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27.02.2009 - Reisebericht Hawaii 2009 - Tag 12 - Kipahoehoe Nat. Reserve - Hoopuoa Lava Flow - Punaluu Black Sand Beach Park - Volcano National Park (Halema´uma´u Krater, Kilauea Iki Trail, Thurston Lava Tube)

Reiseblog - Fotoblog - USA - Kona (Big Island) - Lililoi Inn

 
 
 
 

Unser erster Tag auf Big Island war gleichzeitig der Tag, an welchem wir die Hauptattraktion der Insel besuchten. Den Volcano National Park, einer der wenigen Orte der Erde, wo man dem Lavafluss so einfach so nahe kommen kann. Nach dem Frühstück fuhren wir die Hawaiien Belt Road nach Süden. Zwischen 300 und 700 Höhenmeter über dem Meer schlängelt sich diese durch tropische Vegetation und Kaffeeplantagen entlang der selten zu sehenden Küste. Unseren ersten Stopp legten wir nach fast einer Stunde Fahrzeit am Kipahoehoe Nat. Reserve ein. Ein 3 km breiter Streifen von Lava floss dort vor 50 Jahren den Berg hinunter. Die Natur hat sich in Form von bis zu 4 Meter hohen Bäumen den Raum bereits teilweise  zurück erobert.

 
 
 
 

Eine Schotterstraße führt durch dieses Gebiet und bietet erste Eindrücke dieser interessanten Landschaft. Aber ohne 4 WD sollte man nicht daran denken, diesen Park zu besuchen, weshalb wir auch nicht weit hinein fuhren (Lava-Schotter Straße, teils steil bergauf / bergab). Wieder zurück auf der Belt Road sind wir jener weitere 10 Minuten gefolgt und bogen erneut ab. Auf Hinweis unseres Vermieters fuhren wir zu dem Ort Hoopuoa. In steilen, aber asphaltierten Serpentinen führt der Weg hinunter durch Lavafelder zum Meer. Nicht der Ort, sondern der Weg ist das Ziel. Hier war der Lavafluss vor 15 Jahren aktiv und zerstörte alles, was ihm in den Weg kam (die Häuser wurden aber an selber Stelle wieder aufgebaut).

 
 
 
 

Da noch nicht lange her, war keinerlei Vegetation vorhanden -  alles wirkte wie eine Mondlandschaft.  Zu der dortigen Gefahr durch Lavafluss, kommt noch hinzu, dass es Tsunamigebiet ist. Zumindest wiesen Schilder „Tsunami Evacuation Road“ darauf hin. Mutig, dort sein Haus wieder aufzubauen. Ein netter, kleiner Abstecher (Zeitbedarf ca. 30 Minuten), um sich die ewige Veränderung und Lavaaktivität anzusehen. Weiter ging es auf der Belt Road um die Südspitze der Insel herum (südlichster Punkt der USA, für Europäer wenig interessant) bis zum Punaluu Black Sand Beach Park. Ein 3 Minuten Abstecher von der Hauptstraße und man gelangt zu einem schwarzen, feinsandigen Strand. Leider wurde es immer windiger, je südlicher wir kamen, sodass wir an dem Strand paniert worden wären.

 
 
 
 

Aber der Strand hat eine andere Besonderheit. Mehrere Riesenschildkröten (Durchmesser des Panzers: Geschätzte ½ Meter) lagen faul am Strand herum, bzw. schwammen im Wasser. War fast wie im Zoo. Nach ausgiebigem Bestaunen, weiter über die Belt Road nach Nordosten, zog es sich mehr und mehr zu und begann kurz vor dem Volcano Nationalpark zu regnen. Leider erst um 15 Uhr erreichten wir den Parkeingang ($10 Eintritt) und fuhren zuerst zum Visitors Center. Dort erfuhren wir, dass der Vulkan seit zwei Tagen kein Lava mehr sichtbar spuckt, sich das aber stündlich ändern kann. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt. Man erhält im Visitors Center ausgiebige Informationen zur Geologie und vergangenen Ausbrüchen, bzw. Erdbeben. Wir beschlossen, zuerst die Crater Rim Road um die Kilauea Caldera zu fahren.

 
 
 
 

Erster Stopp am Jaggar Museum, mit Blick auf den dampfenden Halema´uma´u Krater. Seinen letzten Ausbruch mit Lavafontänen erlebte jener 1974, seitdem qualmt er nur noch (das aber nicht unwesentlich). Das angerenzende Museum bietet Informationen über die Entstehung der Inselkette und natürlich dem Vulkanismus. Da der Regen immer mehr zunahm und somit auch die Sicht immer schlechter wurde, fuhren wir den Rim Drive nicht zu Ende, sondern aßen in der Kilauea Lodge zu Mittag. Auf dem Weg lagen noch die Steam Vents, kleine Spalten im Boden, in denen das versickerte Regenwasser als Dampf aufsteigt. Muss man nicht gesehen haben. Das schlechte Wetter wurde kurzfristig etwas besser, sodass wir zum Kilauwa Iki Krater fuhren, um jenen zuerst vom Parkplatz aus von oben zu bestaunen.

 
 
 
 

1959 kam es dort zur Eruption mit Lavafontainen, also erdgeschichtlich erst gerade passiert… In einem 4 Meilen Rundwegl (Kilauea Iki Loop Trail) kann man diesen erwandern. Erst durch einen subtropischen Wald (bis 5 Meter hohe Farnpflanzen) immer am Kraterrand entlang, umrundeten wir vorgenannten zur Hälfte. Dann über Treppen ca. 150 Meter hinunter und den Rückweg mitten durch den Krater. Durch fast vegetationslose Landschaft, mit Lavabrocken, teilweise aussehend wie eine umgepflügte Teerstraße, anderen Ortes wie riesige Kuhfladen. Mancherorts qualmte und dampfte es noch, denn nur 17 Meter unter der Oberfläche fließt immer noch Lava. Aber an manchen Stellen ist die Natur in Form von kleinen Sträuchern schon zaghaft auf dem Vormarsch.

 
 
 
 

Leider verstärkte der Regen sich zunehmend, kleiner feiner Nieselregen, wie eine Nebelwand. Um 16:30 Uhr wieder zurück am Auto, besuchten wir kurz die nahe gelegene Thurston Lava Tube. Eine Höhle, welche sich durch unterirdisch abfließende Lava bildete. Der 20 minütige Rundweg sollte zum Mindestprogramm einer Besichtigung gehören und beginnt durch  einen dichten Wald von Farnpflanzen, bevor es in die ca. 80 Meter lange, ca.  5 Meter hohe und geringfügig beleuchtete Höhle geht.  17 Uhr und immer stärker werdender Regen veranlasste uns dazu, den Park bereits zu verlassen. Die 38 Meilen lange Chains of Craters Road hinunter zum Meer ließen wir aus. Erkaltete Lava hatten wir genug gesehen und auf dem Weg hätten wir nichts anderes erblickt. Die Chance auf noch fließende Lava bestand im Februar 2009 außerhalb des Nationalparks nahe dem  Ort Kaimu

 
 
 
 

Luftlinie waren wir  nicht weit davon entfernt, wenn die Straße durch den Lavafluss nicht zerstört gewesen wäre. Also ganz außen herum fahren, fast bis nach Hilo, um sich dann über Pahoa von Nordwesten anzunähern.  Eine ziemliche Kurverei, die gut 1 ½ Stunden Fahrzeit in Anspruch nimmt. Der letzte Abschnitt der Straße ist täglich nur von 17 bis 20 Uhr geöffnet und das auch nicht immer. Im Nationalpark Visitors Center erhielten wir eine Rufnummer, auf welcher man kurzfristig erfährt, ob die Straße aufgrund der sich ständig ändernden Bedingungen auch wirklich geöffnet ist.

 
 
 
 

Erst um 18.30 Uhr erreichten wir den tagsüber gesperrten Abschnitt der Straße, mit reichlich aufgestellten Warnschildern (Enter at your own risk ect.). Eine provisorische Straße führt durch das Lavafeld, an dessen Ende die Fahrzeuge am Straßenrand geparkt werden. Aber bitte rückwärts, in Fluchtrichtung, falls es zu einer plötzlichen Eruption kommt (so wurden wir aufgeklärt). Über ein Lavafeld geht es zu Fuß bis zum Meer, wo sich ein kleiner Lavafluss in das Meer ergießt (Taschenlampe nicht vergessen, da die schwarze Lava das restliche Mondlicht „frisst“). Aber am Tag unseres Besuches hatte der Lavafluss Verstopfung, zwei Tage vorher noch aktiv, war nur ein wenig Glut zu sehen. War also nix, nun stand die lange Rückfahrt nach Kona an – um die halbe Insel.

 
 

   

 
 

Ab Hilo setzte starker Regen ein, der uns die folgenden zwei Stunden weiter begleitete. Über eine kurvenreiche Landstraße entlang des landschaftlich interessanten Nordens von Big Island. Aber Dunkelheit und Regen sind keine guten Vorzeichen für eine Besichtigung… Etwa 20 Meilen vor Kona passierte das, was eigentlich schon längst fällig war. Schon längere Zeit hinter einem ehrenamtlichen Stauführer hinterher fahrend, ergab sich auf einer Geraden die Möglichkeit zum Überholen. Dumm nur, dass zwei Polizeifahrzeuge mit Laserpistole gerade dort warteten. Das Ergebnis: $ 137 für 16 Meilen über dem Limit. Verhandeln bringt in solchen Situationen eh nichts. Um 23 Uhr ausgesprochen hungrig wieder in unserer Pension, kochte Doro noch ein paar Spaghetti in der Küche, welche wir mitbenutzen durften, wir setzten uns auf die Terrasse und ließen den Abend ausklingen.

 
 

 

                                                                
                  

                                                                                                                                                                                     

 
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