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In der kommenden Stunde wiederholte sich die Sichtung der über
das Wasser springenden Delphine häufiger. Da in Summe etwa 15
kleine Boote unterwegs waren, glich die Veranstaltung leider
eher einer Jagd auf die Tiere. Aber dennoch hatten wir mehr oder
häufiger Delphine gesehen als ich je vermutet hatte. Eigentlich
hatte ich mir in Monterey, USA geschworen, so etwas nie wieder
zu machen, nachdem ich auf einer Wal-Beobachtungstour nur alle
20 Minuten kurz eine Heckflosse sah… Ich kann die Delphin-Tour
absolut empfehlen. Die Rückfahrt mit dem Motorboot dauerte ½
Stunde, so weit hatten wir uns mit dem kleinen Boot von der
Küste entfernt. |
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Um
8 Uhr gab es Frühstück im Open Air Hotelrestaurant, wo Rai, unser Guide,
uns erwartete. Eine Stunde später waren wir abreisebereit und fuhren die
Küstenstraße nach Westen bis Seririt, wo wir zum Inland in Richtung
Berge abbogen. Keine 5 km später erreichten wir einen Parkplatz, der mit
Verkaufsständen gesäumt war. Das bedeutet: Hier ist wieder eine
Touristenattraktion. Diese hieß Banjar Hot Springs oder die heißen
Quellen von Banjar. Schwefel- und mineralhaltige heiße Quellen werden in
terrassenförmig angelegte, gemauerte und sehr gepflegte Becken geleitet,
in denen man Schwimmen kann. Zudem künstlich angelegte Wasserfälle,
welche den Rücken massieren und die Anzahl der Gäste nicht mehr als 10
Personen – was will man mehr. |
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Das Wasser ist angenehm warm und in der tropischen Umgebung macht das
Schwimmen und Verweilen erst recht Spaß. Laut unserem Reiseleiter ist es
dort vormittags recht leer, bevor später am Tag viele Einheimische dort
weilen würden. Gegen 11.30 Uhr wieder zurück zur Küstenstraße, vorbei am
Hotel der letzten Nacht (Bali Taman) und in dem größeren Ort Singaradja
wieder in die Berge abgebogen. Die kommende Stunde fuhren wir durch das
Hochland durch die Inselmitte, bis wir an einem Restaurant mit Blick auf
den 1962 bis 1964 ausgebrochenen und 3.142 Meter hohen Agung Vulkan
anhielten. Perfekt am Hang gelegen, bietet sich von der Terrasse ein
„unverbaubarer“ Blick auf den Vulkan, dessen schwarze Lavafelder sich
noch deutlich abzeichnen. |
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Auf kleinen Straßen innerhalb der Lavefelder fahren LKWs, welche die
dort entstandenen Steine als Baumaterial abtransportieren. In dem
Restaurant gibt es ein chinesisch- balinesisches Buffet, perfekt auf den
westlichen Gaumen abgestimmt mit hauptsächlich australischer Kundschaft.
Nach einer Stunde Pause setzten wir unsere Fahrt fort, zum am Fuße des
Agung Vulkans gelegenen Pura Besakih Tempel. Auf ca. 1.000 Meter ü.n.N.
gelegen, wird er als der Muttertempel bezeichnet und ist deshalb der
wichtigste hinduistische in Indonesien. Insgesamt ein riesiges, über 7
Terrassen angelegtes Areal, dessen bedeutendster Teil Pura Pantaran
Agung aus insgesamt 57 Gebäuden besteht. |
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Wir liefen am Rand des Tempelkomplexes die Treppen hinauf,
erfuhren einiges über den indonesischen Hinduismus und konnten
Blicke in das Innere eines „Tempelhofes“ bei religiösen
Zeremonien erhaschen (Eintritt für Ungläubige nicht erwünscht).
Eine insgesamt friedliche Veranstaltung, gar nicht mit dem
Christentum zu vergleichen. Auf der Tempelanlage passierten wir
häufiger Gläubigen mit Opfergaben aller Art. Dazu passte
überhaupt nicht die bisher in Indonesien gar nicht erlebte
Aufdringlichkeit der Händler und sogar bettelnder Kinder auf dem
Weg vom Parkplatz zum Tempel.
Beim zuvor erwähnten Vulkanausbruch des 3.142 Meter hohen Agung,
blieb die gesamte Anlage von der fließenden Lava verschont, da sich
diese kurz vor dem Tempel trennte. |
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Beim zuvor erwähnten Vulkanausbruch des 3.142 Meter hohen Agung,
blieb die gesamte Anlage von der fließenden Lava verschont, da
sich diese kurz vor dem Tempel trennte. Zu guter letzt liefen
wir einige der 52 Stufen des Haupttempels Padharman Dalem (ein
weiteres Standard-Postkartenmotiv auf Bali) hinauf, dessen
Pforte die göttliche- von der normalen Welt trennt. Nach über
einer Stunde Aufenthalt setzten wir unsere Fahrt in Richtung
Rendang fort. Unterwegs fielen uns die vielen Vorbereitungen zu
Prozessionen (ich nenne es aus christlicher Sicht mal so) auf.
Rai erklärte uns, dass übermorgen ein besonderer Tag sei, an dem
die Knochen der Toten verbrannt werden. |
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Ein solcher Tag ergibt sich aus verschiedenen Konstellationen
ca. alle 4 Jahre - und in zwei Tagen war es endlich soweit.
Je nach Vermögensverhältnissen wird dabei eine Private- oder
Massenverbrennung zeremoniert. Die bis zu vor 4 Jahren
begrabenen Toten werden exhumiert und deren Knochen in eine Art
tragbaren Schrein zum tiefsten Punkt des Ortes getragen. Dort werden
die Knochen schließlich verbrannt. Interessant und dennoch für uns
Mitteleuropäer gedanklich sehr weit weg… Auf unserem Weg sahen wir
mehrere, mit viel Gold verzierte, tragbare bis zu 4 Meter hohe
Schreine, welche auf ein Bambusgerüst installiert waren und sich in
der Endphase des Baus befanden. |
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Nahe dem spielten Männer auf einer Art Ambos mit einem Hammer,
was sich in Summe wieder melodisch anhörte. Der Gruppe gehörten
zudem viele in schönen Gewändern gehüllte Frauen und jugendliche an,
welche ebenfalls die Straße säumten.
Entsprechend langsam kamen wir manchmal voran, da eine Fahrspur
dafür gesperrt war und der Gegenverkehr auch sein Wegerecht nach
indonesischer Verkehrsmanier einforderte. Zum späten Nachmittag
erreichten wir die südöstliche Küste Bali´s bei Banjarangkan,
von wo aus die Fähren zur Insel Nusapenida verkehren. Auf der
Küstenstraße befanden wir uns bereits auf der Zielgeraden. Wir
stoppten kurz an einem Supermarkt und fuhren zum Ort Candi Dasa, wo
sich das fast gleichnamige Hotel Candy Beach Cottages befindet. |
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Super Zimmer mit schöner, zeitgemäßer Einrichtung.
Dazu eine super, abgeschiedene Anlage mit großen, tropischen
Garten, direkt am Meer mit zwei schönen Pools. In eines davon
sprang ich nach unserer Ankunft erst mal zur Abkühlung. Zum Abend aßen wir im
Hotelrestaurant zu Abend, wo wir feststellten, dass man dort
absolute Mondpreise verlangt (selbst in unserem 5-Sterne Plus
Hotel in Anschluss der Rundreise war es preiswerter). Das das
Bier dabei warm war, stimmte uns dabei auch nicht fröhlicher.
Aber mag sein, dass das der Grund war, warum wir zuvor mit Rai
am Supermarkt waren. Folglich tranken wir noch ein Bier auf der
Terrasse und beendeten den langen Tag. |
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