Mushpot Cave, Golden Dome, Natural Bridge, Sentinel Cave, Schonchin Butte, Labyrinth Cave)

Reiseblog - Fotoblog - USA - Kalifornien - San José - Hotel Haggy

 
 
 
 

Da ich mittlerweile die Zeitverschiebung verinnerlicht hatte, wurde ich erst um 8 wach. Im Ort fand ich ein typisch amerikanisches Frühstückscafe (das Einzige, welches geöffnet hatte) und machte mich danach auf den Weg zum Lava Beds National Monument. Bei der Gelegenheit habe ich im Bundesstaat Oregon noch getankt, da es dort immer preiswerter als in Kalifornien ist. Bei der Gelegenheit noch mal der Hinweis, dass man in Oregon nicht selber tanken darf, sondern das einem Mitarbeiter überlassen muss. Ist ja auch sehr gefährlich. Wie schon am Vortag, über die CA139 nach Süden bis Tulelake, wo im rechten Winkel die West End Rd. abzweigt.

 
 
 
 

Nördlich parallel zum Tule Lake Sumpf 4 km lang, bis die Straße an einer Bergkette endet und erneut 90° nach links abbiegt. Zur linken wieder parallel zu dem Sumpf, aus welchem die umliegenden Felder bewässert werden und zur rechten die kleine Bergkette des Tule Lake National Wildlife Refuge. Hat mich von den Farben irgendwie an die roten Steine in Utah erinnert, wenn auch nur in ganz klein. Zu erwandern gibt es allerdings nicht viel. Man kann die ca. 200 Meter hohe Bergkette  rauf krabbeln und das war es dann schon. Damit es mir nicht wieder wie am Vortag ergeht und ich schlussendlich Zeitmangel habe, verzichtete ich auf das Tule Lake National Wildlife Refuge. Immer parallel zwischen See und Berg, zweigt ein Damm ab, der über den See führt.

 
 
 
 

Warum nicht, dachte ich. Nach 200 Meter Fahrt wiederum dachte ich – nie wieder. Warum? Etwa 100.000.000 (oder noch ein paar mehr) Mücken tanzten um das Auto herum. Wenn das Dach geschlossen gewesen wäre, hätte es mir nicht so viel ausgemacht. Aber trotzdem hätte mir der Gestank der faulenden grünen Algen etwas ausgemacht, die durch die Lüftung gekommen wären. In einer Fallgrube hätte es nicht besser riechen können. Also schnell die Automatik auf R, dabei die Luft angehalten und so schnell zurück, wie möglich. Von dort waren es noch 2 km bis zum Parkeingang des Lava Beds National Monument. Artig $10 Eintritt bezahlt und ab zum Visitors Center, wo ich mir meine Lampe abholte, die ich am Vortag wegen Verspätung (ich war erst 30 Minuten vor dem Schließen des Visitors Center dort) nicht mehr ausgehändigt bekam.

 
 
 
 

Nun konnte es endlich los gehen. Grundsätzlich ein (oder zwei) Satz / Sätze zur Entstehung der Höhlen. Der Medizine Lake Vulkan ist Schuld, dass sich bei den diversen Ausbrüchen in den letzten 2 Millionen Jahren, bis zu 30 Lavaströme durch das Gebiet ergossen. Kaum war die Oberfläche abgekühlt, flossen sie im Inneren weiter, bzw. flossen ab, sodass eine Höhle übrig blieb. So einfach ist das. Einfach war es auch für die Modoc Indianer, sich 1872/73 im Krieg gegen die US Armee, dort drin zu verstecken. Im Höhlen vor der US Armee zu verstecken,, gab es ja in Südostasien später noch mal, aber das ist ein anderes Thema. Zurück zur ersten Höhle, 2 Minuten Fußweg vom Visitors Center, die Mushpot Cave.

 
 
 
 

Wäre nicht die Metalleiter am Eingang würde ich fast sagen, rollstuhltauglich. Leicht gebückt, mit dezentem Licht von Leuchtleisten, läuft man 4 Minuten durch den Tunnel bis zum Ende und muss wieder umkehren. Das sollten also diese tollen Höhlen sein? Da hatte ich mich mehr versprochen. Wurde aber im zweiten Tunnel, keine Minute Fußweg von der Mushpot Cave gleich widerlegt. Erneut wieder senkrecht über eine Leiter 10 Meter hinunter in die Labyrinth Cave. 15 Minuten stieg ich über Steine, zwängte mich durch Engpässe, bis ich der Meinung war, dass es zumindest für mich nun nicht mehr weiter ging. Einen Helm (ganz wichtig, nicht nur einmal holte ich mich eine Beule), Kleidung, die man anschließend entsorgt und Knie- und Ellenbogenschützer vom Inline Skaten, wären die optimale Ausrüstung für solch eine Krabbelwanderung.

 
 
 
 

Und insbesondere keine dicke Spiegelreflex - Kamera dabei, so wie ich. Schließlich wieder zurück zum Auto und den ca. 3 km langen Rundkurs um das Visitors Center begonnen, an dem sich die größte dichte von Höhlen im Park befindet. Einige wenige waren wegen Fledermäusen gesperrt, aber die wollte ich auch nicht stören. Nächste Höhle war der Golden Dome. Das ließ darauf schließen, dass ich nicht so sehr krabbeln musste. War auch tatsächlich so. Nur als ich so 30 Minuten unterirdisch unterwegs war, kam mir so langsam die Zweifel, ob ich denn auch den Weg zurück finden würde. Irgendwann am Abend würde man mich schon suchen, da mein Auto nach am Eingang stand. Aber so lange wollte ich nicht warten.

 
 
 
 

Ich machte kehrt, war an mancher Abzweigung unsicher und sehr froh, tatsächlich das Tageslicht ohne fremde Hilfe wieder sah. Grundsätzlich ist in den Höhlen nach zwei Abbiegungen und 3 Minuten laufen oder krabbeln stockfinster. So duster, dass ich das Sprichwort mit der Hand vor Augen ausprobierte und den Wortursprung dort vermutete. Wieder an der Erdoberfläche sah ich mir darauf folgend die Natural Bridge an. Keine Höhle im eigentlichen Sinn, sondern eine eingestürzte, daher zur einen Seite offen, über welche der Auto-Rundweg führt. Vorletzter Besuchspunkt war die Sentinel Cave, welche unterirdisch den Upper mit dem Lower verbindet.

 
 
 
 

Dort war das größte Besucheraufkommen, denn die Höhle ist bis zu 10 Meter hoch und man gelangt unterirdisch und ohne jegliches Klettern oder Ducken in 200 Metern vom Eingang des Upper zum Ausgang des Lower (oder umgekehrt).  Das sollte an Höhlenbesuchen entlang des etwa 3 km langen Rundweges reichen. Zurück am Auto war mir aber noch nach einer allerletzten Höhle, sodass ich zur Skull Cave fuhr, nicht weit vom Hügel Schonchin Butte. Dort fand man bei Entdeckung Tier- als auch zwei menschliche Sklette, was namensgebend war. Eigentlich auch einer der einfach zu begehenden Höhlen, mit riesigem Eingang, dessen Decke immer niedriger wurde, aber nie geduckte Haltung erforderte, wie bei der Labyrinth Cave.

 
 
    
 
 

Bereits 14 Uhr war es an der Zeit, das National Monument zu verlassen, da ich nicht zu nachtschlafender Zeit in San José im Silicon Valley ankommen wollte. Grundsätzlich hat mich der Lava Beds Park sehr überzeugt. Liegt wie der zwei Tage zur besuchte Mt. Lassen Nationalpark, ebenfalls abseits des üblichen Touristenpfades. Aber bei einem Besuch des Crater Lakes (für mich ein absolutes Muss) auf einer Tour im Nordwesten, einfach zu verbinden. Zeitbedarf für eine Stippvisite benötigt man im Lava Beds N.M. 2 Stunden, aber durchaus auch für 5 Stunden dort verbringen. Wer keine Taschenlampe dabei hat, kann sich im Visitors Center eine leihen, nur sollte man dann bis 15 Uhr dort sein. Nun begann der lange und mühsame Weg zurück in die Zivilisation.

 
 
 
 

Über den Südausgang zur CA139, dieser 30 Meilen nach Süden bis in den 413 Einwohner Ort Canby gefolgt. Dort entdeckte ich die Ortskneipe, wo ich zum Mittagessen einkehrte. So verschlafen wir der Ort war, dauerte es auch mit dem Essen. Deshalb erst um 16.30 wieder auf der Straße, weiter über die CA299, welche sich durch einsame, hügelige Landschaft durch den Wald zog. Schöne Landschaft, bergauf, bergab über kleine Pässe (nichts spektakuläres), bis auf den Wasserfall, nebst kleinen Canyon bei Fall River Mills nichts erwähnenswertes unterwegs. Aber die letzten 30 Meilen, entlang eines Gebirgsbaches zur Linken und den bewaldeten Hügeln des Whiskeytown Shasta Trinity National Reserves zur Rechten, waren besonders schön zu fahren.

 
 
 
 

Leider schlängelt sich die Landstraße einspurig und ohne Möglichkeit zu überholen am Flussufer entlang und eine Schnarchnase vor mir hatte Bremsflüssigkeit getankt. Aber nicht nur deshalb benötigte ich 5 ½ Stunden vom Lava Beds Monument, bis zur Auffahrt auf den Interstate 5 bei Redding. Auf den letzten Meilen Landstraße zuvor ging es schwer abwärts, sodass das Thermometer im Minutentakt von angenehmen 23 Grad bis auf 31 Grad Celsius anstieg. Gut, dass ich in den letzten Tagen in den Bergen von Nordkalifornien war, denn in San José sollten mich in den nächsten Tagen noch 43 Grad Celsius erwarten. Auf der I5 lief es dann auch zügig und wie geschmiert, nun galt es nur noch Kilometer „fressen“. Und zwar 250 Meilen bis ich über das Autobahngewirr bei Sacramento und insbesondere San Francisco auf anhieb mein Ziel fand, bei welchem ich nach 9 Stunden Fahrt um 23 Uhr eintraf.

 
 
  

 

                              

           

                                                                                                                                                                                         

 
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