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31.07.2011 - Reisebericht Kanada 2011 - Tag 16 - Banff - Cargary - Beiseker - Drumheller - Red Deer River - Horsethief Canyon - Drumheller Hoodoos - Mc Gregor Reservoir - Claresholm - Pincher Creek

Reiseblog - Fotoblog - Amerika - Kanada - Alberta -  Pincher Creek - Super 8 Motel

 
 
 
 
 

Wie gewohnt verließen wir um 9 Uhr unser Motel im Süden von Calgary. Nach 20 Minuten Fahrt  durch die Vororte erreichten wir den Queen Elisabeth Highway (Hwy. 2 - die Verbindung nach Edmonton durch die Prärie), welchen wir 40 km nördlich fuhren. Erst fünf, später zwei Fahrspuren - stur geradeaus. Sonntagmorgen war kaum Autoverkehr, sodass wir zügig voran kamen. Das Wetter war herrlich, kaum eine Wolke am Himmel und schon morgens über 20° Celsius warm. Schließlich wechselten wir auf den Hwy. 72 (Landstr.) nach Beiseker. Ich kenne zwar durch diverse USA-Urlaube Streckenführungen viele Kilometer geradeaus.

 
 
 
 

Aber die kanadische Prärie übertrifft das bei Weitem. 30 km stur geradeaus – ohne den geringsten Lenkeinschlag. Man sieht heute schon, wer übermorgen zu Besuch kommt. Rechts und links der Straße bewirtschaftete Felder, soweit das Auge reicht. Gekennzeichnet mit Schildern, weshalb wir anhielten, um zu sehen, was dort steht. Das Unternehmen Bayer aus Leverkusen experimentiert dort zu unserer Überraschung mit Saatgut, welches gegen bestimmte Schädlinge resistent ist. Alles genau auf den Schildern erklärt. In Deutschland sicher nicht erlaubt… In den letzten Tagen muss es in der Prärie wohl viel geregnet haben, da Muldenlagen der Felder unter Wasser standen.

 
 
 
 

Zudem hielt sich in dieser ländlichen Region kaum jemand an die Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 km/h. Selbst 10 km/h zu schnell, wurden wir häufig mit deutlich höherer Geschwindigkeit überholt, bis wir uns schließlich anpassten. Während unseres gesamten Kanada-Urlaubs haben wir kein Polizeiauto auf Patrouille wegen Geschwindigkeitssübertretung auf der Lauer gesehen. Das sieht man in den USA jede Stunde… In Beiseker zur Abwechslung ein rechtwinkliger Abzweig nach Norden auf den Hwy. 806, welchen wir 15 km immer geradeaus nach Acme fuhren. Zwischen den Ortschaften sind nur vereinzelt Farmhäuser, sonst nur weites Land.

 
 
 
 

In Acme (nicht Akne) ein erneuter Abzweig auf den Hwy. 575, wo wir abbogen und weitere 45 km nach Osten fuhren. Dann wurde es kurvenreich - alle 10 km ein geringer Lenkeinschlag. Etwas nördlich von Drumheller erreichten wir nach 2 ½ Stunden Fahrt ab Calgary den Red Deer River. Und dort wurde der Hwy. kurvenreich, hügelig und abwechslungsreich. Zwei Serpentinen hinunter zum Fluss, an dessen Ufer hügelige Bandlands sind (von Erosion zerschnittene Landschaft). Zwischen Fluss und den Hügeln schlängelt sich der landschaftlich schöne Hwy. 10 km nördlich. Dort ist der Anschluss zum N Dinosaur Trail (Hwy. 838), welcher über eine kleine, kostenlose Fähre über den träge fließenden Red Deer River fährt.

 
 
 
 

Und zwar die Bleriot Ferry, welche am Kabel geführt und mit Fährmann, den  Fluss überquert (meiner Schätzung nach ist der nur Fluss 2 ½ mal so breit wie die Fähre – Hochseetauglichkeit nicht notwendig). Am anderen Ufer wieder steil aufwärts und weiter auf den N Dinosaur Trail. Unterwegs auf den Feldern sieht man Ölpumpen und erreicht nach kurzem Weg ab der Bleriot Ferry den Aussichtspunkt auf den Horsethief-Canyon mit Blick auf die Badlands und Red Deer River. Die Landschaft erinnerte mich sehr an New Mexico. Man kann auf oder zwischen den Hügeln nach Belieben herumlaufen – uns aber genügte der Blick vom Aussichtspunkt.

 
 
 
 

Vom Canyon sind es 15 Min. Fahrt nach Drumheller. Eigentlich ist dort gar nichts los. Aber dort wurden Dinosaurier-Knochen gefunden und diese werden nun in allen Ausprägungen vermarktet. Gleich am Ortseingang ist das Royal Tyrrell Museum, wo für $CAN 10 Eintritt Disosaurier-Fossilien ausgestellt sind. Wir beschränkten uns auf den Gift-Shop, da die Zeit knapp war und wir noch einige 100 km vor uns hatten. Als nächstes fuhren wir zum Visitors Center im „Stadtkern“, vor welchem mit 26 Meter Höhe der weltgrößte Dinosaurier steht (aus Stahl und Fieberglas)– nice to see. Mittlerweile waren es über 30° Celsius und im angrenzenden Spielplatz mit Plantschbecken war „schwer was los“.

 
 
 
  Von dort fuhren wir den Hwy. 10 weitere 15 Min. zu den Hoodoos. 5 bis 7 Meter hohe Säulen „mit Hut“ aus Kalkstein, entstanden durch Erosion, ähnlich denen in Utah und Arizona (nur kleiner). Die größten, schönsten direkt am Parkplatz sind eingezäumt, aber ansonsten kann man fröhlich zwischen den anderen Hoodoos hindurch klettern. Das machten auch viele, denn die Drumheller Hoodoos waren wegen Wochenende und gutem Wetter gut besucht. Bereits 14 Uhr, mussten wir nach Süden, voran zu unserem Tagesziel kommen. Wieder über endlose Landstraßen, gesäumt von riesigen Feldern immer geradeaus. Weitere, eintönige 340 km / fast 5 Stunden Fahrt.
 
 
 
 

Unterwegs erwähnenswert empfand ich das Mc Gregor Reservoir, ein riesiger Stausee, mit Campingplätzen am Ufer und auf dem Wassersport betrieben wird. Auch ist mir das Visitors Center von Claresholm in positiver Erinnerung geblieben. Dort wurden wir sehr, sehr herzlich empfangen und erhielten viele Informationen über die Region. Kurzum es entwickelte sich ein sehr interessantes Gespräch, unter anderem über den Chinnok Wind (ähnlich dem Fön in den Alpen) unter dem die Temperatur im Winter innerhalb eines Tages von -45 ° auf + 20 ° Celsius steigen kann. Dem Visitors Center in Claresholm ist ein kleines, kostenloses Museum angeschlossen, in dem das Leben zur Zeit der Besiedlung Ende des 19 Jahrhunderts dargestellt wird.

 
 
 
 

Gegen 19 Uhr erreichten wir Pincher Creek unser Tagesziel. Die Nacht verbrachten wir im Super 8 Motel und aßen im gegenüberliegenden Luigi´s Pizza & Steakhouse. Abschließend betrachtet standen die über 600 km Fahrt in keinem Verhältnis zu den Attraktionen. Aber der Weg war das Ziel, d.h. wir wollten uns zumindest einen Tag einen Eindruck von der kanadischen Weite der Prärie verschaffen. Bei knappem Zeitplan kein „Muss“, aber trotzdem eine interessante Erfahrung, welche man natürlich auch abkürzen kann.

 
   
 
                                                

                

                                                                                                                                                                                        

 
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