Woche 1

                    

                             Woche 2

 

                              Woche 3

 

                              Woche 4

 

 

23.07.2011 - Reisebericht Kanada 2011 - Tag 8- Whistler - Lillooet Lake - Joffre Lakes Provincial Park (Lower- / Middle- / Upper Lake und Gletscher) - Duffey Lake Road - Lillooet - Kamloops Lake

Reiseblog - Fotoblog - Amerika - Kanada - British Columbia - Clearwater - Clearwater Valley Resort

 
 
 
 

Beim ersten Blick morgens aus dem Fenster stellten wir fest, dass am Whistler-Abreisetag sich das Wetter gegenüber den Vortagen deutlich gebessert hat. Mann kann nicht alles haben. Gegen 9 Uhr fuhren wir entlang dem Highway 99 nach Norden. Vorbei an den teilweise noch in Wolken befindlichen Bergen des Garibaldi Provincial Parks, schlängelt sich die Straße ohne große Höhenänderung durch das lang gezogene Tal bis zum Ort Pemberton. Kurz darauf folgen der Ort Mt. Currie und das Nordufer des Lillooet Lake, welche wir nach 40 Minuten Fahrt ab Whistler erreichten.

 
 
 
 

Ab dem sehr langgezogenen Speichersee verließen wir das Tal und der Highway 99 führte mit Serpentinen 600 Höhenmeter hinauf in die Berge – bis auf 1.250 Meter. Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten wir unser erstes Tagesziel, den Joffre Lakes Provincial Park. Zum ersten und größten See des Park sind es durch den Wald angenehme 400 Meter. Man sieht einen blaugrünen See (je nach Lichteinstrahlung) mit bewaldeten Hügeln im Hintergrund, an denen in der „nahen Ferne“ bereits schneebedeckte Berge und ein Gletscher zu erkennen sind. An der Stelle war eigentlich schon die Richtung unserer Wanderung klar.

 

 
 
 
 

Achja, am unteren See waren Mücken…aber nicht nur ein paar, sondern nur um uns schon mehr als es Chinesen und Inder auf der Welt gibt. Man kam aus dem Schlagen kaum heraus und die unvermeidlichen Mückenstiche erkannten wir natürlich erst als es eh schon zu spät war. Vom ersten See führte der Weg weiter durch den Wald am Westufer entlang und gewann schnell an Höhe. Nicht nur unangenehm zu laufen, weil der Weg so steil war, sondern auch wegen der spitzen Felsen und vielen Baumwurzel-Stolperfallen. Die kommende ½ Stunde war ein Geröllfeld von großen Felsbrocken zu überwinden, was aus der Wanderung eine Kletterpartie hat werden lassen und das Vorankommen deutlich verlangsamte.

 
 
 
 

Dann in steilen Serpentinen wieder hinauf, bis wir nach 2 Std, 280 Höhenmetern und 4 km Wanderung endlich den zweiten See ereichten. Wie fast schon zu erwarten, ist von dort aus der Gletscher bedeutend näher aber immer noch vis-a-vis. Also nach kurzer Pause gleich weiter, auf der Ostseite den See umrunden, dabei mehrfach einen Bach über Baumstämmen überquert und wieder über einen steilen Wanderweg mit erneut einer Mischung aus Fels- und Waldboden die letzten 75 Meter Höhe überwunden. Kurz vor dem letzten See erreichten wir schließlich die Baumgrenze auf 1.400 Meter und hatten somit den dritten und letzten See der Wanderung nach 3 Stunden / 5,8 km Wanderung direkt vor Augen.

 
 
 
 

Und das endlich ohne nervige Mücken, denn so hoch schaffen die es wohl nicht. Umgeben von schroffen Bergen in einem Geröllfeld, denn der See war vor nicht allzu langer Zeit vom dem Gletscher bedeckt. Wir umrundeten den See, um dem Joffres Glacier noch näher zu sein. Wirklich unglaublich schön dieser dicke Eispanzer wie er sich ins Tal schiebt. Zudem der erste Gletscher dieser Art (mit Ausnahme der schneebedeckten im Winter in den Alpen) den ich je live und in Farbe sah – es sollten im Laufe des Urlaubs noch mehrere werden. Wir pausierten etwa 30 Minuten bei diesem unbeschreiblichen Ausblick, bis wir uns wieder auf den Weg ins Tal machten.

 
 
 
 

Dies ging mit 2 Stunden bedeutend schneller, sodass wir nach 5 ½ Stunden wieder zurück am Auto waren. Alles in allem eine mit Worten schwer zu beschreibende Wanderung, den Joffres Gletscher direkt vor Augen bei strahlendem Sonnenschein in einer schroffen Bergwelt. Allerdings ist die Wanderung (zumindest für unsere Belange) sehr, sehr anstrengend. Die 11 ½ km sind weniger das Problem. Der Höhenunterschied von 400 Meter schon ein bisschen mehr. Aber am beschwerlichsten war die Beschaffenheit des Wanderweges, den man fast schon Klettersteig nennen müsste. Geröllfelder, spitze, kleine Steine auf die man nicht treten sollte und Wurzeln, die wie Fangösen waren.

 
 
 
 

Das alles ist der Grund, warum wir für 11 ½ km 5 Std. benötigten. Gegen 15.30 Uhr zurück am Fahrzeug, aßen wir zuerst zu Mittag (Selbversorgung ist hier das Stichwort) und fuhren kurz darauf auf dem Highway 99 (Duffey Lake Rd.) weiter nach Lillooet. Diese wunderschöne Straße kann nicht hoch genug gelobt werden. Erst auf der Hochebene durch die wolkenlose Bergwelt, immer dem Fluss folgend. Nach etwa 45 Minuten wurde das Tal immer enger und schien auf dem ersten Blick unüberwindbar. War es aber nicht, denn der Fluss hat einen Weg durch eine enge Schlucht gefunden, welchem die Straße folgte. Es ging immer weiter bergab bis wir an dem von Bergen eingerahmten Duffey Lake vorbei kamen.

 
 
 
 

Die Straße ging weiterhin steil Bergab, sodass wir kurz darauf die grüne von Landwirtschaft geprägte Tiefebene in Lillooet erreichten. Innerhalb von einer Stunde hatte sich somit das Landschaftsbild von Hochalpin über Tannenwald zu einer bewirtschafteten Ebene verändert. Auch die Temperaturen erreichten „dort unten“ angenehme 30° Celsius. Wir folgten der Duffey Lake Road eine weitere Stunde, bis wir kurz über den Cariboo Highway  bei Cache Creek wieder den Trans Canada Highway erreichten. Dieser war natürlich bestens ausgebaut, sodass wir schnell am Kamloops Lake die gleichnamige große Stadt erreichten. Bereits 18.30 Uhr, beschlossen wir in Kamloops zu Abend zu essen. Wir fanden auf der Main Street ein Steakhaus, auf dessen Terrasse wir bei herrlichen Temperaturen zu Abend aßen.

 
   
 
 

Kurz noch im Supermarkt die Vorräte aufgestockt und den Liquor Store einen Besuch abgestattet. Denn Kamloops ist die größte Stadt weit und breit und deshalb für Besorgungen aller Art bestens geeignet. Weiter ging unsere lange Fahrt für 1 ½ Std. nach Norden, wobei es langsam dämmerig und dunkel wurde. Nach insgesamt 5 Std. Fahrt, bzw. 362 km ab dem Joffre Lakes Park erreichten wir kurz vor 22 Uhr unser Ziel Clearwater. Dort nächtigten wir auf dem Campingplatz Clearwater Valley Resort. Aber nicht im Zelt, sondern in einer der Cabins. Eigentlich eine schön angelegte Anlage, aber die Cabins waren etwas sehr einfach, was nicht wirklich den Übernachtungspreis von über $CAN 120 rechtfertigte.

 
 
 
                                        

                

                                                                                                                                                                                       

 
                                                                                                                                                        Besucher seit dem 07.07.2003: