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23.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 14 - Letzte Pirschfahrt - Klaserie - R40 - Johannesburg

Reiseblog - Fotoblog - Afrika - Südafrika - Johannesburg - Africa Lodge

 
 
 
 

Erneut um 5:30 Uhr wurden wir geweckt, die Kaffeetrinker konnten einen kurzen Lebensgeister – Erwecker zu sich nehmen, bevor wir pünktlich um 6 Uhr auf unseren letzen Game Drive begannen. So früh war die Sonne noch nicht über den Horizont, hell war es schon, aber noch empfindlich kühl. Deshalb empfehle ich auch zum Sommer der Südhalbkugel unbedingt eine dünne Jacke zum morgendlichen Safari. Kaum hatten wir das Camp verlassen, trafen wir auf eine Familie Nashörner und kurz darauf eine Herde Zebras. Aber auf der Suche waren wir nach einem Leoparden, da wir jenen bisher noch nicht gesehen hatten. Es verging fast eine Stunde, bis wir zielgerichtet fuhren. Weil ein anderer Tracker einen entdeckt hatte, dieses über Funkt weitergegeben hatte, bekamen wir einen Leoparden zu Gesicht.

 
 
 
 

Dieser war auf der Jagt. Das bedeutet, dass er sich auf der windabgewandten Seite einer Warzenschweinfamilie anschlich. Wir unser Fahrer erklärte, nimmt es ein Leopard nicht mit einem ausgewachsenen Warzenschwein auf, sondern wartet darauf, dass sich ein Junges zu weit vom Muttertier entfernt. Leider war dieses nicht der Fall, sodass die Beutejagt sich zu lange hinzog, wir abbrachen und zum Camp zurückzukehren. Somit hatten wir in zwei Tagen, auf vier Game Drives, unseres traumhaften Aufenthaltes in der privaten Lodge, alle 5 Tiere der Big Five zu gesehen. Dies wird nicht garantiert, aber es wird alles dafür getan, dass es klappt. Zumindest hat es in unserem Fall funktioniert. Um 9 Uhr war unsere letzte Safari-Ausfahrt beendet, es gab ein ebenfalls letztes, sehr reichhaltiges Frühstück auf der Terrasse.

 
 
 
 

Dabei ein kurzer Zwischenfall. Doro schmierte sich einen Tost und als sie damit fertig war, schepperte es und der Tost war weg. Dafür hatte einer der Affen das Frühstück, die vorher im Baum gelauert hatten. Nachdem wir dennoch satt geworden sind, packten wir im Anschluss unsere Koffer und noch später stand der Jeep zur Abholung bereit. 11 Uhr waren wir am Hauptcamp, wo unser Auto die letzten Tage unbewegt parkte. Die letzten 10 km durch den Busch fuhren wir in Eigenregie, bis wir das Haupttor erreichten und 45 Minuten später auf der Landstraße nach Klaserie waren. Nun hatten wir nur noch die Kleinigkeit von 500 km nach Johannesburg vor uns. Die ersten 137 km fuhren wir immer südlich die R40 entlang. Eine sehr mühsame Strecke. Die Straße ist zwar gut ausgebaut, aber unzählige Ortsdurchfahrten sind zu bewältigen.

 
 
 
 

Uns da es Samstag war, schien die gesamte Dorfgemeinschaft aus der Straße zu sein. Da in vielen Orten Markt war (der immer an der Hauptstraße war), war es mühselig, die Orte zu durchfahren. Gerne hätten wir uns dem wirren Treiben angeschlossen, wenn nicht die Zeit, bzw. der Start des Flugzeuges von Doro´s Eltern in unserem Nacken gewesen wäre. Auch Außerorts kamen wir nicht gut voran. Es waren viele Autos unterwegs, davon viele, bei denen mich wunderte, dass sie überhaupt noch beschleunigen konnten. Aufgrund des dichten Verkehrs, war überholen kaum möglich. Also zockelten wir gemütlich und konnten so alle ein Auge auf die Landschaft werfen. Sehr landwirtschaftlich geprägt der Nordosten Südafrika´s.

 
 
 
 
 

Wobei wir zu unserer Rechten immer parallel der Transvaal Drakensbergen, den nördlichen Ausläufern der Drakensberge fuhren, welche wir drei Tage zuvor auf der Panorama Route durchquert hatten. Je näher wir zur N4 kamen, umso mehr wurden die Bananenplantagen entlang der R40. Riesige Plantagen, wie man sie sonst nur in Mittelamerika vermuten würde. Endlich um 13 Uhr, nach 2 ½ Stunden mühsamer Fahrerei auf der Landstraße, erreichten wie die N4, welche bis in den Großraum Johannesburg führt. Nahe der Auffahrt ist eine große Rastanlage mit Wimpy´s Restaurant, in welchem wir zum Essen hielten. Nach verlassen des Autos merkten wir, dass es fast 40 Grad war und die Sonne erbarmungslos brannte. Also nichts wie rein in das klimatisierte Restaurant. 30 Minuten später waren wir wieder on the road.

 
 
 
 

Diese war einspurig pro Fahrtrichtung und führte 40km durch eine Ebene. Trotzdem darf man 120 km/h fahren und kommt entsprechend schnell voran. Blitz- oder Starenkästen, wie auf der N2 entlang der Garden Route, haben wir dort keinen einzigen gesehen. Bis sich die Straße teilte und bei Belfast in Südafrika über eine Hügellandschaft führt. Ein und dieselbe Straße führt sowohl südlich, als auch nördlich an den Ausläufern der Transvaal Drakensberge vorbei wobei sich die Streckenführung bis zu 30 km voneinander entfernt, um wieder zusammen zu kommen. Weil es kürzer ist, wählten wir die nördliche Variante. Welche landschaftlich schöner ist. Ob auch aufgrund der Mautkosten preiswerter, kann ich leider auch nicht sagen... Wir fuhren ohne Pause die langweilige Strecke, bis es 200 km vor Johannesburg die Bewölkung immer mehr zu nahm.

 
 
 
 

Nichts mehr mit heißen Temperaturen. Kurz vor Johannesburg waren es nur noch 22 Grad, der Himmel dunkel und so wie die Straße unter Wasser stand, musste es kurz vorher stark geregnet haben. Da wir samstags unterwegs waren, war wenig los auf den Autobahnen rund um Johannesburg und Pretoria. Wir fuhren den Schildern in Richtung Flughafen nach, bis wir am Cargo Center die Suche nach einem Hotel begannen. 5 Stunden, incl. 30 Minuten Mittagspause hatten wir für 500 km benötigt. Nicht unbedingt ein Katzensprung zum Krüger Park von Johannesburg aus. Wenn man sich allerdings für die südlicheren Reserves bei Nelspruit entscheidet, kann man sich zumindest die 2 ½ Stunden Landstraße sparen. Alternativ kann man natürlich auch fliegen. Hinweisschilder zu den Hotels nahe des Cargo Centers waren vorhanden, nur waren jene alle ausgebucht.

 
 
 
 
 

Hotels ist das falsche Wort, private Pensionen mit bis zu 15 Gästezimmern im Stadtteil Kempton Park sind gemeint. Hinter 3 Meter hohen Mauern, auf denen sich Stacheldraht und Elektrozäune befinden, keine 7 km zum Flughafen aber dennoch kaum Fluglärm. Nachdem wir zur vierten Unterkunft geschickt wurden, der Afrika Lodge, hatten wir Glück. Das Zimmer des kleinen Tagungshotels musste noch gereinigt werden und 30 Minuten später war es bezugsfertig. Wir geduldeten uns und waren schwer überrascht, was für ein super Zimmer wir bekamen. Mit Wohn- und Schlafbereich, ca. 40 m2, groß mit reetgedecktem Dach, wie in einer afrikanischen Hütte. Der Gebäudekomplex war einem afrikanischen Dorf nachempfunden und das mitten in Johannesburg. Nur 50 Euro für ein Doppelzimmer für eine 4 – Sterne Unterkunft.

 
 
 
 

Ein Glücksfall. Doro´s Eltern packten endgültig die Koffer, denn noch am gleichen Abend flogen Sie zurück nach Deutschland. Wir brachten sie zum Flughafen, gaben den Jeep ab und hatten für den Rest des Urlaubes, wo wir nur noch zu zweit unterwegs seien werden, einen kleineren Wagen gebucht. So kam das Thema Parkgebühren am Flughafen gar nicht auf. Es gab keine Probleme bei der Abgabe, alles war in 2 Minuten erledigt. Der Tank war voll und Kratzer waren auch nicht am Auto. Zu Hause in Deutschland, musste ich allerdings erneut feststellen, dass AVIS 45 Tage später wieder mal 17 Euro meiner Kreditkarte belastet hat. Ein ähnliches Problem hatten wir zuvor mit dem Toyota, den wir an der Garden Route fuhren. Die Preise im Angebot klein halten, dann aber später Kasse machen...

 
 
 
 

Reklamiert bei der Kreditkartengesellschaft haben wir bereits, aber noch keine Reaktion. Am Flughafen dann der große Abschied. Urlaubende für die Einen, Beginn der dritten und letzten Woche für die Anderen. Nun alleine, liefen wir zur Aussichtsplattform des O.R. Tambo Flughafens in Johannesburg. Wenn es hell gewesen wäre, sicherlich auch sinnvoll. Im Anschluss streiften wir kurz durch die Flughafengeschäfte, bis wir zur Autovermietung (diesmal National) gingen. Verwöhnt durch die fast neuen Autos zuvor, kam die Ernüchterung. Ein kleiner Crysler Kleinwagen, der nach Zigarettenrauch stank und bereits 45.000 km gelaufen hatte. Ein so altes Auto habe ich als Leihwagen noch nie erhalten. Er sollte uns auch nicht die gesamte Woche begleiten, dazu aber später mehr.

 
 
 
 

Der Vermieter der Africa Lodge hatte uns zuvor akribisch den Rückweg vom Flughafen aufgezeichnet und deutlich bemerkt, dass wir anrufen sollen, wenn wir meinen falsch gefahren zu sein. Nicht auf eigene Faust suchen, war seine deutliche Ansage. Er würde dann jemanden schicken, der uns abholt. Die Mauern der Häuser waren nicht umsonst so hoch. Deshalb fuhren wir auf den Rückweg zur Unterkunft auch durch den Drive In bei Mc Donalds und verspeisten unser Abendessen im Zimmer. Wir setzten uns noch in den Hof, besprachen die Tourplanung der kommenden Tage und ließen den Tag im Bett liegend, die British Music Award Verleihung im TV schauend ausklingen.

 
 

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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