|
Eine allein reisende Französin, welche 2 Monate in Südostasien
unterwegs ist. Wir fuhren ca. 40 Min. zu einem Markt, wo auch
viele andere Trecking-Gruppen stoppten, um letzte Besorgungen zu
machen. Z.B. Klopapier oder einen Regenumhang, der uns gute
Dienste erwiesen hat. Ich lief über den Markt, wo exotische
Früchte und viele uns unbekannte Speisen angeboten werden.
Dann fuhren wir ca. eine Std. weiter westlich in die Berge der Samoeng
Area, wo die Stämme der Hmong und Karen als Bauern unter sehr einfachen
Bedingungen leben. Bei Sonne und Temperaturen über 30 Grad
Celsius verließen wir die Ladefläche des Autos und starteten die
Wanderung. |
|
|
|
|
Unser Guide, der kurz zuvor zustieg, war ca. 25 Jahre, nannte sich Jacky
Chan und war von seinem Benehmen sehr kindlich. Uns umgab eine
grüne, hügelige, bis gebirgige Landschaft, mit dem 2.560 Meter hohen Doi
Inthanon, dem höchsten Berg Thailands, in Sichtweite.
Auf den Lichtungen waren Reisfelder und vereinzelte Holzhütten.
Wir liefen zuerst einen Weg entlang, auf dem Mopedspuren waren,
bogen aber nach 30 Min. ins Dickicht des Regenwaldes ab. Es ging
steil hinunter und plötzlich war ein reißender Fluss zu
überqueren – ein Baumstamm diente als Brücke. |
|
|
|
|
Doro verdeutlichte
dem Guide, doch bitte unseren Rucksack für die Überquerung zu
nehmen, sodass wir diese erste Hürde schafften. Dann durch das
dichte Unterholz, bis wir nach 1 Std. einen kleinen Wasserfall
mit Pool erreichten. Dort pausierten wir, aßen zu Mittag und
schwammen im Wasser. Nach 30 Min. Pause begann das Martyrium
(zumindest für mich). Durch dichten Bewuchs mussten wir die ersten
50 Höhenmeter mehr klettern als wandern. Schließlich den Fluss und
den Abhang in Sichtweite, auf einen schmalen Pfad bergauf und
bergab, auch mal über einen Baumstamm kletternd, durch den
Dschungel. |
|
|
|
|
Zu allem Überfluss begann es zu regnen. Obwohl der dichte
Bewuchs viel abhielt, waren wir natürlich nass, aber das war ich
nach 10 Min. Wanderung und durch die Luftfeuchtigkeit, bzw. dem
damit verbundenen Schwitzen sowieso. Es folgte ein Weg durch den
Wald, dessen Bewuchs am Boden spärlicher war, also einfacher zu
laufen. Aber es ging über 2 Std. steil bergauf, zumindest aus
meiner Sicht. Ich kam langsam voran und war der Bremser –
schneller ging aber nicht. Freundlicherweise wartete man auf
mich und legte auch mal kurze Pausen ein. Ich war konditionell
ziemlich am Ende. Endlich oben, überquerten wir eine Straße, wo
wir einen LKW mit Schulkindern auf seiner Ladefläche begegneten. |
|
|
|
|
Hätte ich das gewusst, hätte ich mir den
beschwerlichen Weg schenken können. Nun folgte der Zieleinlauf –
noch etwa 1 km bis in ein Dorf des Karen-Volkes, das wir um 16
Uhr nach ca. 4 Std. Wanderung erreichten. Holzhütten auf Stelzen
- etwas windschief. Abseits vom Dorf waren die Hütten der
Familie von denen wir eine bezogen. Aus westlicher Sicht war
alles dreckig, „uselig“. Dreckige Wäsche hing auf der Leine, ein
Hund, Hühner, ein Schwein liefen umher - aufgeräumt ist anders.
Eigentlich können wir uns nur glücklich schätzen, in Deutschland
geboren zu sein, wobei ich nicht sicher bin, wer wirklich
glücklicher und sorgenfreier ist. |
|
|
|
|
Den Rucksack abgelegt, machten wir einen Spaziergang ins nahe Dorf
(mit ca. 15 Hütten). Dabei kamen wir an einer christlichen Kirche
vorbei. Unser Guide erklärte später, dass ein Missionar das
Christentum dort verbreitet und das auch der Grund ist, warum er
lesen und schreiben kann und Englisch spricht. Denn die Bergvölker
sind oft nicht registriert und haben somit keinen Zugang zu Schulen.
Im Dorf nahm man uns gar nicht wahr und wir wollten auch kein
Sensationstourismus betreiben… Wieder zurück in unserer Familie /
Hütte machte sich Langeweile breit, weil wir schon so früh
angekommen sind. |
|
|
|
|
Obwohl nicht wirklich erwartet, gab es eine große
Kühltruhe in der die Familie Bier vorrätig hielt – eine sehr gute
Idee nach dem anstrengenden Tag. Auf einer harten Holzbank ohne
Lehne sitzend, unterhielten wir uns mit der Französin, obwohl das
sprachlich nicht immer einfach war. Zwischenzeitlich setzte starker
Regen ein, der auf dem Lehmboden in Bächen abfloss und auch die
Nacht über anhielt. Dadurch wurde es kühler, naja mit 23 Grad gerade noch
erträglich. Gegen 18 Uhr wurde es dunkel und wegen fehlender
Elektrizität stellte man eine Kerze auf den Tisch. Die Männer
der Familien gesellten sich zu uns, wobei der Vater unseres
jungen Guides noch halbwegs Englisch sprach. |
|
|
|
|
Der Großvater meinte auch Englisch zu
sprechen, aber außer „Dear my friend“, womit er jeden Satz
begann, war nichts zu verstehen. Um 19 Uhr gab es Abendessen,
was wirklich lecker, reichlich und abwechslungsreich war. Ab 20
Uhr war niemand mehr von der Familie zu sehen, um 21 Uhr die
Kerze abgebrannt und auch wir in unserer Hütte verschwunden. Dort schliefen
wir auf den Boden auf einer Matte, in einem alten Rucksack und
aufgrund der Bettschwere recht gut. |
|