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15.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 6 - Ovenberg - Arniston - De Hoop Nationalpark - Swellendam

Reiseblog - Fotoblog - Afrika - Südafrika - Swellendam - La Rachelle B&B

 
 
 
 

Das schlechte Wetter war uns weiterhin auf den Fersen. Am Vortag dem Wetter von Stellenbosch enteilt, hatte es uns in Bredasdorp wieder eingeholt. Mit 24 Grad recht warm, aber trübes grau am Himmel. Wir nahmen das Beste Frühstück unseres Urlaubes im Ovenberg B&B ein. Da die Inhaberin, deutschstämmig (und –sprachig) ist, wusste sie genau, wonach dem Deutschen am Morgen ist. Mit Brötchen, Marmelade, Jagdwurst und Leberwurst. Besser geht es nicht. Unser erstes Ziel war das 24 km entfernte Arniston, ein Strandort. Der Ort wirkte aufgrund der vielen Ferienhäuser, die alle unbewohnt schienen, ausgestorben. Viel los ist in dem Ort wohl nie, zumindest ist kaum Infrastruktur (Geschäfte, Restaurants) vorhanden. Das große Arniston Hotel, das wie ein Klotz an der Küste steht, passt gar nicht in das Ortsbild.

 
 
 
 

Gegenüber dem Hotel ist der Hafen, bestehend nur aus einer Rampe zum Wassern von Booten. Tote Hose – nicht mal am Hafen war etwas los, alle 1.000 Einwohner von Arniston, haben wohl zuvor den Ort verlassen.  Wir fuhren in den Osten des Ortes (da der Ort so klein ist, gar nicht zu verfehlen), an dessen Strand die Wagenhaushöhle ist.  Am Parkplatz, mit Sand- und Schotteruntergrund direkt am Strand, parkten wir unseren Wagen und wollten zum Strand gehen, als es begann zu regnen. Ich ging trotzdem kurz zum Wasser, an dessen Küstenlinie weiter östlich Felsen mit der vorgenannten Höhle sind. Die Höhle ist allerdings nur bei Ebbe zugänglich. Da ich die Anderen nicht lange warten lassen wollte, kehrte ich zurück, ohne mich um die Zugangsmöglichkeit zur Höhle zu informieren.

 
 
 
 

Auf einer auf den ersten Blick befahrbaren Piste, führt der Weg vom Parkplatz weiter, in ein 266 ha großes Dünengebiet. Uns war klar, dass der Toyota Aventis kein geländegängiges Fahrzeug ist, aber dennoch wollten wir ein paar Meter hinein. Hin lief alles gut, da der Wagen in Bewegung war. Schnell sahen wir ein, dass wir besser umkehren sollten. Kaum stehen geblieben und den Rückwärtsgang drin, drehten die Reifen und begannen sich einzugraben. Mit sechs schiebenden Händen gelang es, den Wagen  in Bewegung zu bringen und als bald er in Bewegung war, entkamen wir dem Sand. Der Schreck saß! Danach verließen wir Arniston und fuhren nach Bredasdorp zurück. Im südlichen Teil des Ortes entdeckten wir eine kleine Mall, wo wir uns mit Getränken und anderen notwendigen Dingen eindeckten.

 
 
 
 

Bei der Gelegenheit wollten wir unseren 4 GB Chip der Kamera entladen. Die Dame der Fotoabteilung machte wegen der Größe des Speicherchips zwar große Augen, meinte aber, in 30 Minuten die Bilder auf CD zu haben. Im der Mall angeschlossenen Internetcafe, vertrieben wir uns die Zeit. Natürlich war der Chip anschließend nicht entladen. Der Computer kam mit den 4 GB nicht klar. Also in das Internetcafe, wo man uns 2 CDs brannte. Wir verließen Bredasdorp über die R319 in Richtung Swellendam. 8 km hinter Bredasdorp zweigt eine Schotterstraße links ab, welche uns 55 km durchschüttelte, das Auto panierte und uns zum De Hoop National Reserve brachte. Eine eintönige Fahrt entlang endloser Wiesen, ohne nennenswerte menschliche Behausungen unterwegs.

 
 
 
 
 

Wegen dem schnellen Ritt über die unebene Piste, ging uns die bereits bei Fahrzeugübernahme angerissene Radkappe verloren, was uns AVIS trotz Protest in Rechnung stellte. So kann man auch defekte Sachen erneuern. Am Eingang ist eine Schranke, an der wir 25 ZAR / Person Eintritt zu zahlen hatten.  Das De Hoop Natural Reserve umfasst die Fläche von 35.000 ha und gehört seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Park beinhaltet einen Küstenabschnitt von 45 km, an manchen Abschnitten mit riesigen weißen Sanddünen. Aber auch 203 Tierarten gibt es dort, davon 150 Vogelarten, als auch 1.500 Pflanzenarten, wovon 108 in ihrem Bestand gefährdet sind. Der Parkeingang befindet sich ca. 100 Meter höher als die danach abfallende Küstenebene.

 
 
 
 

Deshalb hat man dort einen guten Überblick über den Park und erkennt bereits die schneeweißen Dünen an der Küste. Eine asphaltierte Straße führt die Serpentinen hinunter und wird später zur Piste, welche zum 12 km entfernten Abzweig De Mond führt. Dort, am Südufer eines Binnensees, ist die Brutstätte vieler Vögel. Wir bogen links ab, um nach weiteren 7,7 km zu Koppie Alleen zu gelangen, guter Einstiegspunkt sowohl zu den Dünen, als auch zur Wanderung entlang der Küste, zu den östlichen, mit dem Auto nicht zugänglichen Teil des Parks. Der Weg dorthin führt entlang der Dünen, man hat sie sozusagen vor Augen, aber gelangt trotzdem nicht dorthin. Wir entschieden uns als erstes für die Wanderung entlang der Küstenlinie.

 
 
 
 

Über einen Steg gelangten wir zur ersten Bucht, beidseitig begrenzt durch Sandsteinfelsen, mit kleinen, von Gezeiten ausgespülten Höhlen. Über eine kleine Anhöhe erneut über einen Holzsteg, erreichten wir die zweite Bucht. Dort kehrten wir um. Bei bewölktem und grauen Himmel, wirkt der schönste Strand halt trist. Zurück am Parkplatz, beginnt auch ein Weg in die hohen Dünen. Steil durch tiefen Sand, stapften wir bergauf. Geschätzte 40 Meter über dem Meer und von jenem 150 Meter entfernt, hat man einen genialen Blick über das Dünenmeer entlang der Küste. Da Doro´s Eltern sich diesen beschwerlichen Fußweg ersparten, liefen wir aus Zeitgründen lediglich zum Wasser und auch über eine der höchsten Dünen zurück zum Auto.

 
 
 
 
 

Von dort aus fuhren wir den zuvor gefahrenen Weg zurück, bis vor der Anhöhe am Parkeingang ein Rundweg beginnt. Diesen hatte ich vom letzten Besuch 2006 im Park positiv in Erinnerung, da man dort Tiere wie z. B. Zebras, als auch seltene Buntböcke sehen kann. Aber darin enttäuschte der Park dieses mal total. Wir sahen lediglich ganz am Anfang zwei Zebras und wenige Impalas, aber das war es auch schon. Kein Vergleich zum letzten Besuch. Auch war der Rundweg im miserablen Zustand. Tiefe ausgewaschene Bodenwellen, welche das Befahren mit einem 2 WD mit wenig Bodenfreiheit nicht einfach und zeitintensiv (eine Stunde) machte. Wir erfuhren später im nahen Buchu Bushcamp, dass die Tierpopulation in den letzten Jahren durch Abwanderung in andere Reviere sehr zurückgegangen ist.

 
 
 
 

Schließlich verließen wir den Park durch das einzige Gate. Hinter der Rangerhütte zweigt eine Dirt Road zum Buchu Bushcamp mit Restaurant links ab, denn im gesamten Park gibt es nichts zu essen. Drei Kilometer wieder über schlechter Piste und wir erreichten das gänzlich aus Holz gebaute Bushcamp, mit 4 reetdachgedeckten, Appartementhäusern aus Holz. Das zweistöckige Haupthaus ist öffentliches Restaurant, als auch Haupthaus mit gemütlichem Wohnzimmer für die Hausgäste. Da die warme Küche bereits um 16 Uhr geschlossen war, nahmen wir mit kalten Sandwiches vorlieb. Leider hat der De Hoop Park in Bezug auf Tiere, nicht zu 100% meine Erwartungen erfüllt. Beim letzten Besuch konnte man viele der für Afrika typischen Tiere sehen.

 
 
 
 

Diesmal waren wohl alle auf Urlaub, oder nicht mehr im Park ansässig, wie ich erfuhr. Als Ersatz zum Besuch eines privaten Game Parks nicht mehr geeignet. Da die Fahrt von der N2 hin und zurück 3 Stunden dauert, würde ich den Park nur besuchen, wenn ein Tag extra vorhanden ist und auch nur wegen der traumhaften Dünenlandschaft.  Um17 Uhr verließen wir den De Hoop Park und fuhren über 60 km Schotterstraße nach Swellendam. Der Weg führt durch eine lang gezogene Ebene. Wir sahen von weitem, dass der Himmel fast schwarz wurde und wir in ein Gewitter hinein fuhren. Die Piste mündet auf die N2, welche dort schon vor 2 Jahren eine lange Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung war. Das hatte sich in der Zwischenzeit nicht geändert.

 
 
 
 

Wir stellten uns 15 Minuten an, bis ein Baustellenfahrzeug die Karawane durch den Engpass führte (als ob man alleine den Weg nicht finden würde...). In Swellendam fuhren wir zur Tourist Info auf der Hauptstraße, gegenüber der Dutch Reformed Church. Leider hatte die Tourist Information bereits um 17 Uhr geschlossen, sodass wir B&B Pensionen abtelefonierten, deren Homepages ich bereits zu Hause ausgedruckt hatte. Schnell wurden wir fündig, denn die Fotos vom La Rachelle sagten uns zu. Keine Ahnung, warum wir nicht wieder das Haus verließen, nachdem wir die Zimmer sahen. Bis auf ein Zimmer, befinden sich alle angrenzend einem kleinen Innenhof. Dieser dient als Frühstücksraum, als auch Aufenthaltsort als während des Tages.

 
 
 
 

Die Folge ist, dass man jedes Wort mitbekommt, wenn sich abends andere Gäste ruhig dort unterhalten. Es geht weiter – die Zimmer: Selbst in London war unser Zimmer in einer 4 Sterne Unterkunft größer. Trotz der ungleichen Grundstückspreise. Vom Bett waren es rechts und links keine 50 cm zur Wand und nach vorne auch weniger als ein Meter. Nein, das Bett war keine 5 x 5 Meter groß. Wir hatten keine Lust in eine andere Unterkunft umzuziehen und gaben uns damit zufrieden. Achja, die Badezimmer hätten wegen leichtem Schimmelbefall an der Decke auch eine Renovierung nötig gehabt. Keine Ahnung, wo das La Rachelle 4 Sterne her hatte. 335 ZAR war es keinesfalls wert.

 
 
 
 

Die schlimmste Unterkunft der gesamten Reise – und wir haben öfters in 3 Sterne Pensionen geschlafen. Wir gingen zu Abend im Restaurant De Vagebond essen,  an der Voortreck St., der Hauptstraße von Swellendam. Schön eingerichtet, im alten Kolonialstil, mit sehr leckerem Essen (insbesondere Straußensteak). Um 21 Uhr liefen wir zurück zum La Rachelle und setzten uns an einen Seitentisch, an den wir zu viert kaum passten, in den Innenhof. Uns schwante Schlimmes, als wir auf dem Rückweg feststellten, dass gegenüber der Pension das örtliche Kricket Stadion ist und genau den Abend das Spiel der Saison stattfindet. Ok, die Schalke Arena ist lauter, aber dort gegenüber steht auch keine B&B Pension.... Irgendwann schliefen wir dann doch ein...

 
   

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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