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Eine
Schotterstraße führt durch dieses Gebiet und bietet erste Eindrücke
dieser interessanten Landschaft. Aber ohne 4 WD sollte man nicht daran denken, diesen Park zu besuchen,
weshalb wir auch nicht weit hinein fuhren (Lava-Schotter Straße, teils
steil bergauf / bergab). Wieder
zurück auf der Belt Road sind wir jener weitere 10 Minuten gefolgt und
bogen erneut ab. Auf Hinweis unseres Vermieters fuhren wir zu dem Ort Hoopuoa. In steilen, aber asphaltierten Serpentinen führt der Weg
hinunter durch Lavafelder zum Meer. Nicht der Ort, sondern der Weg ist
das Ziel. Hier war der Lavafluss vor 15 Jahren aktiv und zerstörte
alles, was ihm in den Weg kam (die Häuser wurden aber an selber Stelle
wieder aufgebaut). |
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Da noch
nicht lange her, war keinerlei Vegetation vorhanden - alles wirkte wie
eine Mondlandschaft. Zu der dortigen Gefahr durch Lavafluss, kommt noch hinzu, dass es Tsunamigebiet ist.
Zumindest wiesen Schilder „Tsunami Evacuation Road“ darauf hin. Mutig,
dort sein Haus wieder aufzubauen. Ein netter, kleiner Abstecher
(Zeitbedarf ca. 30 Minuten), um sich die ewige Veränderung und
Lavaaktivität anzusehen. Weiter
ging es auf der Belt Road um die Südspitze der Insel herum (südlichster
Punkt der USA, für Europäer wenig interessant) bis zum Punaluu Black
Sand Beach Park. Ein 3 Minuten Abstecher von der Hauptstraße und man
gelangt zu einem schwarzen, feinsandigen Strand. Leider wurde es immer
windiger, je südlicher wir kamen, sodass wir an dem Strand paniert
worden wären. |
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Aber der
Strand hat eine andere Besonderheit. Mehrere Riesenschildkröten
(Durchmesser des Panzers: Geschätzte ½ Meter) lagen faul am Strand
herum, bzw. schwammen im Wasser. War fast wie im Zoo. Nach ausgiebigem
Bestaunen, weiter über die Belt Road nach Nordosten, zog es sich mehr
und mehr zu und begann kurz vor dem Volcano
Nationalpark zu regnen. Leider erst um 15 Uhr erreichten wir den
Parkeingang ($10 Eintritt) und fuhren zuerst zum Visitors Center. Dort
erfuhren wir, dass der Vulkan seit zwei Tagen kein Lava mehr sichtbar
spuckt, sich das aber stündlich ändern kann. Die Hoffnung stirbt
schließlich zuletzt. Man erhält im Visitors Center ausgiebige
Informationen zur Geologie und vergangenen Ausbrüchen, bzw. Erdbeben.
Wir beschlossen, zuerst die Crater Rim Road um die Kilauea Caldera zu
fahren. |
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Erster
Stopp am Jaggar Museum, mit Blick auf den dampfenden
Halema´uma´u Krater. Seinen letzten Ausbruch mit Lavafontänen erlebte
jener 1974, seitdem qualmt er nur noch (das aber nicht unwesentlich).
Das angerenzende Museum bietet Informationen über die Entstehung der
Inselkette und natürlich dem Vulkanismus. Da der Regen immer mehr zunahm
und somit auch die Sicht immer schlechter wurde, fuhren wir den Rim
Drive nicht zu Ende, sondern aßen in der Kilauea Lodge zu Mittag.
Auf dem Weg lagen noch die Steam Vents, kleine Spalten im Boden,
in denen das versickerte Regenwasser als Dampf aufsteigt. Muss man nicht
gesehen haben. Das schlechte Wetter wurde kurzfristig etwas besser,
sodass wir zum Kilauwa Iki Krater fuhren, um jenen zuerst vom Parkplatz
aus von oben zu bestaunen. |
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1959 kam es dort zur Eruption mit Lavafontainen, also erdgeschichtlich erst
gerade passiert… In einem 4 Meilen Rundwegl (Kilauea Iki Loop
Trail) kann man diesen erwandern. Erst durch einen subtropischen
Wald (bis 5 Meter hohe Farnpflanzen) immer am Kraterrand
entlang, umrundeten wir vorgenannten zur Hälfte. Dann über
Treppen ca. 150 Meter hinunter und den Rückweg mitten durch den
Krater. Durch fast vegetationslose Landschaft, mit Lavabrocken,
teilweise aussehend wie eine umgepflügte Teerstraße, anderen
Ortes wie riesige Kuhfladen. Mancherorts qualmte und dampfte es
noch, denn nur 17 Meter unter der Oberfläche fließt immer noch
Lava. Aber an manchen Stellen ist die Natur in Form von kleinen
Sträuchern schon zaghaft auf dem Vormarsch. |
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Leider verstärkte der Regen sich zunehmend, kleiner feiner
Nieselregen, wie eine Nebelwand. Um 16:30 Uhr wieder zurück am
Auto, besuchten wir kurz die nahe gelegene Thurston Lava Tube. Eine Höhle, welche
sich durch unterirdisch abfließende Lava bildete. Der 20
minütige Rundweg sollte zum Mindestprogramm einer Besichtigung
gehören und beginnt durch einen dichten Wald von Farnpflanzen,
bevor es in die ca. 80 Meter lange, ca. 5 Meter hohe und
geringfügig beleuchtete Höhle geht. 17 Uhr und immer stärker
werdender Regen veranlasste uns dazu, den Park bereits zu
verlassen. Die 38 Meilen lange Chains of Craters Road hinunter
zum Meer ließen wir aus. Erkaltete Lava hatten wir genug gesehen
und auf dem Weg hätten wir nichts anderes erblickt. Die Chance
auf noch fließende Lava bestand im Februar 2009 außerhalb des
Nationalparks nahe dem Ort Kaimu |
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Luftlinie waren wir nicht weit davon entfernt, wenn die Straße
durch den Lavafluss nicht zerstört gewesen wäre. Also ganz
außen herum fahren, fast bis nach Hilo, um sich dann über
Pahoa von Nordwesten anzunähern. Eine ziemliche Kurverei,
die gut 1 ½ Stunden Fahrzeit in Anspruch nimmt. Der letzte
Abschnitt der Straße ist täglich nur von 17 bis 20 Uhr
geöffnet und das auch nicht immer. Im Nationalpark Visitors
Center erhielten wir eine Rufnummer, auf welcher man
kurzfristig erfährt, ob die Straße aufgrund der sich ständig
ändernden Bedingungen auch wirklich geöffnet ist. |
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Erst um 18.30 Uhr erreichten wir den tagsüber gesperrten
Abschnitt der Straße, mit reichlich aufgestellten Warnschildern
(Enter
at your own risk ect.). Eine provisorische Straße führt
durch das Lavafeld, an dessen Ende die Fahrzeuge am
Straßenrand geparkt werden. Aber bitte rückwärts, in
Fluchtrichtung, falls es zu einer plötzlichen Eruption kommt
(so wurden wir aufgeklärt). Über ein Lavafeld geht es
zu Fuß bis zum Meer, wo sich ein kleiner Lavafluss in das Meer
ergießt (Taschenlampe nicht vergessen, da die schwarze Lava das
restliche Mondlicht „frisst“). Aber am Tag unseres Besuches
hatte der Lavafluss Verstopfung, zwei Tage vorher noch aktiv,
war nur ein wenig Glut zu sehen. War also nix, nun stand die
lange Rückfahrt nach Kona an – um die halbe Insel. |
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Ab Hilo
setzte starker Regen ein, der uns die folgenden zwei Stunden
weiter begleitete. Über eine kurvenreiche Landstraße entlang des
landschaftlich interessanten Nordens von Big Island. Aber
Dunkelheit und Regen sind keine guten Vorzeichen für eine
Besichtigung… Etwa 20 Meilen vor Kona passierte das, was
eigentlich schon längst fällig war. Schon längere Zeit hinter
einem ehrenamtlichen Stauführer hinterher fahrend, ergab sich
auf einer Geraden die Möglichkeit zum Überholen. Dumm nur, dass
zwei Polizeifahrzeuge mit Laserpistole gerade dort warteten. Das
Ergebnis: $ 137 für 16 Meilen über dem Limit. Verhandeln bringt
in solchen Situationen eh nichts. Um 23 Uhr ausgesprochen
hungrig wieder in unserer Pension, kochte Doro noch ein paar
Spaghetti in der Küche, welche wir mitbenutzen durften, wir
setzten uns auf die Terrasse und ließen den Abend ausklingen. |
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