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Durch den Wald, steil, ca. 80 Höhenmeter hinunter zum Wasserfall.
Eigentlich muss das Wasser direkt unterhalb der zuvor gefahrenen Straße
hindurch fließen, um dann 61 Meter in die Tiefe zu fallen. Aber von oben
ist nichts zu sehen. Außerdem ist auf der gegenüberliegenden Talseite
ein weiterer Wasserfall, der Bridal Veil
Fall, mit ähnlicher Falltiefe. Um 10.15 Uhr zurück am Auto, mussten wir
uns beeilen zurück zum Athabasca Gletscher zu fahren. Denn für 10.30 Uhr
hatten wir eine Gletschertour vorgebucht. Aber nicht jene, wo man mit
riesigen Bussen auf den Gletscher kutschiert wird, sich dann 10 Minuten
vor Ort darüber freuen darf und wieder zurück gekarrt wird. |
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Sondern die
Icewalks-Tour, welche zu Fuß in einer Gruppe 3-4 Stunden den
Athabasca-Gletscher erkundet. Am Sammelpunkt eingetroffen, erhielten wir
dicke Winterkleidung (Thermohose und –jacke nebst Mütze, Handschuhe) und
damit wir uns nicht auf die Sch… legen - Steigeisen. Unsere 8-köpfige
Gruppe bestand Spaniern, Indern, Kanadiern und uns.
Nach kurzer Einweisung über´s Verhalten auf dem Eis, Geschichte über
Entdeckung, Erkundung und dem dramatischen Rückgang des Gletschers,
spazierten wir um 10 Uhr los. Erst 10 Minuten berauf, dann über eine
Holzlatte, über einen Gletscherbach balancierend und schon waren wir auf
dem Eis. |
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Der untere Bereich war wegen der Schmutzpartikel in der Luft sehr
dreckig, was sich umso mehr erledigte, je weiter wir auf dem Gletscher
hinauf stiegen.
Peter unser Guide war wirklich klasse, die Erklärungen waren
lebendig und informativ (mit geringen Deutsch-Kenntnissen). Der
Athabasca schien „sein Gletscher“ zu sein, zu dem er alles
wusste. Beim Aufstieg kreuzten wir mehrfach Bäche, in denen
große Massen von Wasser abfließen. Und das ist nur das Wasser,
was an der Oberfläche abfließt… In Gletscherspalten an denen wir
bis auf ½ Meter heran konnten (dabei festgehalten wurden), sahen
wir, dass in der Tiefe bedeutend mehr Wasser abfließen. |
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Zudem waren Stangen in den Boden getrieben, an denen einem Monat
zuvor auf der Gletscheroberfläche zur Markierung Klebeband
angebracht war. Dieses war aktuell 2,5 Meter hoch…unglaublich,
wie schnell der Gletscher abtaut. Aber unter uns waren bis zu
350 Meter Gletschereis – für ein paar Jahre ist also noch was
übrig. Zudem hatten wir Glück, dass von einem Seitengletscher
Eismassen mit lautem Grollen abbrachen. Kurzum - die
Icewalks-Tour
war ein unvergessliches Urlaubs-Highlights. Um 14 Uhr zurück
am Auto fuhren wir den Icefield Parkway weiter südlich.
Mit erreichen des 2.067 Meter hohen Sunwapata Pass (höchster
Punkt der Traumstraße) verließen wir den Jasper National Park
und waren somit im Banff National Park. |
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Die für den Tourismus und nicht für den Transit gebaute Straße
(deshalb sind auch keine LKWs unterwegs / erlaubt) erlebt nach
dem Pass ihren landschaftlichen Höhepunkt. Durch die schroffe
Bergwelt findet sie ihren steilen Weg abwärts mit lang gezogenen
Serpentinen. Dabei links die 600 Meter hohe, fast senkrecht
aufsteigende Kalksteinwand des Mount Cirrus.Am Saskatchewan Crossing, unserem nächsten Übernachtungsort,
verließen wir den Icefield Parkway und folgten dem David
Thompson Hwy nach Osten. Nach 5 km erreichten wir den
Parkausgang und sahen kurz darauf wieder ein Auto am Straßenrand
stehen (diesmal ein PKW). |
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Wer entweder selbst dort Urlaub gemacht oder Tag 11 gelesen hat
weiß, dass dann Wildlife nah
ist. So kam es zur zweiten Schwarzbär-Begegnung, der < 20 Meter
von uns, auf dem Seitenstreifen „Grünzeugs“ fraß.
Nach vielen, vielen Fotos setzen wir unseren spontanen Abstecher
nach Osten weiter fort und erreichten den Abraham Lake (30 Min.
Fahrzeit ab der Icefield Parkway Abzweigung). Ein 1972
errichteter Schmelzwasser-Stausee, besonders aufgrund seiner in
Bergen eingerahmte Lage, als auch Länge von 32 km. Bis zum
Staudamm fuhren wir nicht, sondern machten nach der ½ kehrt, um
zurück zum Icefield Parkway zu fahren. |
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Der Abstecher auf dem David Thompson Highway war in unserem
Reiseführer hoch gelobt.
Aber da die Wolken nach Osten immer dunkler wurden und wir zuvor
schon so viel landschaftlich Herausragendes gesehen hatten,
konnten wir dem 1 Std. Abstecher nichts Besonderes abgewinnen.
Zurück auf dem Icefield Parkway fuhren wir weitere 30 Min.
südlich, vorbei an den mit Gletschern bedecken Howes Peak (3.290
m) und Mount Chephren (3.307 m) und den seichten, sumpfigen
Waterflow Lakes. Kurz vor Erreichen des Bow Summit, dem höchsten
Punkt unserer Route, zweigt rechts eine kurze Stichstraße zum
Peyto Lake ab.
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Ein riesiger Parkplatz ist 800 Meter unterhalb des
Aussichtspunktes, welchem man durch einen kleinen
Waldspaziergang schnell erreicht. Für Busse und gehbehinderte
gibt es direkt am Aussichtspunkt einen Parkplatz. Der Peyto Lake
wird, wie kann man es anders vermuten vom in Sichtweite
befindlichen Peyto Glacier gespeist. Das Besondere am Peyto Lake
ist seine tiefblaue Farbe. Denn der Gletscher schleift
Stein-Sedimente mit sich, die fein gemahlen dem See diese
Färbung geben, die sich bei Sonnenschein noch verstärkt.
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Das Wetter war bedeutend besser als zuvor am David Thompson
Highway, aber wolkenlos war dennoch nicht. Deshalb war der See
partiell von der Sonne angeschienen, in Gesamtheit aber nie.
Nach einer Stunde Aufenthalt waren wir wieder am Auto und fuhren
zurück zum Hotel am Saskatchewan Crossing. Das Wetter wurde
immer besser (warum nicht vorher) und eher durch Zufall sahen
wir am Straßentand ein Schild zum Mistaya Canyon. Um 18 Uhr
wollten wir den Tag noch nicht beenden wollten und hielten
stoppten spontan. |
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Eine kurze Wanderung durch
den Wald führte nach 600 Metern zu einen Canyon, ähnlich dem
Maligne Canyon. Nur das letztgenannter größer und spektakulärer
ist. Auch beim Mistaya Canyon schießt das Wasser durch eine
schmale Schlucht, dessen Wände von der Wasserkraft rund
geschliffen sind. Ein netter Abstecher, mit ½ Std. Zeitbedarf,
sonst wenig Beachtung findet. Gegen 19 Uhr erreichten wir unser
Hotel Saskatchewan Crossing. Von der Lage absolut genial, mit
Blick auf den zahlreichen 3.000´ern. Aber der Preis von 140 Euro
pro Nacht steht dem gebotenen Komfort in keinerlei Relation. |
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