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19.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 10 - Mossel Bay - Bartholomeu Dias Museum, Post Office Tree - Outeniqua Choo Tjoe Dampfzug - George Airport - Kulula Airlines - Johannesburg Airport

Reiseblog - Fotoblog - Afrika - Südafrika - Wilderness - Lodge on the Lake

 
 
 
 

Der Tag begann mit einem opulenten Frühstück auf der Terrasse unserer Unterkunft Lodge on the Lake, mit Blick auf die Lagune und die Berge.  Das Wetter meinte es wieder gut mit uns, nur vereinzelte Wolken waren am Himmel und es sollte ein sehr warmer Tag werden. Von Wilderness aus, fuhren wir den Aussichtspunkt Dolphin Point an, den wir bereits am Vortag besucht hatten. Danach fuhren wir über die Autobahn N2, 60 km in 40 Minuten nach Mossel Bay.  Mit 35.000 Einwohnern, wie George, eine der größeren Städte an der Garden Route. Zudem hat Mossel Bay aufgrund von Anlandungen der Seefahrer Bartolomeu Dias und Vasco da Gama, im 15 Jh., einen für die südafrikanische Besiedlung durch die Weißen, geschichtlichen Hintergrund.

 
 
 
 

Von der Autobahn herunter, fuhren wir parallel und leicht erhöht der Küste. Das verschaffte einen guten Überblick über Strand, Hafen, als auch Bahnhof, von wo aus wir heute noch die Dampflok nach George sehen sollten. Zuerst durchfuhren den Ort, um einen Überblick zu gewinnen und parkten auf einen großen Parkplatz unterhalb des Leuchtturmes. An den dortigen Felsklippen, werden die Wellen gebrochen und die Gischt spritzt bis zu 10 Meter hoch. Wir setzen uns auf Bank und sahen aufs Meer hinaus. Doro´s Eltern zogen es im Anschluss vor, sich im Schatten des nahen Restaurants auszuruhen, denn es war es deutlich über 30 Grad Celsius. Wir hingegen liefen den schmalen Fußweg in Serpentinen bergauf den Hügel, auf dem der Leuchtturm steht. 

 
 
 
 

Auf halben Weg ist eine Höhle, welche von den Urvölkern als Behausung genutzt wurde (mit entsprechenden Schildern veranschaulicht).  Wir liefen weiter bergauf, in der Hoffnung, an den Leuchtturm heran zu kommen, kamen dabei aber nur ins Schwitzen. Denn leider ist der Leuchtturm in Mossel Bay mit Zäunen abgesperrt, sodass kein Zugang , zumindest von der Meerseite möglich ist. So genossen wir die Aussicht von oben auf die Küste. Wir kehrten um und nahmen im Restaurant, in dem Doro´s Eltern saßen, die verlorene Flüssigkeit wieder zu uns. Danach fuhren wir in das touristische Zentrum der Stadt, zum Bartholomeu Dias Museum Komplex. Am Eingang muss man sich entscheiden, ob man sich auch den Nachbau des Schiffes ansehen möchte, mit welchem der Namensgeber des Museums im 15. Jahrhundert, von Portugal nach Südafrika segelte.

 
 
 
 

Schiff ansehen kostet aber extra. Das erste Gebäude, das Granary, widmet sich der Geschichte und Geographie des Landes. Zudem ist altes Kartenmaterial ausgestellt und die Geschichte der Seefahrt nach Südafrika wird beschrieben. In einem Nebenraum, dessen Tür offen stand, konnte man eine Schulklasse beim Unterricht beobachten. Als nächstes besuchten wir das Shell Museum. Dieses widmet sich, wie zu vermuten, dem Thema Muscheln und Meeresbiologie. Auf dem großen Freigelände ist eine weitere Hauptattraktion. Der Post Office Tree. An diesem Baum hinterließen Seefahrer im 16 Jh. einander Nachrichten in einem Schuh. Der Baum existiert noch, aber ein überdimensionaler gemauerter Schuh, dient nun als Briefkasten.

 
 
 
 
 

Dort eingeschmissene Karten, erhalten einen besonderen Stempel. Allerdings ist mit einer Laufzeit von fünf anstelle normal zwei Wochen für Briefe oder Postkarten, von Südafrika nach Deutschland zu rechnen. Des weiteren gibt es noch das Marithime Museum, in welchem sich der Nachbau des alten Bootes befindet und das Munro´s Hoek Museum, mit alten reetdachgedeckten Häusern. Letzte beiden schenkten wir uns und fuhren zum Bahnhof des Outeniqua Choo Tjoe Dampfzuges. Früher verkehrte dieser zwischen George und Knysna. Seit 2007 aber nun  von George nach Mossel Bay. Wenn das Feuerrisiko im Sommer sehr hoch ist, werden die Fahrten mit Diesellokomotiven durchgeführt. Wir setzen uns auf der Terrasse eines nahen Restaurants direkt am Strand und aßen zu Mittag.

 
 
 
 

Wie zuvor informiert, fährt der Outeniqua Choo Tjoe Dampfzug täglich um 14.15 Uhr in Mossel Bay ab, sodass wir rechtzeitig mit dem Essen fertig waren und am Rande des Schienenstranges standen. Unter mächtig Dampf, setzte sich der Zug mit fünf angehängten Wagons pünktlich in Bewegung, bis er nach drei Zwischenstopps, nach 2 Stunden und 20 Minuten Fahrzeit, George erreicht. Im Anschluss verließen wir Mossel Bay. Kurz vor der Autobahnauffahrt getankt, wollten wir direkt zum Flughafen fahren. Wir hatten die Tankstelle bereits verlassen, standen an der Ampel, als plötzlich ein Tankwärter hinter uns her rannte. Grund: Wir hatten die falsche Tanksäule bezahlt, obwohl der Tankwart diese an der Kasse ansagt. Das Schlimme daran:

 
 
 
 

Die bezahlte war preiswerter, als die getankte. Also wieder zurück... Endgültig auf der Autobahn, waren wir in 30 Minuten am Flughafen in George. Wir gaben das Auto ab, wo dem findigen Mitarbeiter auffiel, dass die Radkappe fehlte. Obwohl diese schon beim Ausleihen defekt war und das im Protokoll stand, interessierte es ihn nicht. Also ein Schadenprotokoll ausfüllen. Zu Hause stellte ich erst fest, dass mir dafür 80 Euro auf der Kreditkarte belastet wurde. 1) Wo kaufen die Radkappen? 2) So kann man auch alt gegen neu erhalten und sich noch bezahlen lassen. Frechheit! Der George Airport ist klein, selbst Dortmund ist da groß gegen. Für den Rest des Tages fanden nur noch fünf weitere Linienflugbewegungen statt. Am leeren Kulula Schalter gaben wir das Gepäck auf und 5 Minuten später waren wir bereits durch die Sicherheitskontrolle.

 
 
 
 
 

Im ersten Stock liefen wir zur Bidair Service Airport Lounge, am Ende des Ganges. Klein, mit den üblichen Getränken und kleinen Knabbereien, nichts besonderes, aber mit gutem Blick auf Roll- und Startbahn. Dort sahen wir im Verlauf unserer einstündigen Wartezeit, pünktlich unsere quietsch - grün lackierte Boeing 737-400 anrollen. 20 Min. später gingen wir zum Ausgang und liefen kurz darauf über das Rollfeld zum Flieger. Die ebenfalls quietschgrünen Sitze, waren zu 85% gebucht. Nach humorvoller Sicherheitseinweisung, flogen wir pünktlich um 16:15 Uhr in Richtung Norden. Über die zwei Bergketten der Swartberge und das Karoo, das Gebiet, in welchen wir uns die letzten Tage aufhielten. Im Gegensatz zu den europäischen Airlines, wurden bei Kulula kostenlose Getränke ausgegeben.

 
 
 
 

Der 1h 45 Min. dauernde Flug verlief ereignislos. 20 Minuten nach dem Start flogen wir in ein Tiefdruckgebiet, sodass Wolken unter uns waren und wir unten nichts sahen. Bis zum Landeanflug bei Sonnenuntergang, als sich die ersten Wolkenlücken zeigten. Pünktlich um 18 Uhr erreichten wir das Drehkreuz für das südliche Afrika, den J.O. Tambo Flughafen. Nach Rundfahrt über das Vorfeld, parkten wir an einem Finger (was bei den Parkpositionen der Billigflieger in Europa auf dem Vorfeld, nicht selbstverständlich ist) und erreichten zu Fuß das Flughafengebäude.  Nach langem Spaziergang zum Kofferband, waren die Koffer erneut vor uns da. Wir verließen zügigst den Flughafen und liefen zum National Autoverleih. Aufgrund der Umbauarbeiten fanden wir jenen nicht auf Anhieb, aber freundliches Nachfragen brachte uns weiter.

 
 
 
 

Da in Johannesburg kein Minivan wie in Kapstadt auszuleihen ist, haben wir uns bereits zuvor für einen Jeep entschieden. Mit Platz für vier große Koffer. Am National -Schalter lief alles locker, humorvoll ab. Wir erhielten den Schlüssel für einen Hyundai Tuscon, in der Tiefgarage ganz vorne geparkt. Vom Flughafen aus, auf das Gewirr von vielen Autobahnen am Flughafen, verfuhren wir uns dank Doro´s exzellenten Kartenlesens nicht und fanden den Weg nach Randburg. Erst auf die N3, die auf die N1 überging entlang, den Außenring von Johannesburg, da ich Fremden nicht empfehlen würde, bei Dunkelheit quer durch die Stadt zu fahren. Manche Stadtteile sind für Weiße No Go Zonen. Nach 40 Minuten Fahrt erreichten wir das Mercure Hotel in Randburg.

 
 
 
 

Hinter hohen Mauern, mit Stachel- und Elektrodraht und einem Wachmann am Tor. So ist das Leben in Johannesburg. Als wir die Lobby betraten, sahen wir am plötzlich wechselnden Gesichtsausdruck des Rezeptzionisten, dass etwas nicht stimmt. Genau so war es. Er bedauerte, dass das Hotel ausgebucht sei. Wir bedauerten, dass wir eine Reservierung (auch dabei) hatten. Alles Bedauern half nichts, er sei ausgebucht und könnte uns nicht helfen. Alles Verhandeln, zwischenzeitlich lächeln und schlussendlich drohen (mit der Acror Zentrale in Frankreich) brachte rein gar nichts. Wofür hatten wir denn vorgebucht?  Der eilig in Deutschland angerufene Kundenservice, denn schließlich hatten wir über die deutsche Mercure Internetseite gebucht, war natürlich um 20:30 Uhr nicht mehr im Büro. So standen wir in der gefährlichen Stadt Johannesburg ohne Unterkunft.

 
 
 
 

Uns ein anderes Hotel buchen, wollte uns der Mann hinter dem Tresen nicht. That´s Africa! Also machten wir selbständig das Apollo Hotel, 5 Fahrminuten entfernt, ausfindig und checkten dort zum doppelten Übernachtungspreis ein. Das Apollo Hotel ist ein Tagungshotel, wie der Name vermuten lässt, im römischen Stil. Da aber keine Tagung war, waren außer uns kaum Gäste dort. Überhaupt waren im Stadtteil Randburg, oder zumindest im Teil, in dem wir uns bewegt haben, viele internationale Firmen mit ihren Holdings ansässig. Nach all dem Stress bereits 22 Uhr, fuhren wir zum bereits zuvor entdeckten Mc Donalds und stärkten uns. Im Anschluss sind wir direkt zurück ins Hotel und haben den Rest des Abends TV gesehen. 

 
 

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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