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04.10.2012 - Reisebericht Asien 2012 - Tag 9 -  Chiang Mai - Wanderung durch den Regenwald

Reiseblog - Fotoblog - Asien - Thailand - Chiang Mai - Regenwald in den Bergen

 
 
 
 
 

Um 9 Uhr sind wir aufgestanden und frühstückten daraufhin ausgiebig. Während des Essens stand plötzlich der Abholservice unserer vorgebuchten Trecking Tour im Frühstücksraum. Den hatten wir um 10 Uhr erwartet, aber die Abholzeit war tatsächlich auf 9.30 Uhr terminiert (mein Fehler). Egal – der soll erst mal die Anderen abholen und uns zum Schluss. Unter Hektik aßen wir zu Ende und checkten aus dem Hotel aus. Dort übergaben wir noch zwei Koffer zur Verwahrung, da wir noch dort zurückkehren werden. Zur Überraschung war auf der überdachten Ladefläche eines Pic-Up-PKW nur eine weitere Teilnehmerin, mit der wir die kommenden 3 Tage zusammen trecken werden.

 
 
 
 

Eine allein reisende Französin, welche 2 Monate in Südostasien unterwegs ist. Wir fuhren ca. 40 Min. zu einem Markt, wo auch viele andere Trecking-Gruppen stoppten, um letzte Besorgungen zu machen. Z.B. Klopapier oder einen Regenumhang, der uns gute Dienste erwiesen hat. Ich lief über den Markt, wo exotische Früchte und viele uns unbekannte Speisen angeboten werden. Dann fuhren wir ca. eine Std. weiter westlich in die Berge der Samoeng Area, wo die Stämme der Hmong und Karen als Bauern unter sehr einfachen Bedingungen leben. Bei Sonne und Temperaturen über 30 Grad Celsius verließen wir die Ladefläche des Autos und starteten die Wanderung.

 
   
 
 

Unser Guide, der kurz zuvor zustieg, war ca. 25 Jahre, nannte sich Jacky Chan und war von seinem Benehmen sehr kindlich.  Uns umgab eine grüne, hügelige, bis gebirgige Landschaft, mit dem 2.560 Meter hohen Doi Inthanon, dem höchsten Berg Thailands, in Sichtweite. Auf den Lichtungen waren Reisfelder und vereinzelte Holzhütten. Wir liefen zuerst einen Weg entlang, auf dem Mopedspuren waren, bogen aber nach 30 Min. ins Dickicht des Regenwaldes ab. Es ging steil hinunter und plötzlich war ein reißender Fluss zu überqueren – ein Baumstamm diente als Brücke.

 
 
 
 

Doro verdeutlichte dem Guide, doch bitte unseren Rucksack für die Überquerung zu nehmen, sodass wir diese erste Hürde schafften. Dann durch das dichte Unterholz, bis wir nach 1 Std. einen kleinen Wasserfall mit Pool erreichten. Dort pausierten wir, aßen zu Mittag und schwammen im Wasser. Nach 30 Min. Pause begann das Martyrium (zumindest für mich). Durch dichten Bewuchs mussten wir die ersten 50 Höhenmeter mehr klettern als wandern. Schließlich den Fluss und den Abhang in Sichtweite, auf einen schmalen Pfad bergauf und bergab, auch mal über einen Baumstamm kletternd, durch den Dschungel.

 
 
 
 

Zu allem Überfluss begann es zu regnen. Obwohl der dichte Bewuchs viel abhielt, waren wir natürlich nass, aber das war ich nach 10 Min. Wanderung und durch die Luftfeuchtigkeit, bzw. dem damit verbundenen Schwitzen sowieso. Es folgte ein Weg durch den Wald, dessen Bewuchs am Boden spärlicher war, also einfacher zu laufen. Aber es ging über 2 Std. steil bergauf, zumindest aus meiner Sicht. Ich kam langsam voran und war der Bremser – schneller ging aber nicht. Freundlicherweise wartete man auf mich und legte auch mal kurze Pausen ein. Ich war konditionell ziemlich am Ende. Endlich oben, überquerten wir eine Straße, wo wir einen LKW mit Schulkindern auf seiner Ladefläche begegneten.

 
 
 
 

Hätte ich das gewusst, hätte ich mir den beschwerlichen Weg schenken können. Nun folgte der Zieleinlauf – noch etwa 1 km bis in ein Dorf des Karen-Volkes, das wir um 16 Uhr nach ca. 4 Std. Wanderung erreichten. Holzhütten auf Stelzen - etwas windschief. Abseits vom Dorf waren die Hütten der Familie von denen wir eine bezogen. Aus westlicher Sicht war alles dreckig, „uselig“. Dreckige Wäsche hing auf der Leine, ein Hund, Hühner, ein Schwein liefen umher - aufgeräumt ist anders. Eigentlich können wir uns nur glücklich schätzen, in Deutschland geboren zu sein, wobei ich nicht sicher bin, wer wirklich glücklicher und sorgenfreier ist.

 
 
 
 

Den Rucksack abgelegt, machten wir einen Spaziergang ins nahe Dorf (mit ca. 15 Hütten). Dabei kamen wir an einer christlichen Kirche vorbei. Unser Guide erklärte später, dass ein Missionar das Christentum dort verbreitet und das auch der Grund ist, warum er lesen und schreiben kann und Englisch spricht. Denn die Bergvölker sind oft nicht registriert und haben somit keinen Zugang zu Schulen. Im Dorf nahm man uns gar nicht wahr und wir wollten auch kein Sensationstourismus betreiben… Wieder zurück in unserer Familie / Hütte machte sich Langeweile breit, weil wir schon so früh angekommen sind.

 
 
 
 

Obwohl nicht wirklich erwartet, gab es eine große Kühltruhe in der die Familie Bier vorrätig hielt – eine sehr gute Idee nach dem anstrengenden Tag. Auf einer harten Holzbank ohne Lehne sitzend, unterhielten wir uns mit der Französin, obwohl das sprachlich nicht immer einfach war. Zwischenzeitlich setzte starker Regen ein, der auf dem Lehmboden in Bächen abfloss und auch die Nacht über anhielt. Dadurch wurde es kühler, naja mit 23 Grad gerade noch erträglich. Gegen 18 Uhr wurde es dunkel und wegen fehlender Elektrizität stellte man eine Kerze auf den Tisch. Die Männer der Familien gesellten sich zu uns, wobei der Vater unseres jungen Guides noch halbwegs Englisch sprach.

 
   
 
 

Der Großvater meinte auch Englisch zu sprechen, aber außer „Dear my friend“, womit er jeden Satz begann, war nichts zu verstehen. Um 19 Uhr gab es Abendessen, was wirklich lecker, reichlich und abwechslungsreich war. Ab 20 Uhr war niemand mehr von der Familie zu sehen, um 21 Uhr die Kerze abgebrannt und auch wir in unserer Hütte verschwunden. Dort schliefen wir auf den Boden auf einer Matte, in einem alten Rucksack und aufgrund der Bettschwere recht gut.

 
 
 
                                                             

 

                

                                                                                                                                                                                  

 
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