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Wir parkten im Parkhaus am Calgary Tower, den 190 Meter hohen
Fernsehturm mit Aussichtsplattform, unseren ersten Besichtigungspunkt.
In der sich im Erdgeschoss befindlichen Besucherinfo erfuhren wir die
interessantesten Punkte für einen 6 Stunden „Schnellüberblick“ in dem
Öl- und Gasverwaltungszentrum in der Prärie. Dann für CAN $ 14,75 ein
Ticket gekauft und ohne nennenswerte Wartezeit sind wir mit dem
Fahrstuhl nach oben „katapultiert“ worden.
Der Ausblick war erwartungsgemäß genial. Obwohl der Calgary Tower nicht
das höchste Gebäude in der Stadt ist (z. B. das direkt gegenüberliegende
The Bow Bürohochhaus ist mit 236 Metern geringfügig höher).
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Apropos Aussicht: Da es ein fast wolkenloser Tag war, reichte der Blick
bis auf die 80 km Luftlinie entfernten, schneebedeckten Rocky Mountains
(wo wir her kamen). Zudem auf die vielen Hochhäuser der Erdöl- /
Gasfirmen und Banken (Suncor Energy Center, Eighth Avenue Place und Bankers Hall)
welche sich zwischen der 3rd und 8th Street eng beieinander tummeln.
Nach Osten reichte der Blick in die Weite der endlosen Prärie, wohin wir
morgen fahren werden. Besonderheit des Calgary Towers ist, dass auf ca.
4 m2 eine Plexiglasscheibe auf dem Boden ist, auf der man stehend, einen
Blick bis unten zum Bürgersteig hat. |
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Kostet zwar etwas Überwindung, hat aber (zumindest bei mir) gehalten und
war gar nicht so schlimm. Das Restaurant im Turm ignorierten wir und
waren gegen 11 Uhr zurück auf dem Boden der Tatsachen. Von dort liefen
wir zur einen Häuserblock entfernten Stephen Avenue, die Einkaufsmeile /
Fußgängerzone in Calgary. Wie in den USA üblich, auf alt und historisch
„gemacht“. Die Häuserfronten im Westernstil mit alten Laternen und
blühenden Blumenkästen – wirklich schön. Weiter westlich der Stephen
Avenue, überwogen wieder Hochhäuser und die damit verbundene, sterile
Architektur. Durch Zufall entdeckten wir eine durchgehende
Einkaufspassage im 1. und 2. Stockwerk der Büro-Hochhäuser. |
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Und zwar über mehrere Hochhäuser / Blocks hinweg, welche über
Brücken (über die Straße) miteinander verbunden sind.
Bei bis zu -45° Celsius im Winter eine praktische Idee – da
würde mich auch niemand vor die Tür bekommen. An der 5th Street
angekommen, bogen wir nach Norden ab, wo es aber außer vielen,
vielen Hochhäusern nicht viel zu sehen gibt. Durch die
Häuserschluchten erreichten wir schließlich den Prince´s Island
Park. Die grüne Lunge der Stadt, eine wunderschöne Parkanlage,
auf einer kleinen Insel des Bow River. Da ein sehr heißer
Sommertag mit +30° Celsius war und Samstag hinzu, war
entsprechend viel los. |
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Die Leute lagen auf den Wiesen, waren mit Inline-Skates oder
Fahrrädern unterwegs oder gingen spazieren. Wer nicht in die
Berge nach Banff gefahren ist, war im Prince´s Island Park. Denn
in der Innenstadt war tote Hose, obwohl die Geschäfte geöffnet
hatten. Wir haben uns zu Beginn des Tages sehr darüber
gewundert, dass die Millionenstadt im Zentrum so menschenleer
ist. Nach kurzer Rast in der Sonne im Prince´s Island Park
setzen wir unseren Stadtrundgang fort.
Und zwar über den angrenzenden Sein Lok Park und das sich
anschließende Chinatown. Letzteres war aber aus unserer Sicht
ein Totalausfall. |
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Die Straßenschilder waren in Englisch und Mandarin, auf einem
Wohn-Hochhaus standen chinesische Schriftzeichen und eine Pagode
war zu sehen. Das war es – kein Vergleich zu San Francisco oder
New York. Von dort liefen wir auf dem direkten Weg zurück zum
Auto. . Im Parkhaus war weit und breit kein Kassenautomat zu
entdecken.
Schließlich fanden wir einen Hilfeknopf, dessen Stimme uns
sagte, dass wir an der Ausfahrts-Schranke bezahlen sollen. So
schwierig war es noch nie ein Parkhaus zu verlassen… Nächstes
Ziel war das nahe Fort Calgary am Bow River. Ein Museum dort, wo
1875 die Besiedlung Calgary´s begann, mit geschichtlichen
Informationen und Anschauungsobjekten. |
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Aber CAN $11 war uns die Geschichte Kanadas nicht wert, weshalb
wir „weiter zogen“. Aber es war nicht einfach die Stadt zu
verlassen, da eine Bahnlinie direkt am Calgary Tower (wo unser
Wagen stand) entlang fährt und gerade ein 5 km langer Zug
rangierte.
Nach 10 Minuten Warten vor der Schranke gaben wir auf und
suchten uns Dank Navi einen alternativen Weg. Und zwar zum
letzten Ziel, die im Sept. 2010 erweiterte Einkaufsmall Chinook
Center, 5 km südlich des Stadtzentrums. Mit über 250 Geschäften
auf 2 Etagen ein riesiger Einkaufstempel. Natürlich auch mit der
Calgary Filiale von Abercromby & Fitch und Hollister, den
angesagten Modelabels. |
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Aber es lohnte sich preislich überhaut nicht in Kanada
einzukaufen, wenn man anschließend noch in die USA reist.
Denn alle gängigen Modemarken sind gut 20% teurer als jenseits
der Grenze (es klebten USA und Kanada Preise auf den Schildern,
was den Vergleich umso einfacher machte). Gute 2 Stunden
verbrachten wir im Chinook Center und aßen in dem riesigen
Foodcourt zu Abend. Mittlerweile bereits 20:00 Uhr, fuhren wir
ans andere Ende der Stadt zu unserem Hotel, dem Canadas Best
Value Inn. Ein klassisches, großes Motel an einer
Stadtausfallstraße, mit mittlerem Standart zu dem Preis von CAN
$87 - sehr zu empfehlen. Zu Abend sprang ich noch mal ins
Schwimmbad, bevor wir diesen Tag für beendet erklärten.
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