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18.10.2009 - Reisebericht USA-Westen 2009 - Tag 10 - Farmington - Chuska Mountains (Narbona Pass) - Canyon de Chelly National Monument (Massacre Cave Overlook - Canyon de Muerto

                                                                                          Mummy Cave Overlook - Antelope House Overlook - Ledge Ruin Overlook - Spider Rock Overlook) - Chinle - Kayenta

Reiseblog - Fotoblog - USA - New Mexico / Arizona - Kayenta - Holiday Inn Motel

 
 
 
 

Ein erneuter sonniger Tag begann, an dem wir unseren Übernachtungsort Farminton in New Mexico um 9 Uhr verließen. Wir fuhren westlich durch den Ort Shiprock und ca. 5 Meilen südlich an dem gleichnamigen Felsen vorbei. Den mitten in der Ebene stehenden 483 Meter hohen Felsen, Überrest eines erodierten Vulkanschlots, ließen wir links liegen. Die Landschaft gleicht ansonsten einer öden Wüste - nur Sand und Geröll. Westlich am Horizont  ist eine grüne Bergkette zu erkennen, welche wir später überquerten. Nach 44 Meilen südlich auf der US491 bogen wir westlich auf die NM134, welche erst sanft aufwärts führt, auf die Bergkette der Chuska Mountains zu.

 
 
 
 

Von einer Meile zur Anderen ändert sich die erst vegetationslose Landschaft. Erst in einen Nadelwald mit satten Grüntönen und später in eine schroffe Gebirgslandschaft. Wir fuhren in leichten Serpentinen auf der gut ausgebauten Straße weiter hinauf, bis wir schließlich die Passanhöhe des Narbona Pass auf 2.666 Metern erreichten (im Winter gesperrt, also Vorsicht, wenn Ihr dort her fahren wollt). Der höchste Punkt der Bergkette ist übrigens der Roof Butte mit 2.982 Metern. Kein Gebiet für Skifahrer, eher was für Freunde der Wildnis und des Jagens. Von dort aus sahen wir bei guter Fernsicht, dass sich das Wetter auf der anderen Seite der Chuska Mountains änderte. Vorbei war es mit dem Sonnenschein.

 
 
 
 

Quellwolken mit stellenweisen Regenschauern begleiteten uns für den Rest des Tages. Der Highway NM134 führte durch den kleinen Ort Crystal, wo wir auf die Indian Route 12 nach Norden abbogen und dieser 22 Meilen folgten. Die Gegend erinnert mich sehr an den Norden Kaliforniens. Grüne Tannen, kleine Seen wie den Red und Black Lake, an denen wir vorbei fuhren. Aber auch immer wieder mit dem Hinweis, die Landschaft sauber zu halten und nicht den Abfall in die Botanik zu schmeißen (dort ist noch Indianerland und die nehmen es damit nicht so genau). Schließlich erreichten wir den Ort Tsalie.

 
 
 
 

Eigentlich nur eine Ansammlung von ein paar Häusern und ein großes Internat für Kinder, die sicherlich in der Einsamkeit auf andere Gedanken kommen sollen. Dort bogen wir westlich auf die Indian Service Route 64 ab und erreichten nach weiteren 6 Meilen den Osteingang des Canyon de Chelly National Monuments. Kein Schlagbaum oder Kassenhäuschen, einfach nur ein dezentes Schild am Wegesrand. Kurz darauf weisen Schilder auf den Massacre Cave Overlook hin. Also mal links abbiegen „und sehen, was es da so gibt“. Es gab oder gibt immer noch einen traumhaften Blick in den über 350 Meter tieferen Canyon, dessen Felswände senkrecht abfallen.

 
 

 
 

Interessant an dem Canyon ist, dass jener keinen Kilometer breit ist (also nicht wie am Grand Canyon das andere Ufer weit weg ist) und man mehrere Seitentäler bewundern kann. Außerdem befinden sich an den Rändern der Felswände prähistorische Behausungen (ähnlich dem Mesa Verde Nationalpark), die man aber nur aus der Entfernung sehen kann. Auf dem Talboden wird von den Navajo-Indianern Landwirtschaft betrieben, welche man aber auch nur aus der Ferne sehen darf. In das Tal hinein gelangt man nur mit einem Navajo-Guide, der sich das natürlich fürstlich bezahlen lässt. Denn eigentlich ist das Gebiet für die Native American heilig, aber bei entsprechender Bezahlung kann man ja mal darüber hinweg sehen.

 
 
 
 

Außer man ist am South Rim, da darf man zu den While Horse Ruinen in das Tal hinein laufen (aber nur dorthin und nicht abseits des Weges).  Am Massacre Cave Overlook befanden wir uns streng genommen nicht am Canyon de Chelly, sondern am Canyon de Muerto (ein anderes Seitental), das auch zum National Monument gehört. Vom Northrim blickt man in den Canyon de Muerto, vom Southrim hingegen meistens in den Canyon de Chelly. Es lohnt sich also beide Wege abzufahren, da die Ausblicke deshalb unterschiedlicher kaum seien können. Wir fuhren alle Ausblicke auf der Nordseite an, wie den Mummy Cave Overlook, Antelope House Overlook und den Ledge Ruin Overlook.

 
 
 
 

Grundsätzlich sieht man von den unterschiedlichen Punkten aus nichts anderes. Inhaltlich aber von einer komplett anderen Stelle mit daher unterschiedlichen Ausblicken in den Canyon. Die letzten beiden befinden sich bereits an einer Stelle, wo Muerto der de Chelly Canyon zusammen treffen, weshalb ich bei Zeitknappheit (und die hat man oft auf Touren im Westen der USA) raten würde, die gegenüberliegenden Aussichtspunkte auf dem South Rim dann auszulassen. Oder umgekehrt, je nachdem wann man dort ist, da das Licht zum Fotografieren morgens auf der Nordseite besser ist. Nachdem wir bis zum späten Mittag auf der Nordseite alles gesehen hatten, fuhren wir nach Chinle, dem einzigen Ort mit Infrastruktur in der Nähe, um beim ortsansässigen Burger King zu Mittag zu essen.

 
 
 
 

Chinle machte einen sehr trostlosen Eindruck auf uns, wie im Indianergebiet häufig. Motels zu überteuerten Preisen (wie wir später feststellten) und ansonsten nur öde Landschaft und ein paar ärmliche Hütten. Gestärkt fuhren wir im Anschluss zum South Rim. Zuerst an allen Aussichtspunkten vorbei, 17 Meilen zum Ende, zum Spider Rock Overlook. Der Ausblick ist zugleich der bekannteste im Park, weil sich auf dem Canyongrund eine 244 Meter hohe Felsnase befindet, der Spider Rock. Kaum dort angekommen, wurde es windig und fieser Nieselregen setzte ein. Übrigens der einzige Regen während unseres gesamten Urlaubs.

 
 
 
 

Also schnell Fotos gemacht und der sehr lokalen Wolke zügig entkommen. Wir fuhren noch den Face Rock, Sliding House und White House Overlook an. Wie schon auf der Nordseite war der Ausblick immer unterschiedlich, es lohnt sich also mal kurz rechts ran zu fahren. Auf den Parkplätzen (auf allen) versuchen Navajo Handwerkskunst zu verkaufen, meist duplizierte Wandmalereien auf roten Felsstücken, welche wir aber nicht interessant fanden. Gegen 17 Uhr beendeten wir das Kapitel Canyon de Chelly. Den Canyon fand ich sehr schön und sehenswert, zumal er nur 2 Stunden (Fahrzeit) Umweg von Kayanta bedeutet. Er war wenig besucht, man hatte die Aussichtspunkte oft für sich alleine.

 
 
 
 

Ein schmaler Canyon, dessen Felswände steil hinunter fallen, nicht so riesig und weitläufig wie der Grand Canyon. Sollte man ¾ Tag Zeit haben, lohnt sich ein Kurzbesuch garantiert. In Chinle versuchten wir vergeblich, ein Motelzimmer zu annehmbaren Preisen zu erhalten. Aber unter $100 war nichts zu machen. Wie immer in Indianer Reservoirs ist alles hemmungslos überteuert. Dann halt nicht, und wir fuhren 1 ½ Stunden nördlich nach Mexican Water. Hätte ich doch mal vorher im Internet nachgesehen und nicht meiner Intuition vertraut. Denn in Mexican Water gibt es außer einer Tankstelle und einem General Store wenig. Zumindest war die Strecke entlang der US191 im roten Licht des Sonnenuntergangs schön und sehenswert.

 
   
 
 

Also noch mal eine Stunde on the Road nach Kayenta, wo die Motel-Infrastruktur weit und breit die Beste ist. Dafür aber auch mit gesalzenen Preisen. Direkt an der US160 ist unter anderem das Holiday Inn Motel, was für eine Übernachtung $90 haben wollte. Da wir nicht bis zum Sonnenaufgang bis Las Vegas weiter fahren wollten, blieb uns wenig übrig und wir verbrachten die teuerste Nacht unseres Urlaubs dort. Etwas Besonderes war das Motel nicht. Ganz normaler Standard, der keinesfalls das Geld wert war und das Internet funktionierte leider auch nicht. Wir gingen in der einzigen Mall des Ortes noch bei einem Fast Food Chinesen essen und waren früh im Bett, da ich von meiner Erkältung immer noch nicht genesen war.

 
 
 
                                                          

             

                                                                                                                                                                                 

 
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