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14.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 5 - Du Toitskloof Pass - Mitchell´s Pass - Ceres - Gydopass - Die Venster - Theronsberg - Rooihoogte Pass - Burgers Pass - Kap Agulhas - Avalon Springs - Bredasdorp

Reiseblog - Fotoblog - Afrika - Südafrika - Bredasdorp -  B&B Ovenberg Guest House

 
 
 
 

Nach dem erneut hervorragendem Frühstück im Haupthaus des B&B Besigheim, machten wir uns um 9 Uhr auf den Weg. Für den heutigen Tag hatten wir eine längere Strecke geplant. Leider hatte das Wetter umgeschlagen, von den heißen Temperaturen des Vortages war nicht mehr übrig – es war bei 22 Grad bewölkt. Von Stellenbosch fuhren wir über die Autobahn N2 bis Paarl. Den Ort des in Südafrika mengenmäßig  größten Weinanbaus und –verarbeitung, ließen wir links liegen. Hinter Paarl beginnt der Du Toitskloof Pass, auf dessen Südseite wir im dichten Nebel fuhren.  Da ich beim letzten Südafrika Besuch den Pass bei Sonnenschein gefahren bin, war ich mir bewusst, welchen Ausblick  wir verpassen. 

 
 
 
 

Der Du Toitskloof Pass schlängelt sich entlang des 1995 Meter hohen Toits Peak steil bergan, sodass mancher LKW nur mit Schrittgeschwindigkeit voran kommt. Damit man nicht bis zum 820 Meter hohen Scheitelpunkt  hinter schleichenden LKWs bleiben muss, sind in unregelmäßigen Abständen Möglichkeiten zum Überholen.  Alternativ könnte man durch den 4,4 km langen Huguenot Tunnel die Bergkette überwinden, würde aber den uns nicht vergönnten Blick einbüßen.  Hinter dem höchsten Punkt führt die Straße durch einen kurzen Tunnel  und fortan änderte sich das Wetter. Es klarte mehr und mehr auf und 5 km später war keine Wolke mehr am Himmel.  Die Straße wird zweispurig und führt autobahnartig durch ein Bergtal. Zur Rechten und zur Linken die fast 2.000 Meter hohen Hexriverberge.

 
 
 
 

Dabei türmten sich Wolken im Süden, über die überwundenen  Berge  deutlich hinüber auf, während wir im Sonnenschein waren.  Ein imposanter Anblick, eine Stunde nach dem trüben Start in Stellenbosch. Über Worcester und dem landschaftlich schönen Mitchell´s Pass (auf welchem Affen auf der Standspur der Gegenseite weilten) erreichten wir  gegen 11 Uhr den Ort Ceres. Ceres ist sehr landwirtschaftlich geprägt mit den verarbeitenden Betrieben der umliegenden Obstfelder. Apfel- , Birnen- und Pflaumenbäume, soweit das Auge reicht.  Bei Ceres überholten wir öfters LKWs, welche wegen der aktuellen Erntezeit, randvoll mit Obst beladen waren. Hinter dem Ortsausgang, sieht man die sich den Berg hinauf schlängelnde Straßenführung, des 1.040 Meter hohen Gydopasses.

 
 
 
 

Aus der Ebene hinauf, geht es in lang gezogenen Serpentinen, mit nicht unbeachtlicher Steigung, den Berg hinauf. So steil, dass die beladenen und PS schwachen LKWs, nicht schneller als mit 10 km/h den Berg hinauf krabbeln.  Pech, wenn man solch einen Schleicher nach einer der wenigen Überholmöglichkeiten vor sich hat. Kurz vor dem höchsten Punkt ist ein Parkplatz, von welchem aus man einen schönen Blick auf die umliegenden Berge, als auch das weite Tal hat, in dem sich Ceres befindet. 20 Minuten von Ceres aus (ohne den  Stopp) benötigten wir bis zur Passanhöhe, an der eine asphaltierte Straße, die wir auf keiner Landkarte gefunden haben, nach Witzenberg Vallei abzweigt. Da der Abzweig landschaftlich interessant aussah, folgten wir dem Weg. Er führt durch ein schmales Bergtal mit schroffen Felsen.

 
 
 
 
 

Wie im amerikanischen Westen, mit Formen von Steinsäulen, als auch einem Arch (Steinbogen). Zeitbedarf (reine Fahrzeit) des lohnenswerten Abstechers nach irgendwo,  20 Minuten. Leider fuhren wir dabei wieder in Wolken und in den Nebel hinein. Ein ständiges Wechselspiel mit dem Wetter… Wir kehrten um, fuhren wieder zur Passanhöhe des Gydopass und dann zurück nach Ceres. Mittlerweile schon 12.30 Uhr, stärkten wir uns bei einem innen schmierigen Kentucky Fried Chicken. In Ceres wechselten wir auf die R46 in Richtung Osten. 42 km, meist geradeaus, durch ein lang gezogenes Bergtal, die bis 2.422 Meter hohen Hexriverberge immer zur Rechten und Linken. Bis wir über den Ort Hottentottskloof über die Pässe „Die Venster“ und „Theronsberg“ mit 1.092 Meter Höhe fuhren.

 
 
 
 

Anschließend passierten wir das Wasserreservoir Verkeerdevlei. Eine landschaftlich ebenfalls schöne, aber vegetationslose Strecke. Nur ab und an mal eine Ansammlung wilder Proteablumen. Mit dem Wetter hatten wir auch wieder Glück, denn ab Ceres östlich, war keine Wolke am Himmel. Schließlich wechselten wir auf die R318, welche landschaftlich fast noch schöner, über den Rooihoogte Pass  und Burgers Pass, in 84 km nach Montagu führt (Gesamtstrecke ab Ceres  147 km bis Montagu). Bis auf die Kurven der Passabschnitte, kommt man zeitlich gut voran.  Insbesondere der Burgers Pass bietet am höchsten Punkt, vom dort befindlichen Parkplatz aus, einen weiten Blick in das Tal, in welchem sich 30 km weiter, also von dort nicht sichtbar, Montagu befindet. Das Tal wird hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt.

 
 
 
 

Auf der linken Straßenseite (jene, welche nicht im Schatten der Swartberge lag) Wein und auf der Rechten wieder Obst. Um 14.30 Uhr erreichten wir Montagu. Aufgrund seiner Lage, umrandet von Bergen und einer 43 Grad warmen Quelle, welche den Pool des Avalon Springs Hotel speist, ist der Ort touristisch geprägt. Weitere Informationen zu den Quellen und Wanderwegen könnt Ihr auf meiner Südafrika-Seite von 2006 lesen, wo ich darüber ausführlich geschrieben habe (und auch die Quellen besucht habe). Wir wollten zum Avalon Springs Hotel laufen um die Quellen zu besuchen. Von weitem hörten wir bereits laute Musik und die vielen Motorräder fielen uns schon auf der Landstraße nach Montagu auf. Auf dem Gelände des Hotels war ausgerechnet ein Harley Davidson Festival. Na klasse…

 
 
 
 
 

30 ZAR Eintritt pro Person wollten wir natürlich dafür nicht zahlen, sodass wir kehrt machten, wieder zum Auto liefen und die Fahrt durch den Cogman´s Kloof Pass fortsetzten. Kein Pass im eigentlichen Sinn, sondern eine schmale Schlucht, an dessen Bergen man die Verwerfungen und Felsschichten deutlich sehen konnte, wie sie fast senkrecht nach oben gedrückt wurden. Danach, in den verschlafenen Orten Ashton und Bonnievale, die wir darauf passierten, wurde die Landschaft zur Ebene, wir ließen die Berge hinter uns. Ab Stormsvlei wurde die Strecke für die nächsten 57 km, bis zu unserem Übernachtungsziel Bredasdorp, eintönig. Endlose, grün Wiesen  - es sah aus wie in Niedersachsen. Um 16 Uhr erreichten wir das B&B Ovenberg Guest House, in dem wir von unterwegs aus, telefonisch zwei Zimmer reserviert hatten.

 
 
 
 

Wir luden schnell unsere Koffer ab, um weiter zum 24 km entfernten Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents, zu fahren. Der Ort besteht fast ausschließlich aus Ferienwohnungen wohlhabender Südafrikaner, mit Blick dorthin, wo Indischer und Atlantischer Ozean aufeinander treffen. Der südlichste Punkt ist natürlich gut ausgeschildert, auf dessen Weg man an einem Leuchtturm vorbei kommt. Grundsätzlich sollte man den Leuchtturm, mit dem darin befindlichen Museum, einen Besuch abstatten. Es wird etwas über die Funktionsweise des Leuchtturms am Kap Agulhas, als auch über die Notwendigkeit anderer Leuchttürme erklärt.  Da aber nur bis 16.45 Uhr geöffnet, machte dieses für uns uhrzeitlich keinen Sinn mehr. Wir besuchten den südlichsten Punkt, von dessen Parkplatz aus, dem Fußfaulen ein 50 Meter Marsch abverlangt wird.

 
 
 
 

Im Grunde sieht man nicht viel, einen Steinsockel auf dem Atlantic Ocean und Indian Ocean steht. Das war es. Schautafeln, welche unter unterschiedlichen Gesichtspunkten (geographisch, meeresbiologisch), die Besonderheit dieses Punktes darstellen, machten den Ort für mich interessant. Zudem wird auf zahlreiche Schiffswracks hingewiesen, welche ihr Dasein auf dem Meeresgrund fristen. Eine knappe Stunde hielten wir uns dort auf, bis wir gegen 18 Uhr begannen ein Restaurant zum Abendessen zu suchen. Leider ist auch in Südafrika die amerikanische Feiertagserfindung des weltweiten Einzelhandels (ich meine den Valentinstag) sehr verbreitet, sodass alle Restaurants, bzw. deren Tische reserviert waren. Wir suchten über 30 Minuten in dem Ort mit weniger als 250 Häusern nach einer Möglichkeit satt zu werden, bis wir in einem rustikalen, irischen Restaurant fündig wurden.

 
 
 
 

Um 19 Uhr fuhren wir 24 km zurück nach Bredasdorp, wo wir den Abend auf dem Zimmer des Ovenberg Guest House B&B ausklingen ließen. Auf den ersten Blick fanden wir das Haus innen total verstaubt. Alles wirkte wie aus dem vorletzten Jahrhundert. Aber beim zweiten Hinsehen änderte sich dieser Eindruck. Liebevoll bis ins Detail eingerichtet, hauptsächlich mit Antiquitäten eingerichtet, alten knatschenden Holzböden und daraus resultierend einer Atmosphäre aus Kolonialzeiten.  In Summe sind wir den Tag über 500 km gefahren und hatten somit viel Zeit im Auto verbracht. Aber auf der anderen Seite hatten wir viel gesehen. Von schroffen Bergen, schönen Pässen bis zur Ebene des Kap Agulhas. Ein vielseitiger Tag.

 
 

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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