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Ab dem sehr langgezogenen Speichersee verließen wir das Tal und
der Highway 99 führte mit Serpentinen 600 Höhenmeter hinauf in
die Berge – bis auf 1.250 Meter. Nach einer knappen Stunde Fahrt
erreichten wir unser erstes Tagesziel, den Joffre Lakes
Provincial Park. Zum ersten und größten See des Park sind es
durch den Wald angenehme 400 Meter. Man sieht einen blaugrünen
See (je nach Lichteinstrahlung) mit bewaldeten Hügeln im
Hintergrund, an denen in der „nahen Ferne“ bereits
schneebedeckte Berge und ein Gletscher zu erkennen sind. An der
Stelle war eigentlich schon die Richtung unserer Wanderung klar. |
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Achja, am unteren See waren Mücken…aber nicht nur ein paar, sondern nur
um uns schon mehr als es Chinesen und Inder auf der Welt gibt. Man kam
aus dem Schlagen kaum heraus und die unvermeidlichen Mückenstiche
erkannten wir natürlich erst als es eh schon zu spät war. Vom ersten See
führte der Weg weiter durch den Wald am Westufer entlang und gewann
schnell an Höhe. Nicht nur unangenehm zu laufen, weil der Weg so steil
war, sondern auch wegen der spitzen Felsen und vielen
Baumwurzel-Stolperfallen. Die kommende ½ Stunde war ein Geröllfeld von
großen Felsbrocken zu überwinden, was aus der Wanderung eine
Kletterpartie hat werden lassen und das Vorankommen deutlich
verlangsamte. |
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Dann in steilen Serpentinen wieder hinauf, bis wir nach 2 Std, 280
Höhenmetern und 4 km Wanderung endlich den zweiten See ereichten. Wie
fast schon zu erwarten, ist von dort aus der Gletscher bedeutend näher
aber immer noch vis-a-vis. Also nach kurzer Pause gleich weiter, auf der
Ostseite den See umrunden, dabei mehrfach einen Bach über Baumstämmen
überquert und wieder über einen steilen Wanderweg mit erneut einer
Mischung aus Fels- und Waldboden die letzten 75 Meter Höhe überwunden.
Kurz vor dem letzten See erreichten wir schließlich die Baumgrenze auf
1.400 Meter und hatten somit den dritten und letzten See der Wanderung
nach 3 Stunden / 5,8 km Wanderung direkt vor Augen. |
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Und das endlich ohne nervige Mücken, denn so hoch schaffen die
es wohl nicht. Umgeben von schroffen Bergen in einem Geröllfeld,
denn der See war vor nicht allzu langer Zeit vom dem Gletscher
bedeckt. Wir umrundeten den See, um dem Joffres Glacier noch
näher zu sein. Wirklich unglaublich schön dieser dicke Eispanzer
wie er sich ins Tal schiebt. Zudem der erste Gletscher dieser
Art (mit Ausnahme der schneebedeckten im Winter in den Alpen)
den ich je live und in Farbe sah – es sollten im Laufe des
Urlaubs noch mehrere werden. Wir pausierten etwa 30 Minuten bei
diesem unbeschreiblichen Ausblick, bis wir uns wieder auf den
Weg ins Tal machten. |
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Dies ging mit 2 Stunden bedeutend schneller, sodass wir nach 5 ½
Stunden wieder zurück am Auto waren. Alles in allem eine mit
Worten schwer zu beschreibende Wanderung, den Joffres Gletscher
direkt vor Augen bei strahlendem Sonnenschein in einer schroffen
Bergwelt. Allerdings ist die Wanderung (zumindest für unsere
Belange) sehr, sehr anstrengend. Die 11 ½ km sind weniger das
Problem. Der Höhenunterschied von 400 Meter schon ein bisschen
mehr. Aber am beschwerlichsten war die Beschaffenheit des
Wanderweges, den man fast schon Klettersteig nennen müsste.
Geröllfelder, spitze, kleine Steine auf die man nicht treten
sollte und Wurzeln, die wie Fangösen waren. |
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Das alles ist der Grund, warum wir für 11 ½ km 5 Std.
benötigten. Gegen 15.30 Uhr zurück am Fahrzeug, aßen wir zuerst
zu Mittag (Selbversorgung ist hier das Stichwort) und fuhren
kurz darauf auf dem Highway 99 (Duffey Lake Rd.) weiter nach
Lillooet. Diese wunderschöne Straße kann nicht hoch genug gelobt
werden. Erst auf der Hochebene durch die wolkenlose Bergwelt,
immer dem Fluss folgend. Nach etwa 45 Minuten wurde das Tal
immer enger und schien auf dem ersten Blick unüberwindbar. War
es aber nicht, denn der Fluss hat einen Weg durch eine enge
Schlucht gefunden, welchem die Straße folgte. Es ging immer
weiter bergab bis wir an dem von Bergen eingerahmten Duffey Lake
vorbei kamen. |
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Die Straße ging weiterhin steil Bergab, sodass wir kurz darauf
die grüne von Landwirtschaft geprägte Tiefebene in Lillooet
erreichten. Innerhalb von einer Stunde hatte sich somit das
Landschaftsbild von Hochalpin über Tannenwald zu einer
bewirtschafteten Ebene verändert. Auch die Temperaturen
erreichten „dort unten“ angenehme 30° Celsius. Wir folgten der
Duffey Lake Road eine weitere Stunde, bis wir kurz über den
Cariboo Highway bei Cache Creek wieder den Trans Canada Highway
erreichten. Dieser war natürlich bestens ausgebaut, sodass wir
schnell am Kamloops Lake die gleichnamige große Stadt
erreichten. Bereits 18.30 Uhr, beschlossen wir in Kamloops zu
Abend zu essen. Wir fanden auf der Main Street ein Steakhaus,
auf dessen Terrasse wir bei herrlichen Temperaturen zu Abend
aßen. |
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Kurz noch im Supermarkt die Vorräte aufgestockt und den Liquor
Store einen Besuch abgestattet. Denn Kamloops ist die größte
Stadt weit und breit und deshalb für Besorgungen aller Art
bestens geeignet. Weiter ging unsere lange Fahrt für 1 ½ Std.
nach Norden, wobei es langsam dämmerig und dunkel wurde. Nach
insgesamt 5 Std. Fahrt, bzw. 362 km ab dem Joffre Lakes Park
erreichten wir kurz vor 22 Uhr unser Ziel Clearwater. Dort
nächtigten wir auf dem Campingplatz Clearwater Valley Resort.
Aber nicht im Zelt, sondern in einer der Cabins. Eigentlich eine
schön angelegte Anlage, aber die Cabins waren etwas sehr
einfach, was nicht wirklich den Übernachtungspreis von über $CAN
120 rechtfertigte.
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