Woche 2

 

Woche 3

 

 

Woche 1
 
Tallow Beach am Cape Byron   Der Tag auf dem Clarkes Beach Caravan Park begann mit Schwierigkeiten. Beim Check Inn erhielten wir eine Codenummer, mit welcher wir die Tür zu den Waschräumen öffnen konnten. Leider funktionierte dies nicht, zumal alle Leute die Gleiche hatten… Trotzdem kamen wir irgendwann hinein, sodass wir nicht stinkend fahren mussten. Und das auf dem teuersten Campingplatz unserer Reise. Bei Tageslicht stellten wir fest, dass der Platz direkt zwischen Main Beach und Clarkes Beach lag, beides breite und feinsandige Strände. Im Grund eine topp Lage, was den hohen Preis beeinflusste. Leider waren die Strände morgens gut besucht und von weitem sah man eine große Menschengruppe. Das war nicht das was wir wollten und fuhren zum 1 km entfernten Cape Byron, dem östlichste Punkt des australischen Festlandes. Mit dem Auto gelangt man zu einem Parkplatz am Leuchtturm, der entgegen dem Reiseführer nicht kostenpflichtig war.
 

Etwa 50 Meter über dem Meer, an einer Steilküste, hatten einen genialen 270 Grad Blick auf den Pazifik. Der Himmel war blau, das Meer auch (ich nicht) und zur Rechten ist der Tallow Beach, welcher sehr breit wirkte und Menschenleer war. Einer der schönsten Stellen unserer Reise – das Cape Byron. Wir genossen die Situation, zumal es auch nicht überlaufen war und machten uns nach ½ Stunde auf den Weg zurück in den Ort. Dort war aber nichts los und da Sonntag war, auch alle Geschäfte geschlossen. Also fuhren wir um 10 Uhr zum Lamington National Park. Eigentlich keine 70 km Luftlinie, aber wegen der Berge der Great Dividing Range, welche über 3.700 km parallel der Ostküste verläuft, musste diese mal wieder überwunden werden. Also fuhren wir nördlich über den Pacific Highway bis Nerang, verließen damit New South Wales und erreichten Queensland und dann in südwestlicher Richtung in die Berge hinein.

  Blick vom Cape Byron
 
Leuchtturm am Cape Byron   In Beaudessert tankten wir, und ab dort ging es über kleine Straßen in den Nationalpark, wobei wir uns die O´Reilly´s Section ausgesucht hatten. Etwa 5 km hinter unserem Tankstop warten Hinweisschilder, dass die Straße für Caravans nicht zu befahren wäre. Wir wurden ein wenig unsicher, versuchten es aber trotzdem. Und was dann kam, war wirklich für LKWs vollkommen ungeeignet. 30 km schlängelte sich die Straße den Berg hinauf, teilweise einspurig, mit über 30 Kehren. Wenn Gegenverkehr kam, wurde es bei unserem Wohnmobil eng, aber zu jener frühen Uhrzeit fuhren die meisten in und nicht aus dem Park. Kurz gesagt, die Strecke ist auch mit einem fast 6 Meter langem Wohnmobil machbar, also nicht von den Schildern abschrecken lassen. Mit Wohnanhänger würde ich die Strecke allerdings nicht fahren. Nach 150 km, für welche wir über drei Stunden brauchten, da wir auf dem letzten Stück kaum über 20 km/h fahren konnten, erreichten wir den Parkplatz.
 

Der Lamington Nationalpark, ein 20.000 ha großer Hochregenwald – Park am Scenic Rim, in der Übergangzone zwischen subtropischen und gemäßigtem Klima, bietet tiefe Schluchten, spektakuläre Wasserfälle und eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Unterteilt ist er in zwei Sektionen. Binna Burra und O´Reilly´s. Erstere hat ein trockeneres Klima und dadurch eine weniger üppige Vegetation, ist aber deshalb auch die ursprünglichere, weniger besuchte Region. O´Reilly´s, wo wir waren, hat zudem eine sich 15 Meter über dem Boden befindliche Hängebrücke durch den Regenwald, was zu unserer Wahl führte. Unser erster Weg führte vorbei am O´Reilly´s Guesthouse, einer sehr teuer wirkenden Lodge, mit dem üblichen Souvenirstore und Restaurant zum Canopy Walk. Auf einem kleinen Platz, etwa 50 Meter von der Lodge, sahen wir einen kleinen Menschenauflauf und als wir uns als neugierige Menschen dort hin begaben, sahen wir den Grund.

  ...die Serpentinenstrasse zum Lamington Nat. Park
 
...die kleinen Papageien bei der Fütterung  

In den umliegenden Bäumen waren ca. 30 kleine und mittelgroße Papageien, welche, wenn man Körnerfutter hatte, was es in dem Souvenirgeschäft zu kaufen gibt, sogar auf die Hand kamen. Natürlich ließen wir uns das nicht entgehen. Über einen 300 Meter langen rollstuhlgerechten Holzsteg liefen wir zu den Hängebrücken, welche 180 Meter lang sind, sich dabei 15 Meter über den Boden befinden und in einem V-förmigen Weg auf Augenhöhe mit den Vögeln durch den Regenwald führt. Sie wirkte sehr neu und dadurch auch vertrauenswürdig, trotzdem aber eine wackelige Angelegenheit. Für Leute mit Höhenangst ungeeignet. Die Brücke stand auf 9 Stützen, wobei an jeder der Hinweis angebracht war, dass sich maximal 6 Personen je Abschnitt befinden dürfen. Besonders im Morgengrauen und zur Dämmerung soll die Brücke gute Gelegenheiten zur Vogelbeobachtung für Ornithologen bieten.

 
             
 

Am Wendepunkt der Brücke, dem so genannten Scheitelpunkt der V-Form, ist ein Baum durch angebrachte Metallsprossen begehbar gemacht. Fast senkrecht geht es zur ersten Aussichtsplattform, weitere sechs Meter höher. Zugegeben ein ziemlich wackliges Unterfangen. Von Plattform 1 führt ein weiterer Weg, diesmal absolut senkrecht weitere sechs Meter weiter hoch. Letzte Klettertour ließ ich allerdings bleiben, obwohl ich nicht zu Höhenangst neige. Der Ausblick war schon von Plattform 1 klasse. Auch einen sich am Ende des Rainforest Canopy Walk befindlichen botanischen Garten sahen wir uns nicht näher an. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz, sahen wir rechts des Steges einen frei lebenden Truthahn und ein Wallabee (letztere sehen aus wie Minikängurus). Zurück am Auto, packten wir den Rucksack, da wir den Morgen Falls Track laufen wollten. Von den 6 km, welche die Wanderung lang war, ging es erstmal 1 km zurück entlang der Straße, welche wir zuvor mit dem Auto gefahren sind.

  Hängebrücke des Rainforest Canopy Walk
 
...und nochmal die Hängebrücke durch den Regenwald  

Dann gehen links ab der Pyton Rock und West Cliff Track, sowie der Morgan Falls Track. Über einen Naturpfad ging es tiefer in den Regenwald hinein, immer etwas bergab in lang gezogenen Serpentinen. An den Kehren manchmal über drei, vier Stufen. Nach etwa der Hälfte des Weges konnte man den Wasserfall hören, aber wegen der Dichte des Waldes natürlich noch nicht sehen. Wie schon in den vorher besuchten Regenwäldern, war auch dort dichte Vegetation. Die Würgefeigen, welche große Bäume umschlossen, waren dort sehr ausgeprägt und beeindruckend. Nach 45 Minuten erreichten wir eine Aussichtsplattform, welche den Blick auf die Morgan Falls frei gab. 80 Meter stürzt das Wasser dort in die Tiefe. Nach weiteren fünf Minuten Fußweg, wobei wir den wenige Meter später in die Tiefe stürzenden Bach überquerten, war ein weiterer Aussichtspunkt und der Weg zu Ende. Man sieht man zwar nicht die Wasserfälle, hat aber einen genialen Blick auf das Albert River Valley.

 
Wer Morgen Falls Track durch den Regenwald  
 

Und wie schon oft in den Regenwäldern New South Wales, war dort außer uns kein Mensch. Nach einer kurzen Rast ging es wieder zurück und da es ständig bergauf ging, brauchten wir eine Stunde, bis zum Auto. Alles in allem gab der Morgan Falls Track einen kleine, aber trotzdem umfassenden Eindruck in die Vegetation des Regenwaldes, ist nicht sonderlich anspruchsvoll, mit zwei Stunden nicht so anstrengend, mit Blick auf einen der 500 sich im Lamington Nationalpark befindlichen Wasserfällen. Für einen Kurzbesuch sehr empfehlenswert. Zurück am Camper meldetet sich der Hunger und wir besuchten das SB Restaurant im O´Reilly´s Guesthouse. Nach Bezahlung der Bestellung erhielten wir einen Pieper oder Pager, welcher uns informierte, wenn das Essen fertig ist und somit abholbereit. Wir entschieden uns für einen der Plätze draußen auf der Terrasse, direkt am Abhang, mit Panoramablick auf bewaldete Berghügel und das Tal.

  Ausblick am Ziel des Morgen Falls Track auf das Tal
 
             
 
Landschaft auf dem Rückweg aus dem Lamington Nat. Park  

Mittlerweile schon nach 16 Uhr, ging es über die unzähligen Serpentinen zurück ins Tal. Wie schon auf dem Hinweg über Nerang, wo wir beschlossen, noch nach Surfers Paradise zu fahren. Nach 50 km erreichten wir den Urlaubsort an der Gold Coast gegen 20 Uhr. Beim Eintreffen waren wir zuerst erschrocken, denn der Ort wirkte auf uns wie eine Mischung von Manhattan, Las Vegas und El Arenal. Manhatten wegen der bis zu 40 Stockwerke hohen Appartementhäuser, Vegas da alles wie ein Disneyland für Erwachsene wegen der Vergnügungsmöglichkeiten auf uns wirkte und Arenal, da sich Kneipen, Diskotheken und sonstige Geschäfte aneinander reihten, wie auf der Promenade vorgenannten Ortes auf Mallorca. Lt. Reiseführer besitzen die Orte der Gold Coast (Miami, Broadbeach und Surfers Paradise) lediglich 3.340 Einwohner, aber die Anzahl der Gästebetten ist sicherlich um ein hundertfaches höher.

 

Natürlich war es erstmal schwierig, mit unserem großen Gefährt einen Parkplatz zu finden, aber auf einem großen Platz einer fest installierten Kirmes hatten wir Glück. Als erstes stellten wir fest, dass sämtliche Geschäfte zu jener späten Stunde noch geöffnet hatten und auf Nachfrage erfuhr ich, dass jeden Tag alle Geschäfte bis 22 Uhr auf sind. Bei bisherigen Öffnungszeiten bis 16:30 Uhr war das natürlich genial. Wir liefen erstmal den Gold Coast Highway entlang, wo sich mehrere Shoppingcenter dran anschließen. Susanne nutzte die Gelegenheit erstmal und auch ich kam zu meinem obligatorischen T-Shirt beim sich auf dem Coast Highway, Ecke Cavill Av. befindlichen Hard Rock Cafe. Auffallend war, dass in dem Ort sehr viele Asiaten herumliefen und sogar viele Geschäfte in deren Schriftzeichen warben. Wahrscheinlich die Dom. Rep. für Schlitzaugen… Zwischen den Hochhäusern entdeckten wir immer mehr überdachte und klimatisierte Shoppingzentren in denen wir ausgiebig stöberten.

  irgendwo in Surfers Paradise
 
Fußgängerzone in Surfers Paradise   Im einem Internetcafe verschicken wir SMS nach Hause und kauften uns bei einem Italiener ein riesigen Eis im Hörnchen (war die kleinste Portion die es gab) für AU$4,50 pro Person. Wir genossen es, wieder in der Zivilisation zu sein. Beim Schoppen und herumlaufen durch die Passagen und Fußgängerzonen verging die Zeit recht schnell, sodass wir gegen 23 Uhr den Ort wieder verließen. Dabei fiel uns auf, dass wir gar nicht den Strand gesehen hatten. Der soll an der Gold Coast angeblich 70 km lang sein, aber erstens war es dunkel und zweitens muss es dort aufgrund der Gästebetten so voll sein, wie am Ballermann in der Hauptsaison. Auch die Vergnügungsparks, wie z. B. Warner Brothers Movie Wold (Hollywood in Australien muss doch wirklich nicht sein), Sea World (da war ich schon in San Diego nicht drin) und Wet´n Wild Water World (Vergnügungspark mit Rutschen, Pools und diversen Wasserspielen), interessierten uns nicht sonderlich.
 

Beim Verlassen merkten wir zudem auch, dass sich der Ort auf vorgelagerten Halbinseln, durchzogen von Kanälen (in welchem man wegen Haien nicht schwimmen soll), mit unzähligen Brücken befindet. Also nicht sonderlich sehenswert der Ort, aber zum Party machen oder mal wieder Zivilisation tanken und einkaufen hingegen wieder brauchbar. Unser Plan war es, noch ein wenig nördlich zu fahren und bei Southport an einer ruhigen Stelle wild zu Campen. Aber leider ging der Plan nicht auf, da wir schnell feststellten, dass so ziemlich jeder m2 der Gegend bebaut war. Ruckzugsmöglichkeiten oder Natur gab es in der Gegend scheinbar nicht. Also Plan B, von Southport bis nach Jacobs Well zu fahren, was bei den Southern Moreton Bay Islands gelegen ist und lt. Karte fernab von großen Orten. Nach 35 km und 40 Minuten Fahrzeit kamen wir dort an. Obwohl man sich Jacobs Well als ganz kleinen, verschlafenen Ort vorstellen muss, fanden wir keinen Stelle, wo wir hätten dezent Campen können. Es gab zwar einen Campingplatz, aber der war erstens kurz vor Mitternacht schon zu und zweitens wollten wir mal nicht auf einen Campingplatz nächtigen. Nach 30 Minuten sinnlosem Gesuche, fuhren wir wieder zurück zum Pacific Motorway (50 km vor Brisbane war die Straße derart ausgebaut, dass sie vergleichbar mit einer deutschen Autobahn ist). In der Nähe der Auffahrt von vorgenannter, fanden wir einen Aussichtspunkt, welcher sehr dezent für eine Übernachtung wirkte. Harken der Sache war, dass die Straße mit 15% Gefälle ein wenig abschüssig ist. 

 
 

Um in der Nacht nicht seitlich aus dem Hochbett im Wagen zu kippen, entschieden wir uns dafür, den Wagen so zu stellen, dass der Kopf etwa 15 cm höher lag, als die Beine. Laut Susanne soll ich in der Nacht schlecht geträumt haben und im Schlaf „Wir rollen, wir rollen“ gerufen haben…

 
                                                                                                                                       
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