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Zu Beginn
der Strecke dominiert rechts der Temple Mountain die Landschaft mit
alten, verlassenen Steinhäusern aus der vergangenen Zeit des
Uranbergbaus. Dem folgte eine harmlose Steigung, bis wir eine Ebene mit
ein paar Sträuchern erreichten. Diese fuhren wir ca. 15 Min., immer auf
die sich nähernden Felsen des Red Canyons am Horizont zu. An der
senkrechten Felsformation des Family Buttle beginnt nach 19 Meilen (von
der UT-24 gerechnet) der Red Canyon Loop (CR1019), welcher zu Beginn
noch harmlos „daher kam“, ergo sich sanft in den Canyon hinunter windet. |
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Im Canyon
fanden wir uns in einem Wash wieder, wo das Fahren deutlich schwieriger
wurde und Bodenfreiheit absolut notwendig war. Mit zunehmender
Fahrstrecke im Wash wurde es wegen hoher, spitzer Steine immer
unwegsamer, sodass Doro mich stellenweise einweisen musste und wir
ernsthaft darüber nachdachten umzukehren (hätten wir mal). Insgesamt
quälten wir uns 10 Meilen durch den Wash, was viel Zeit in Anspruch
nahm. Endlich aus dem Wash hinaus, wurde der Rundweg landschaftlich noch
schöner. Wir entdeckten einen Abzweig zu Uranmienen in ein Seitental
hinein, welchen wir spontan fuhren. |
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Aber auf
einen fußläufigen Besuch in einen der Stollen verzichteten wir, denn
Schilder verdeutlichten die immer noch währende Strahlungsaktivität. Im
weiteren Verlauf führt die Piste am Fuß des Tomsich Butte, einen
Fels-Monoliten, entlang. Die Piste wurde schmaler (an manchen Stellen
ist zudem etwas Fahrbahn weggebrochen) und führt an einem Abhang
entlang. An einer einzigen Stelle stand auf einem 20 Meter Abschnitt auf
Breite der gesamten Piste Wasser. Mit Schwung versuchte ich das
Schlammloch zu durchfahren, blieb aber nach 2/3 der Strecke stecken –
nichts ging mehr. |
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Beim Aussteigen aus dem Auto versank ich über
die Knöchel hinaus im Schlamm und stellte dabei
fest, dass die rechte Seite des Autos bis zum
Unterboden im Schlamm war. Ohne fremde Hilfe
würden wir da nicht mehr heraus kommen – so viel
war klar. Handyempfang gab es dort nicht und die
nächste asphaltierte Straße war 25 Meilen
entfernt – sogar in beiden Richtungen. Mit
anderen Worten: Der Supergau. Wir packten den
Rucksack mit Wasserflaschen voll, denn wir wollten ½
Std. zu Fuß laufen, um zu sehen, ob hinter den
nächsten Biegungen evtl. irgendeine Zivilisation
ist. Waren keine 5 Min. unterwegs, als wir eine
Staubwolke in Form eines großen Quarts sahen.
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Das
erste Fahrzeug seit Verlassen der US-24 - unsere Rettung. Zu allem
Glück und Überfluss auch mit einer Seilwinde vorne… Im Schlamm
wühlend schaffte ich es, das Seil an der Vorderradaufhängung unseres
Jeeps zu befestigen (ich sah mittlerweile aus, wie nach dem
Schlamm-Catchen). Mit einem Verlängerungsseil und nach mehreren
Versuchen schaffte die Seilwinde es schließlich, aus dem Dreckloch
heraus zu ziehen – uns fiel ein riesiger Stein vom
Herzen. Die weitere Fahrt gestaltete sich
weiterhin schwierig, die Piste war teilweise
weggebrochen und spitze, große Steine machten
die Weiterfahrt ohne Einweisung fast unmöglich. |
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Wegen der stressigen, anstrengenden Fahrt
gelangte der riesige Hondu Arch fast gänzlich in
den Hintergrund. Mehrfach hörten wir Steine an
den Fahrzeug-Unterboden schlagen und einer
verdrehte den Auspufftopf derart, dass das
Auspuffrohr unter die Plastikverkleidung
geschoben wurde und jene deshalb zu schmelzen
begann, was wir erst später in Moab
feststellten. Wir wollten einfach nur raus aus
dem Red Loop Canyon und waren daher nicht mehr
gewillt, eine kurze Exkursion näher zum Hondu
Arch zu machen. Nach über 4 Std. auf dem Red
Loop Canyon erreichten wir endlich wieder die
harmlose Temple Mountain Road. Wir konnten
wieder mit 30 MpH fahren und kamen wieder voran,
bis wir gegen 16 Uhr die I70 erreichten. |
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Aber anstelle mit 75 MpH auf dem Interstate zu
fahren, schlichen wir mit 40 MpH, da der viele
Schlamm an den Felgen für eine Unwucht sorgte,
ergo das Lenkrad maximal beherrschbar ausschlug.
Durch eine weiterhin wunderschöne Landschaft
fuhren wir auf der I70 vorbei an dem Ort Green
River bis zur Abfahrt zur US-191 wo wir an
einer Tankstelle mit dem Wasserschlauch Felgen
und Radkästen vom Schlamm säubern konnten.
Endlich konnten wir die verbleibenden 31 Meilen
die US-191 hinunter nach Moab wieder mit
Normalgeschwindigkeit fahren. Gegen 19 Uhr
endlich in Moab, begann die erst erfolglose
Motelsuche. |
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Da wir bei
bisherigen Besuchen immer in der Nebensaison dort waren,
war uns das Problem gar nicht so bewusst. Super 8 und
Motel 6 waren natürlich schon längst ausgebucht und auch
diverse Telefonate brachten kein freies Zimmer für
die kommende Nacht. Im Holiday Inn führte man eine
Liste welche Hotels noch Verfügbarkeit hatten, sodass
wir notgedrungen das Moab Valley Inn für $149 + Tax
akzeptieren mussten. Das Hotel sah von außen unscheinbar
aus, aber das große, modern eingerichtet Zimmer mit 3
King Size Betten rechtfertigte den Preis, wenn auch für uns
überdimensioniert. Direkt gegenüber vom Motel ist die Moab Brewery wo wir zu Abend aßen. Dort kam meine
Erkältung dann richtig durch und nach dem Essen mit
einem Bier gingen wir umgehend zurück ins Hotel. Dort
schlief ich bereits um 21 Uhr ein und hoffte auf
Besserung. |
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