Woche 1

 

Woche 2

 

 
 

Zion Nationalpark - am Temple of Sinawava

 

Auch am zehnten Tag des Urlaubs, waren wir vor Sonnenaufgang, um 7 Uhr abreisebereit. Da stellt sich doch die Frage, ob das wirklich noch Urlaub ist. Aber schließlich geht im November die Sonne früh unter und wir wollten das Tageslicht optimal nutzen, da wieder einiges bevor stand. Während wir von St. George nach Hurricane, bzw. Zion Nationalpark fuhren, ließ die aufgehende Sonne die roten Steine glutrot erscheinen. Leider bewölkte es sich zunehmend und als wir im Nationalpark waren, alles farblich trist aussah. Fahrzeit betrug etwas über eine halbe Stunde, da wir wegen Thankgiving die einzigen auf der Straße waren. Auch auf dem Parkplatz standen nur fünf Fahrzeuge von Kletterern. Erst in das Visitors Center, wegen der üblichen Infos. Dort erfuhr ich, dass der Film über den Park, welcher halbstündig gezeigt wird, um 10 Uhr beginnt. So lange wollten wir nicht warten.

 
 

Da ich schon 3x im Zion war, die Steine ohne Sonne farblos wirkten (zudem fast alle Bäume auch schon ihr Laub verloren hatten, was auch nicht für eine bunte Farbe sorgte) und es mit 2-3°C über dem Gefrierpunkt und schneidenden Wind auch A...kalt war, beschlossen wir das Kurzprogramm. Also mit dem Auto zum Ende des Tals gefahren (ab November fahren die Shuttle Busse nicht mehr). Nach langsamer Fahrt durch das Tal, am Temple of Sinawava das Auto geparkt und über den Riverside Walk in ca. 20 Minuten zum Ende des asphaltierten Wanderweges gelaufen. Ab dort geht es zu Fuß nur noch durch den Fluß, den Virgin River, zu den Narrows. Da ich mich in meinem Reisebericht 2004 intensiv darüber ausgelassen habe, geht einfach auf den Link, wenn ihr nähere Informationen benötigt. Eigentlich hatten wir noch vor, zu Angels Landing zu laufen, eine knapp vierstündige Wanderung, an dessen Ziel man einen hervorragenden Blick über das Tal hat. Aber uns war nicht danach. Deshalb fuhren wir zurück, über die UT-9 die Serpentinen über den Ostausgang aus dem Park hinaus. Auf diesem Streckenabschnitt sind geniale Ausblicke garantiert. Durch den Tunnel konnten wir ohne Wartezeit durch fahren. Bei größeren Fahrzeugen, wie Wohnmobilen, wird der Gegenverkehr angehalten und es geht nur einspurig weiter. Etwa 5 Meilen hinter dem Tunnel fiel uns ein, dass wir uns noch den Canyon Overlook ansehen wollten. Also wieder zurück. Das hätten wir uns  schenken können, da der Weg bereits jahreszeitlich bedingt gesperrt war, obwohl weit und breit kein Schnee in Sicht war.

 

Zion National Park

 
 

Blick vom Osteingang, dem Mt. Carmel Highway auf den Zion

 
 

Der Parkplatz dazu befindet sich etwa 100 Meter vor der Tunneleinfahrt, von Kanab aus gesehen. Dieser war auch gesperrt und die Tunnelwärterin war der Auffassung, dass wir in der Schlange (Verkehr floss gerade einspurig) stehen bleiben müssen, durch den Tunnel hindurch müssen und erst auf der anderen Seite drehen können. Ich verzichtete auf Diskussionen. Wieder in Richtung Kanab unterwegs, zockelten wir dann langsam den Landschaftsglotzern hinterher. Etwa auf der Hälfte der Strecke, zwischen Mount Carmel Junction und Kanab, ist auf der linken Seite ein Abzweig auf die Kanab Canyon Rd., von welcher ich im Internet gelesen habe. Natürlich erst mal den Abzweig verpasst und in Kanab gedreht (so kriegt man auch die Zeit rum). Jene Straße führt zu einem kleinen Tierpark für Kinder, über eine gut zu befahrene Dirt Road durch rote Steinformationen. Davon zweigen kleinere und unwegsamere Very Dirty Roads ab, die wir aus der Laune heraus mal befuhren. Es wurde sandiger, steiler und dort wäre mit einem PKW absolut Schluss gewesen.

 
                                  
 

 

Später war dann auch mit unserem Jeep Endstation. Sandige Stelle, enorme Steigung und ein großer Felsbrocken, der zu überfahren gewesen wäre. Aufgrund bisher nicht vorhandener Jeep - Erfahrung und Verbote vom Beifahrersitz, kehrten wir um zur Kanab Canyon Rd.. Nach  insgesamt 3 Meilen war diese wieder asphaltiert und führte durch ein Waldgebiet, in dem wir mehrfach Rehe sahen. Eine Meile weiter waren wir wieder auf der UT-89, etwa 1,5 Meilen weiter nördlich, wo wir 45 Minuten vorher abgebogen waren. Insgesamt ein schöner Schlenker durch das Hinterland und seiner roten Steine, welche ich einem Erstbesucher nicht empfehlen würde. Für uns war es mal was neues, ansonsten sieht man das, was man dort sieht, in Utah auch anderswo. Mittlerweile 12 Uhr, fuhren wir die UT-89 bis Mount Carmel Junction zurück, dann weiter in nördlicher Richtung, bis wir der UT-12 noch ein paar Meilen folgten und nach 1h 30 Minuten den Parkeingang des Bryce Canyon Nationalparks erreichten.

 

Kanab Canyon Rd.

 

 

UT-89 beim Red Canyon

 

Mittlerweile war das Wetter auch deutlich besser geworden, d. h. die Sonne schien wieder. Der Bryce Canyon war oder schien zumindest Rangerlos. Weder der Parkeingang, noch das Visitors Center war besetzt – mit einem Schild wünschte man allen Besuchern ein Happy Thanksgiving. Zuerst fuhren wir die Straße, welche durch den gesamten Park führt, bis zum Ende in südlicher Richtung. Meiner Meinung nach die beste Variante, da sämtliche Aussichtspunkte in östlicher Richtung liegen und man nicht ständig den Gegenverkehr kreuzen muss. Entgegen unserer Erwartungen lag kaum Schnee im Park, lediglich an schattigen Plätzen, fast am Rainbow Point auf 2.778 Meter ein paar Reste. Wie immer war es sehr kalt und windig am Rainbow Point, sodass wir nach ein paar Fotos schnell wieder im Wagen waren. Dann fuhren wir die weitern Punkte, die auf der Strecke liegen, wie z. B. Farview Point ab. Hielten immer nur kurz, da es ja nichts neues war und wir die Zeit des Sonnenlichts lieber bei einer Wanderung verbringen wollten.

 

 

Für die Strecke vom Parkeingang, bis zum Rainbow Point und wieder zurück, benötigt man selbst bei kurzen Fotostopps locker eine Stunde. Für detailliertere Informationen über den Park, habe ich mich bei meinen Reisen 2003 und 2004 ausführlicher darüber ausgelassen. Wir steuerten schließlich den Sunset Point an. Dort liefen wir die populärsten Trails des Parks, den Navajo Loop und den Queens Garden Trail. Zusammen ein Rundweg, der am Sunset Point beginnt, in steilen Serpentinen hinunter durch die Wall Street, bzw. die Zinnen des Parks führt. Nach 167 Höhenmeter auf der Strecke von 0,6 Meilen unten angekommen, liefen wir den leicht ansteigenden Weg durch spärlichen Tannenbewuchs über 0,8 Meilen in nördlicher Richtung, wo man automatisch auf den Queens Garden Trail gelangt. Dieser überwindet auf 0,9 Meilen wieder 98 Höhenmeter, führt ebenfalls durch die roten Zinnen und einen kleinen Tunnel hindurch, bis zum Sunrise Point. Letzterer ist nicht minder schön, wobei ich den Navajo Loop Trail spektakulärer empfand.

 

Cryce Canyon Amphietheater

 
                                  
 

 

Abstieg über den Navajo Loop Trail

Über den Rim Train, an der Abbruchkante entlang, erreichten wir nach 0,5 Meilen unseren Ausgangspunkt. Insgesamt läuft man durch verbinden der Wege 2,9 Meilen, benötigt dabei eine gute Stunde und kommt selbst bei kühlen Temperaturen, beim Aufstieg gehörig ins Schwitzen. Mittlerweile kurz vor 17 Uhr, fuhren wir noch zum Bryce Point, um dort den Sonnenuntergang zu sehen. Ich finde, dass der Bryce Point beim Sonnenuntergang besser angeschienen wird und die schönste Ansammlung von roten Zinnen innerhalb des Bryce Amphietheaters bietet. Leider waren wir ein paar Minuten zu spät, wir bekamen nicht mehr den Höhepunkt der roten Steinfärbung mit. Es wurde dunkel, wir verließen den Park und fuhren über die UT-12 über die Weltstädte Tropic, Cannonville und Henrieville bis Escalante. 50 Meilen, durch sicherlich schöne Landschaft (wir sahen ja mal wieder nur den Leuchtkegel unseres Scheinwerfers) für welche wir eine Stunde 15 Minuten benötigten. Allerdings nicht ungefährlich die Strecke.

 

 

Mehrfach querten Hasen kurz vor unserem Fahrzeug die Fahrbahn, sodass wir ein mal sogar drehten, weil wir dachten, einen erwischt zu haben. Das unangenehme allerdings sind Rehe, welche direkt am Fahrbahnrand standen, sich aber zum Glück nicht bewegten. Die letzten Meilen fuhren wir deshalb deutlich langsamer als erlaubt, denn einen Wildschadens brauchten wir nicht. In Escalante hatten ich bereits vorher das Circle D Motel herausgesucht, was erst etwas windschief wirkt, dessen Zimmer aber gemessen an dem Preis von $49,95 (incl. Taxes) in Ordnung sind. Etwa 100 Meter schräg gegenüber auf der Hauptstraße, war das einzig im Ort geöffnete Restaurant, das Cowboys Blues, welches ein Thanksgiving Dinner für $21 (je Person) anbot. Vorspeisen vom Salatbuffet, dann natürlich Truthahn mit für mich nicht definierbaren Beilagen (´allsamt ne Wucht) und Kuchen zum Nachtisch. Dabei noch Einheimische Unterhaltung der Besitzerin nebst Angestellten (wir waren die einzigen Gäste).

 

...und dann der Aufstieg über den Queens Garden Trail

 
 

Abendstimmung auf der UT-12, irgendwo vor Tropic

 

Dabei kam man natürlich ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die Besitzerin vor langer langer Zeit aus Deutschland ausgewandert war und noch recht gut Deutsch sprach. Der Rest der Mannschaft war beeindruckt. Das Essen war das Beste, was uns auf der Reise widerfahren ist! Gegen 20 Uhr schloss das Cowboys Blues Restaurant und ich verfeinerte meine Routenplanung, da morgen die Hole in the Rock Road auf dem Programm steht....

 

               

                                                                                                

 
                                                                               Besucher seit dem 07.07.2003:
 

Motel: $ 49,95

Benzin $36,07 für 14,668 Gal. =  $2,459 per Gal.

Gefahrene Meilen: 273