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Von
der Autobahn herunter, fuhren wir parallel und leicht erhöht der
Küste. Das verschaffte einen guten Überblick über Strand, Hafen, als
auch Bahnhof, von wo aus wir heute noch die Dampflok nach George
sehen sollten. Zuerst durchfuhren den Ort, um einen Überblick zu
gewinnen und parkten auf einen großen Parkplatz unterhalb des
Leuchtturmes. An den dortigen Felsklippen, werden die Wellen
gebrochen und die Gischt spritzt bis zu 10 Meter hoch. Wir setzen
uns auf Bank und sahen aufs Meer hinaus. Doro´s Eltern zogen es im
Anschluss vor, sich im Schatten des nahen Restaurants auszuruhen,
denn es war es deutlich über 30 Grad Celsius. Wir hingegen liefen
den schmalen Fußweg in Serpentinen bergauf den Hügel, auf dem der
Leuchtturm steht. |
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Auf
halben Weg ist eine Höhle, welche von den Urvölkern als Behausung
genutzt wurde (mit entsprechenden Schildern veranschaulicht). Wir
liefen weiter bergauf, in der Hoffnung, an den Leuchtturm heran zu
kommen, kamen dabei aber nur ins Schwitzen. Denn leider ist der
Leuchtturm in Mossel Bay mit Zäunen abgesperrt, sodass kein Zugang ,
zumindest von der Meerseite möglich ist. So genossen wir die
Aussicht von oben auf die Küste. Wir kehrten um und nahmen im
Restaurant, in dem Doro´s Eltern saßen, die verlorene Flüssigkeit
wieder zu uns. Danach fuhren wir in das touristische Zentrum der
Stadt, zum Bartholomeu Dias Museum Komplex. Am Eingang muss man sich
entscheiden, ob man sich auch den Nachbau des Schiffes ansehen
möchte, mit welchem der Namensgeber des Museums im 15. Jahrhundert,
von Portugal nach Südafrika segelte. |
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Schiff ansehen kostet aber extra. Das erste Gebäude, das
Granary, widmet sich der Geschichte und Geographie des
Landes. Zudem ist altes Kartenmaterial ausgestellt und die
Geschichte der Seefahrt nach Südafrika wird beschrieben. In
einem Nebenraum, dessen Tür offen stand, konnte man eine
Schulklasse beim Unterricht beobachten. Als nächstes
besuchten wir das Shell Museum. Dieses widmet sich, wie zu
vermuten, dem Thema Muscheln und Meeresbiologie. Auf dem
großen Freigelände ist eine weitere Hauptattraktion. Der
Post Office Tree. An diesem Baum hinterließen Seefahrer im
16 Jh. einander Nachrichten in einem Schuh. Der Baum
existiert noch, aber ein überdimensionaler gemauerter Schuh,
dient nun als Briefkasten. |
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Dort
eingeschmissene Karten, erhalten einen besonderen Stempel.
Allerdings ist mit einer Laufzeit von fünf anstelle normal zwei
Wochen für Briefe oder Postkarten, von Südafrika nach Deutschland zu
rechnen. Des weiteren gibt es noch das Marithime Museum, in welchem
sich der Nachbau des alten Bootes befindet und das Munro´s Hoek
Museum, mit alten reetdachgedeckten Häusern. Letzte beiden schenkten
wir uns und fuhren zum Bahnhof des Outeniqua Choo Tjoe Dampfzuges.
Früher verkehrte dieser zwischen George und Knysna. Seit 2007 aber
nun von George nach Mossel Bay. Wenn das Feuerrisiko im Sommer sehr
hoch ist, werden die Fahrten mit Diesellokomotiven durchgeführt. Wir
setzen uns auf der Terrasse eines nahen Restaurants direkt am Strand
und aßen zu Mittag. |
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Wie
zuvor informiert, fährt der Outeniqua Choo Tjoe Dampfzug täglich um
14.15 Uhr in Mossel Bay ab, sodass wir rechtzeitig mit dem Essen
fertig waren und am Rande des Schienenstranges standen. Unter
mächtig Dampf, setzte sich der Zug mit fünf angehängten Wagons
pünktlich in Bewegung, bis er nach drei Zwischenstopps, nach 2
Stunden und 20 Minuten Fahrzeit, George erreicht. Im Anschluss
verließen wir Mossel Bay. Kurz vor der Autobahnauffahrt getankt,
wollten wir direkt zum Flughafen fahren. Wir hatten die Tankstelle
bereits verlassen, standen an der Ampel, als plötzlich ein
Tankwärter hinter uns her rannte. Grund: Wir hatten die falsche
Tanksäule bezahlt, obwohl der Tankwart diese an der Kasse ansagt.
Das Schlimme daran: |
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Die
bezahlte war preiswerter, als die getankte. Also wieder zurück...
Endgültig auf der Autobahn, waren wir in 30 Minuten am Flughafen in
George. Wir gaben das Auto ab, wo dem findigen Mitarbeiter auffiel,
dass die Radkappe fehlte. Obwohl diese schon beim Ausleihen defekt
war und das im Protokoll stand, interessierte es ihn nicht. Also ein
Schadenprotokoll ausfüllen. Zu Hause stellte ich erst fest, dass mir
dafür 80 Euro auf der Kreditkarte belastet wurde. 1) Wo kaufen die
Radkappen? 2) So kann man auch alt gegen neu erhalten und sich noch
bezahlen lassen. Frechheit! Der George Airport ist klein, selbst
Dortmund ist da groß gegen. Für den Rest des Tages fanden nur noch
fünf weitere Linienflugbewegungen statt. Am leeren Kulula Schalter
gaben wir das Gepäck auf und 5 Minuten später waren wir bereits
durch die Sicherheitskontrolle. |
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Im
ersten Stock liefen wir zur Bidair Service Airport Lounge, am Ende
des Ganges. Klein, mit den üblichen Getränken und kleinen
Knabbereien, nichts besonderes, aber mit gutem Blick auf Roll- und
Startbahn. Dort sahen wir im Verlauf unserer einstündigen Wartezeit,
pünktlich unsere quietsch - grün lackierte Boeing 737-400 anrollen.
20 Min. später gingen wir zum Ausgang und liefen kurz darauf über
das Rollfeld zum Flieger. Die ebenfalls quietschgrünen Sitze, waren
zu 85% gebucht. Nach humorvoller Sicherheitseinweisung, flogen wir
pünktlich um 16:15 Uhr in Richtung Norden. Über die zwei Bergketten
der Swartberge und das Karoo, das Gebiet, in welchen wir uns die
letzten Tage aufhielten. Im Gegensatz zu den europäischen Airlines,
wurden bei Kulula kostenlose Getränke ausgegeben. |
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Der 1h
45 Min. dauernde Flug verlief ereignislos. 20 Minuten nach dem Start
flogen wir in ein Tiefdruckgebiet, sodass Wolken unter uns waren und
wir unten nichts sahen. Bis zum Landeanflug bei Sonnenuntergang, als
sich die ersten Wolkenlücken zeigten. Pünktlich um 18 Uhr erreichten
wir das Drehkreuz für das südliche Afrika, den J.O. Tambo Flughafen.
Nach Rundfahrt über das Vorfeld, parkten wir an einem Finger (was
bei den Parkpositionen der Billigflieger in Europa auf dem Vorfeld,
nicht selbstverständlich ist) und erreichten zu Fuß das
Flughafengebäude. Nach langem Spaziergang zum Kofferband, waren die
Koffer erneut vor uns da. Wir verließen zügigst den Flughafen und
liefen zum National Autoverleih. Aufgrund der Umbauarbeiten fanden
wir jenen nicht auf Anhieb, aber freundliches Nachfragen brachte uns
weiter. |
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Da in
Johannesburg kein Minivan wie in Kapstadt auszuleihen ist, haben wir
uns bereits zuvor für einen Jeep entschieden. Mit Platz für vier
große Koffer. Am National -Schalter lief alles locker, humorvoll ab.
Wir erhielten den Schlüssel für einen Hyundai Tuscon, in der
Tiefgarage ganz vorne geparkt. Vom Flughafen aus, auf das Gewirr von
vielen Autobahnen am Flughafen, verfuhren wir uns dank Doro´s
exzellenten Kartenlesens nicht und fanden den Weg nach Randburg.
Erst auf die N3, die auf die N1 überging entlang, den Außenring von
Johannesburg, da ich Fremden nicht empfehlen würde, bei Dunkelheit
quer durch die Stadt zu fahren. Manche Stadtteile sind für Weiße No
Go Zonen. Nach 40 Minuten Fahrt erreichten wir das Mercure Hotel in
Randburg. |
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Hinter
hohen Mauern, mit Stachel- und Elektrodraht und einem Wachmann am
Tor. So ist das Leben in Johannesburg. Als wir die Lobby betraten,
sahen wir am plötzlich wechselnden Gesichtsausdruck des
Rezeptzionisten, dass etwas nicht stimmt. Genau so war es. Er
bedauerte, dass das Hotel ausgebucht sei. Wir bedauerten, dass wir
eine Reservierung (auch dabei) hatten. Alles Bedauern half nichts,
er sei ausgebucht und könnte uns nicht helfen. Alles Verhandeln,
zwischenzeitlich lächeln und schlussendlich drohen (mit der Acror
Zentrale in Frankreich) brachte rein gar nichts. Wofür hatten wir
denn vorgebucht? Der eilig in Deutschland angerufene
Kundenservice, denn schließlich hatten wir über die deutsche Mercure
Internetseite gebucht, war natürlich um 20:30 Uhr nicht mehr im
Büro. So standen wir in der gefährlichen Stadt Johannesburg ohne
Unterkunft. |
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Uns
ein anderes Hotel buchen, wollte uns der Mann hinter dem Tresen
nicht. That´s Africa! Also machten wir selbständig das Apollo Hotel,
5 Fahrminuten entfernt, ausfindig und checkten dort zum doppelten
Übernachtungspreis ein. Das Apollo Hotel ist ein Tagungshotel, wie
der Name vermuten lässt, im römischen Stil. Da aber keine Tagung
war, waren außer uns kaum Gäste dort. Überhaupt waren im Stadtteil
Randburg, oder zumindest im Teil, in dem wir uns bewegt haben, viele
internationale Firmen mit ihren Holdings ansässig. Nach all dem
Stress bereits 22 Uhr, fuhren wir zum bereits zuvor entdeckten Mc
Donalds und stärkten uns. Im Anschluss sind wir direkt zurück ins
Hotel und haben den Rest des Abends TV gesehen. |
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